Voyager 012 - Der Garten
letzten
fanden wir vor Wochen – ich meine die Welt, von der die
problematischen Lebensmittel stammen.«
»Ja, ich weiß«, erwiderte Janeway. Sie blickte auf ihre Notizen
und strich in Gedanken die ersten beiden Punkte auf der
Möglichkeitenliste. »Was ist mit den neuen
Fernbereichscannern?«
»Bisher noch nichts«, antwortete Chakotay. »Ich habe Torres
gebeten, die Leistungsfähigkeit zumindest der vorderen
Sensoren zu verbessern, aber bisher nützt uns das kaum etwas.«
»Es ist mir gelungen, das Potential um sieben Komma acht
Prozent zu erhöhen«, sagte B’Elanna Torres. »Vielleicht schaffe
ich demnächst acht Prozent.«
»Leider sehen wir nur immer leeres All«, meinte Chakotay.
»Die einzige Abwechslung bieten gelegentliche Asteroiden oder
Gasriesen. Zwar arbeiten wir an entsprechenden statistischen
Prognosen, aber bisher kann ich nicht einmal sagen, in welcher
Flugrichtung die Wahrscheinlichkeit am größten ist, Planeten
der Klasse M zu finden.«
»Na schön.« Janeway wiederholte das Lächeln des Holo-
Arztes. »Da es wohl eine Weile dauern dürfte, bis wir neuen
Proviant aufnehmen können… Wie lange können wir
Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Crew erhalten, Doktor?«
»Genau da ergeben sich weitere Probleme«, entgegnete das
Hologramm. »Sie erinnern sich bestimmt an meinen Hinweis,
daß Lieutenant Imbro nur auf fast toxische Dosen an
Ascorbinsäure reagierte. Das hat sich bei den von mir
untersuchten Fällen als gemeinsamer Faktor erwiesen. Das
Molekül mit der schwachen Bindungskraft weigert sich nicht
nur, die Funktion von Vitamin C zu erfüllen; es hindert den
Körper auch daran, echte Ascorbinsäure zu resorbieren. Ich muß
massive Dosen verabreichen, damit sich der Zustand der
Patienten verbessert. Wenn wir weiterhin so viel Vitamin C
benötigen wie bisher, gehen unsere Vorräte in zehn Tagen zur
Neige.«
»Wie bitte?« entfuhr es Paris.
Janeway wölbte eine Braue. »Können Sie mehr herstellen?«
»Nur mit Hilfe der Replikatoren«, erwiderte der Doktor.
»Welche Auswirkungen ergeben sich dadurch auf unseren
Energieverbrauch?« fragte Janeway und sah zur
Chefingenieurin, deren Finger bereits über die Schaltflächen
ihres elektronischen Datenblocks huschten.
»Nun, es sollte sich eigentlich bewerkstelligen lassen«, sagte
Torres. »Obwohl uns dadurch fast vier Prozent weniger Energie
zur Verfügung stehen. Und wenn wir wirklich große Mengen
produzieren müssen…«
Sie brach ab, und der Doktor meinte: »Das dürfte mit
ziemlicher Sicherheit der Fall sein.«
»Vier Prozent klingen gar nicht so schlimm«, kommentierte
Neelix, woraufhin ihn Torres mit einem durchdringenden Blick
bedachte.
»Wir können keine vier Prozent erübrigen – es sei denn, wir
sollen auch eine neue Energiequelle finden.«
»Sie haben sicher recht, tut mir leid«, sagte Neelix hastig.
Torres blickte wieder auf ihr kleines Datendisplay.
»Ich habe auch den Energieverbrauch für den Fall berechnet,
daß wir uns allein mit Hilfe der Replikatoren ernähren müssen.
Wenn wir den Verbrauch streng rationieren – und unter ›streng‹
verstehe ich das unbedingt erforderliche Minimum, vielleicht
sogar weniger –, so dauert es drei Wochen, bevor wir auf die
Treibstoffvorräte zugreifen müssen. Die Herstellung von
Vitamin C bleibt dabei unberücksichtigt.«
»Kann ich die Zahlen sehen?« fragte der Doktor.
Torres nickte und berührte eine Schaltfläche, woraufhin die
betreffende Datei ins Computerterminal der Krankenstation
kopiert wurde. Das Hologramm neigte kurz den Kopf zur Seite.
»Captain, eine solche Regelung hätte schwere Erkrankungen bei
der Crew zur Folge.«
»Bei einer besseren Ernährung…« Torres sprach den Satz
nicht zu Ende und brachte sich unter Kontrolle. »Ich weiß, daß
das empfohlene Minimum damit unterschritten ist. Aber wenn
wir den Verbrauch nicht auf dieses Niveau senken, hat die ganze
Sache überhaupt keinen Sinn.«
»Was ist mit Alternativen?« fragte Janeway.
Torres zögerte. »Nun, ich habe auch einen Plan ausgearbeitet,
um Energie zu sparen. Er verlängert die Perioden geringen
energetischen Niveaus in bestimmten Bereichen des Schiffes.
Der allgemeine Energieverbrauch läßt sich dadurch tatsächlich
senken, doch im Grunde genommen wird das Unvermeidliche
damit nur ein wenig hinausgeschoben.«
»Das ist immerhin etwas«, sagte Janeway. »Beginnen Sie
sofort damit, Energie zu sparen. Die Möglichkeit
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