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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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Resorption
    behindern konnte. Die gleichen Sondierungsergebnisse erzielte
    der Tricorder beim Sauerrohr. Kim zögerte und starrte aufs
    Display. Er war sicher gewesen, die Ursache bei einem dieser
    drei Nahrungsmittel zu finden. Neelix verwendete sie bei
    praktisch jeder Mahlzeit, und alle meinten, daß sie gut
    schmeckten. Es gab niemanden an Bord, der sie nicht gegessen hatte. Kim verbannte die Enttäuschung aus seinem Empfinden.
    Den Tricordern unterliefen keine Fehler: Wenn sie behaupteten,
    daß Tomaten, Bohnen und Sauerrohr ausreichend Ascorbinsäure
    aufwiesen, so mußte ein anderer Faktor existieren. Vielleicht
    kommt es zu Wechselwirkungen zwischen den einzelnen
    Nahrungsmitteln, überlegte Kim. Das würde erklären, warum einige Besatzungsmitglieder stärker betroffen sind als andere.
    Dieser Gedanke erfüllte ihn mit neuer Entschlossenheit. Er
    schob das Bündel Sauerrohr ins Regal zurück und beschloß,
    noch einmal am Anfang des Gangs zu beginnen und alles zu
    sondieren.
    Er brauchte fast fünf Stunden, um alle Nahrungsmittel zu
    untersuchen – ohne dabei den Grund für die Mangelkrankheit zu
    finden. Am Ende des Gangs blieb er stehen, müde und hungrig,
    wandte sich dann der Tür zu und klopfte auf seinen
    Insignienkommunikator. »Kim an Paris.«
    »Hier Paris.«
    Es war nur ein schwacher Trost, daß Paris so müde klang, wie
    sich Kim fühlte. »Ich bin hier fertig. Wie sieht’s bei Ihnen aus?«
    »Ich bin ebenfalls fertig«, erwiderte Paris. »Allerdings habe
    ich nichts entdeckt.«
    Kim schluckte und sagte sich, daß die plötzliche Leere in
    seiner Magengrube nur auf das Hungergefühl zurückzuführen
    war. »Ich auch nicht. Vielleicht hatte Kes mehr Erfolg…«
    »Hier Kes«, meldete sich die Ocampa. »Tut mir leid, Harry.
    Auch bei meinen Untersuchungen hat sich nichts ergeben.«
    »Verdammt.« Kim preßte die Lippen zusammen, um zu
    vermeiden, daß er mit noch mehr Nachdruck fluchte. Vielleicht
    ist uns ein Fehler unterlaufen, dachte er. Wir sollten die Analysen wiederholen…
    Aber das war natürlich sinnlos. Er straffte die Schultern und
    versuchte, wie ein Starfleet-Offizier zu denken.
    »Na schön. Wir treffen uns an der Tür und vergleichen unsere
    Daten. Vielleicht finden wir etwas in den
    Untersuchungsprotokollen.«
    »Hoffentlich«, erwiderte Paris. »Mir gefallen meine Zähne
    dort, wo sie sind.«
    Kim schnitt eine Grimasse – in diesem Zusammenhang hielt er
    den Scherz des Navigators für unangemessen. Zum Glück
    lächelte Paris nicht mehr, als er die Tür erreichte. »Ich schlage
    vor, wir verbinden jetzt unsere Tricorder. Mal sehen, ob sich
    dabei etwas ergibt.«
    Paris reichte Kim seinen Tricorder, ebenso Kes. Doch dünne
    Falten zeigten sich nun in der Stirn der Ocampa. »Mir ist da
    gerade etwas eingefallen, Harry«, sagte sie.
    Kim hob den Kopf. »Was denn?«
    »Vielleicht untersuchen wir nicht die richtigen Dinge. Ich
    meine…« Kes deutete zu den langen, hohen Regalen. »Wir
    nehmen die Nahrungsmittel nicht in dieser Form zu uns. Unsere
    Speisen sind gekocht und zubereitet. Könnte das ein wichtiger
    Unterschied sein?«
    Ein oder zwei Sekunden lang starrte Kim die Ocampa groß an
    und vergaß dabei die Tricorder. »Ja«, antwortete er schließlich.
    »Meine Güte, es könnte sogar ein großer Unterschied sein.«
    Paris wirkte plötzlich ungeduldig. »Worauf warten wir dann
    noch? Überprüfen wir die Kombüse.«
    Kes nickte, doch in ihrem Gesicht zeigte sich nun Kummer.
    Kim zögerte. »Stimmt was nicht?«
    Kes schüttelte den Kopf und rang sich ein schiefes Lächeln ab.
    »Nein. Es ist nur… Wenn die Zubereitung der Grund ist, fühlt
    sich Neelix bestimmt sehr schlecht.«
    »Es kommt in erster Linie darauf an, die Ursache zu finden«,
    betonte Paris mit fast brutal anmutender Fröhlichkeit. Kim
    hingegen berührte die Ocampa sanft an der Schulter.
    »Es ist nicht Neelix’ Schuld, und niemand wird Vorwürfe
    gegen ihn erheben. Eigentlich liegt die Verantwortung bei uns,
    bei der Landegruppe. Wir hätten auch eine solche Möglichkeit
    in Betracht ziehen sollen.«
    »Unsinn«, entgegnete Paris und betätigte eine Taste, die den
    Turbolift rief. »Erstens: Sie konnten nicht ahnen, daß sich solche
    Probleme ergeben. Und zweitens: Wir wissen noch nicht, ob die
    Zubereitung die Ursache ist.«
    Neelix’ improvisierte Küche war eigentlich ein sehr effizienter
    und geräumiger Ort, obgleich die nervöse Aktivität des
    Talaxianers den Eindruck von Unordnung und

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