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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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seltsam beruhigend
    klingende Stimme. »Was haben Sie entdeckt?«
    »Alles deutet darauf hin, daß die Zubereitung alle wichtigen
    Nährstoffe und Vitamine in den Nahrungsmitteln neutralisiert«,
    erläuterte Kim.
    »Ich verstehe.« Kurze Stille folgte, und dann erklang Janeways
    Stimme erneut. »Nun gut. Ich erwarte so schnell wie möglich
    Einzelheiten von Ihnen. In der Zwischenzeit sollen der Doktor
    und Mr. Neelix unsere Möglichkeiten untersuchen. Janeway
    Ende.«
    »Na ja«, kommentierte Paris unverbindlich.
    »Was soll ich jetzt machen?« jammerte Neelix. »Wie ein
    Sklave habe ich geschuftet, um jene Rezepte zu entwickeln –
    Rezepte, die auch das pingeligste Besatzungsmitglied
    zufriedenstellen. Soll ich jetzt noch einmal von vorn anfangen?«
    »Ihnen fällt bestimmt etwas ein«, erwiderte Kim.
    Neelix ignorierte ihn. »Ich habe alles getan, was in meiner
    Macht stand, um Schmackhaftigkeit zu gewährleisten. Die
    vielen Experimente mit Aroma und Textur… Ich bin mein
    eigenes Versuchskaninchen gewesen. Und jetzt sagen Sie mir,
    das alles sei umsonst gewesen?«
    »Sehen Sie die Sache einmal so, Neelix«, entgegnete Paris.
    »Jetzt können Sie beweisen, daß Sie wirklich ein guter Koch
    sind.«
    Im Bereitschaftsraum herrschte ungewöhnliche Stille. Die
    versammelten Offiziere beugten sich über ihre Datenblöcke, um
    die Blicke der anderen zu meiden. Selbst Kes schwieg, und
    diesmal zeigte sich kein Lächeln in ihrem Gesicht. Janeway sah
    sich besorgt um. Sicher, sie waren mit einem ernsten Problem
    konfrontiert, aber sie hatten sich in schlimmeren Situationen
    befunden, ohne daß sich ein derartiger Pessimismus
    breitgemacht hätte. Eine so gedrückte Stimmung wollte sie nicht
    zulassen. »Nun…«, sagte sie und spürte, wie sie sofort ins
    Zentrum der Aufmerksamkeit rückte, »ich nehme an, die
    Neuigkeiten sind nicht vielversprechend. Würden Sie bitte
    beginnen, Mr. Kim?«
    »Ja, Captain.« Der junge Mann warf einen nervösen Blick auf
    seinen Datenblock, und Janeway bedachte ihn mit einem
    aufmunternden Lächeln.
    »Meinem ersten Bericht kann ich kaum etwas hinzufügen«,
    sagte Kim. »Um noch einmal alles zusammenzufassen: Jene
    Nahrungsmittel, die wir auf dem letzten Planeten sammelten,
    zeichnen sich durch eine schwache molekulare Bindung aus.
    Wir wissen noch nicht genau, wie es funktioniert und was
    dahintersteckt, aber die Resultate sind ziemlich klar. Sobald die
    Ascorbinsäure in den Lebensmitteln erhitzt wird, zerfällt sie in
    unbrauchbare Komponenten – die nach Aussage des Arztes
    sogar die Resorption von echtem Vitamin C verhindern. Auch
    einige andere Nährstoffe scheinen davon betroffen zu sein. Für
    uns folgt daraus: Wir haben ein echtes Problem, wenn wir die
    Speisen nicht essen können, ohne sie zu erhitzen.«
    Janeway nickte. Sie hatte Kims vollständigen Bericht bereits
    gelesen und in dieser Hinsicht keine Überraschungen erwartet.
    Auf dem Bildschirm wollte der holographische Arzt offenbar
    etwas sagen, doch im gleichen Augenblick beugte sich Neelix
    vor und wirkte noch nervöser als sonst. Janeway hielt es für
    besser, ihm zunächst den Vorrang zu geben. »Mr. Neelix?«
    »Captain, ich habe versucht, die Nahrungsmittel schmackhaft
    zu machen, ohne sie zu erhitzen, aber es geht einfach nicht…«
    »Genauer gesagt: Im rohen Zustand sind sie unverdaulich«,
    warf der Doktor ein. »Ich habe Experimente durchgeführt, unter
    anderem auch mit freiwilligen Versuchspersonen, und an dem
    Ergebnis kann kein Zweifel bestehen. Wenn die Lebensmittel
    nicht gekocht werden, kommt es zu Magenkrämpfen, Blähungen
    und häufigem Durchfall, der eine allgemeine Schwächung
    bewirkt.«
    »Sie erwähnten Versuchspersonen«, sagte Janeway und sah,
    wie Paris auf seinem Sitz hin und her rutschte.
    »Äh, ich selbst gehörte dazu, Captain. Und ich würde sagen,
    bei seinen Beschreibungen hat der Doktor untertrieben.«
    Janeway musterte ihn nachdenklich. Paris wirkte blasser als
    sonst, und dunkle Ringe zeigten sich unter seinen Augen.
    »Welche Möglichkeiten haben wir, Doktor?«
    »Unsere Möglichkeiten sind begrenzt.« Das Hologramm
    lächelte dünn. »Eigentlich läuft alles auf folgendes hinaus: Wir
    müssen eine neue Nahrungsquelle finden.«
    »Das ist alles andere als einfach«, sagte Chakotay. »Captain,
    wir befinden uns in einem besonders öden Sektor und wissen
    nicht, wie lange es noch auf diese Weise weitergeht. Wir halten
    ständig nach Planeten der Klasse M Ausschau, doch den

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