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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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entwickelten. In dieser Hinsicht
    verließ sie sich auf Chakotay mehr als auf alle anderen.
    Immerhin war er selbst Kommandant eines Raumschiffs
    gewesen, vor gar nicht allzu langer Zeit. Dabei lernte man
    Dinge, die man nie wieder vergaß.
    »Führen wir ein kleines Experiment durch, Mr. Paris. Ändern
    Sie den Kurs auf sieben Komma null zwei drei. Und Mr. Kim:
    Achten Sie auf die Tachyonenemissionen und geben Sie mir
    sofort Bescheid, wenn es zu Veränderungen kommt.«
    Die Brückenoffiziere richteten erstaunte Blicke auf Chakotay.
    Nur der vulkanische Wissenschafts- und Sicherheitsoffizier
    verstand die Taktik und nickte kurz. Alle anderen beschränkten
    sich darauf, die Arbeit wie bisher fortzusetzen.
    »Kursänderung auf sieben Komma null zwei drei erfolgt
    jetzt«, meldete Paris.
    Stille herrschte im Kontrollraum der Voyager. Chakotay
    wartete und sah zu Harry Kim. Der junge Fähnrich blieb still,
    und sein Blick klebte an den Displays fest. Anspannung zeigte
    sich in seinen Zügen.
    Zehn Minuten, dachte Chakotay. Solange wollte er sich in Geduld fassen. Zehn Minuten mit Warp drei sollten sie aus dem
    Tachyonenfeld bringen. Bei einer solchen Geschwindigkeit
    mußten sich schon nach zehn Sekunden Veränderungen
    feststellen lassen.
    Die Stille dauerte an und bestätigte Chakotays Ahnungen: Es
    ging tatsächlich etwas nicht mit rechten Dingen zu.
    Zehn Minuten? Nein, fünf sollten genügen. Es mußte sich etwas verändern. Die Sekunden reihten sich aneinander, wurden
    ganz langsam zu Minuten. Der Erste Offizier glaubte zu hören,
    wie der eigene Atem immer lauter wurde.
    Schließlich hielt er es nicht mehr aus. »Mr. Kim?« fragte er
    eine halbe Minute zu früh.
    »Keine Veränderungen, Sir«, erwiderte der Fähnrich sofort.
    »Vielleicht ist die Strahlung sogar noch ein wenig stärker
    geworden, aber angesichts der Interferenzen läßt sich das kaum
    verifizieren.«
    »Was bedeutet das, Sir?« fragte Paris.
    Chakotay sah zum Hauptschirm. »Es bedeutet, daß wir in
    Schwierigkeiten sind, Mr. Paris.«
    »Es war vor langer Zeit, als ich noch zur Schule ging«, sagte
    Neelix. »Mein Bruder arbeitete an Bord eines Handelsschiffes,
    bevor der Krieg mit den Hace Konia ausbrach. Einmal nahm er
    mich während der Ferien mit, um mir Gelegenheit zu geben,
    etwas zu lernen. Aber hauptsächlich ging es ihm um etwas
    anderes: Er glaubte, es sei gut für mich, einmal von Vater und
    Mutter fortzukommen. Unsere Eltern waren sehr fürsorglich.
    Vielleicht übertrieben sie es sogar mit ihrer Sorge um uns. Nun, bei meinem Bruder ließen sie größere Strenge walten – erst mit
    zwölf durfte er allein zum Camping.« Neelix atmete tief durch
    und wandte sich den Bildern an der Wand des
    Bereitschaftsraums zu. Er betrachtete eines, ging dann ruhelos
    weiter und winkte so, als wollte er ein imaginäres Insekt
    verscheuchen.
    »Nun, das spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig ist dies: Ich
    befand mich an Bord des Frachters und sah es mit eigenen
    Augen. Eine Rettungskapsel trieb im All, mit einem lebenden
    Rhiellianer an Bord. Wir nahmen ihn auf, aber er erwies sich als typischer Vertreter seines Volkes und machte uns Vorwürfe,
    weil wir ihm das Leben gerettet hatten. Der Rest seines Bands
    war fort, und er wußte nicht, welche Ereignisse sich zugetragen
    hatten. Offenbar war ein verstümmelter Notruf empfangen
    worden, woraufhin das Schiff in eine Tachyonenwolke geflogen
    war. Die anschließenden Beschreibungen des Rhiellianers
    erwiesen sich als ziemlich konfus. Er berichtete von Einsamkeit, von schrecklicher, kalter Finsternis.
    Natürlich ist die rhiellianische Natur dafür verantwortlich. Er
    hatte sein Band verloren. Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn sterben zu lassen. Ohne den Gruppengeist können Rhiellianer
    nicht existieren. Andere Angehörige seines Volkes hätten ihn
    vermutlich umgebracht. Es gilt als Schande, allein
    zurückzubleiben, einziger Überlebender des Kollektivs zu sein.«
    Janeway wölbte fragend die Brauen.
    »Bei einem Band handelt es sich um ein Gruppenbewußtsein,
    das irgendwie mit einer KI verbunden ist, mit einer künstlichen
    Intelligenz.«
    »Wie die Borg?« fragte Janeway mit großem Interesse.
    »Borg?« wiederholte Neelix.
    »Geschöpfe, die ebenfalls ein kollektives Selbst haben und mit
    einer KI in Verbindung stehen«, erklärte die Kommandantin.
    »Wir haben gegen sie gekämpft. Die Borg wollen alle
    intelligenten Wesen assimilieren, auf die sie stoßen, sie in ihr Gruppenselbst

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