Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
Warten wir ab, wessen Traum sich am Ende als der stärkere erweist.«
    Kaum hatte er die letzten Worte ausgesprochen, schleuderte ihn eine ungeheure Kraft gewaltsam aus dem goldenen Dunst. Hilflos und von panischem Schrecken gepackt, fiel er wie ein Felsbrocken durch den grauen Nebel.
    Er blinzelte, unerträgliche Kopfschmerzen machten ihn fast blind. Schemenhaft konnte er im Osten die Halbkugel des Mondes erkennen. Stöhnend kreuzte er die Arme vor der Brust, er schauderte in der kalten Nachtluft.
    »Dieses Mal hast du dich verraten, Wolfsträumer.« Steifbeinig erhob er sich. Er schüttelte die geballte Faust und schrie: »Geister sollten wissen, wie man lügt!«
    Ein Gott! zischten die Stimmen in seinem Kopf.
    Ja… ein Gott. Und ein neuer Traum, der den alten zermalmt.«
    Er holte tief Luft und fauchte böse zum Himmel hinauf: »Du wirst schon sehen. Morgen wirst du schon sehen«

KAPITEL 31
    »Die Quelle liegt gleich hinter dieser Erhebung.« Schneckenhaus deutete auf den vor ihnen liegenden, mit Salbeisträuchern gesprenkelten Bergkamm. Ein beständig blasender Wind trieb vereinzelte Wolkenfetzen darüber hinweg nach Osten.
    Weiße Esche beschattete mit der Hand ihre Augen vor der gleißenden Sonnenreflexion im Sand und blickte über die sich ringsum wie ungeheure Ameisenhaufen auftürmenden Dünen. In ihrer Brust setzte wieder ein dumpf hämmerndes Pochen ein. Nur mit Hilfe von Stilles Wasser ertrug sie die ständige Angst. »Machen wir Rast und bleiben bis zum Abend hier. Von dieser hohen Düne dort drüben können wir die ganze Umgebung überblicken.«
    Windläufer warf ihr einen forschenden Blick zu. »Und dann?«
    Weiße Esche zwang sich, ihr Zittern zu unterdrücken. »Bei Einbruch der Dämmerung gehen wir zur Quelle hinunter und treffen mit Tapferer Mann zusammen.«
    »Glaubst du wirklich, er wird da sein?«
    Sie nickte. »Er ist sich seiner selbst sehr sicher. In meinen Träumen stand er vor einem gewaltigen Feuer. Jeder andere würde sich fürchten, ein solches Feuer zu entzünden, da die lodernden Flammen die Feinde anziehen, doch er hält sich für unverwundbar.«
    Mit starrem Gesicht blickte Windläufer auf Espe, die aufmerksam zugehört hatte. Jetzt stand sie mit gekreuzten Armen da und sah Weiße Esche mißtrauisch an. Schroff befahl er: »Schneckenhaus, Blauer Wind, schwärmt aus. Achtet auf einen möglichen Hinterhalt. Wir dürfen nicht in eine Falle laufen.«
    Gelassen trabten die beiden Krieger los.
    Windläufers Blick wanderte unruhig von einem zum anderen. Schließlich wandte er sich an Weiße Esche: »Wir müssen miteinander reden allein.«
    Sie nickte und legte Stilles Wasser, der sie besorgt ansah, beruhigend eine Hand auf die Schulter.
    »Schlägst du zusammen mit Salbeigeist und Espe das Lager auf der Düne auf? Windläufer und ich kommen gleich nach.«
    Liebevoll tätschelte Stilles Wasser ihre Hand. »Mute dir nicht zuviel zu. Wir haben noch eine lange Nacht vor uns.« Er machte Salbeigeist ein Zeichen, ihm auf die Düne zu folgen.
    Espe sah Windläufer eindringlich an, drehte sich um und eilte hinter Salbeigeist und Stilles Wasser her.
    Weiße Esche wartete, bis die anderen außer Hörweite waren. »Was ist los, Windläufer?«
    Er scharrte mit einem Fuß im Sand und wich ihrem Blick aus. Sein schönes Gesicht war wie ein Schatten von Sorge verdunkelt. »Du schaffst das nicht. Ich fühle es. Du bist halb verrückt vor Angst.«
    »Windläufer… Weißt du, was Tapferer Mann mit mir vorhat?«
    »Nein.«
    »Er will mich durch seine Macht brechen. Stilles Wasser und ich müssen kämpfen…«
    »Stilles Wasser? Er ist kein Krieger!« Verächtlich blickte Windläufer zu der Gruppe hinüber, die eben auf die Düne hinaufstapfte. »Glaubst du im Ernst, er kann dir helfen?«
    »Er ist der einzige …«
    »Ihn versetzt doch ein Präriehund in Angst und Schrecken! Tapferer Mann wird…«
    »Stilles Wasser hat sich schon einmal gegen Tapferer Mann durchgesetzt. Todesmutig ging er mitten hinein in Tapferer Manns Lager und rettete mich.« Sie sah ihn nüchtern an. »Windläufer, du weißt nichts von Stilles Wasser. Er mußte sich mit mehr schrecklichen Dingen auseinandersetzen, als du jemals… Aber was macht das für einen Unterschied?« Sie spielte mit den Fransen ihres Ärmels und sah versonnen zur Düne hinüber, wo Salbeigeist und Stilles Wasser gerade das Gepäck abnahmen.
    »Stilles Wasser besitzt die einzige Macht, auf die ich zählen und die mir helfen kann.«
    »Sein

Weitere Kostenlose Bücher