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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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war, daß sie nun den
    Roboter unter Beschuß nehmen, Graurose und Renehan töten
    würde. Doch dann platzte die Drohne mit einem lauten Krachen
    auseinander. Aus einem Reflex heraus hob Paris die Arme vor
    das Gesicht, doch zum Glück trafen ihn keine Trümmerstücke.
    Die Reste des Vernichtungsapparats fielen ein ganzes Stück
    entfernt auf den Boden.
    Plötzlich lag Renehan neben Paris. »Guter Schuß«, lobte sie.
    Beim Roboter hob Graurose ihren Phaser, feuerte und sorgte
    dafür, daß die zweite Drohne explodierte. Qualmende
    Trümmerstücke fielen in ein nahes Feld.
    Die dritte Drohne griff erneut an, doch nach Grauroses erstem
    Treffer war ihr Flug nicht mehr stabil: Immer wieder schwankte
    sie von einer Seite zur anderen. Paris schoß. Die Maschine
    schien mitten in der Luft zu verharren, als sei sie gegen ein
    unsichtbares Hindernis gestoßen. Dann explodierte sie wie die
    beiden anderen.
    »Kommen Sie!« rief Graurose. »Wir müssen zum Startplatz!«
    Paris kroch aus dem Graben und spürte mehrere wunde Stellen
    an seinem Leib, als er auf die Beine kam und zum Roboter
    hastete. Renehan folgte ihm. Aus den Augenwinkeln sah er, wie
    es in der Ferne aufblitzte, und dumpfes Donnern wies auf die
    Zerstörung einer weiteren Drohne hin. Doch eine war noch
    immer intakt und schickte immer wieder Blitze destruktiver
    Energie zum Hügel. Die dortigen Kirse erwiderten das Feuer.
    »Schnell!« drängte Graurose und setzte den Ernteroboter in
    Bewegung. Renehan schwang sich auf die Plattform, und Paris
    griff dankbar nach ihrer Hand, zog sich hoch. Mindestens ein
    Kirse schien getroffen zu sein, denn er glaubte, unter der
    Tragfläche des Shuttles einen grauen Leib auf dem Boden zu
    sehen. Er hob den Phaser.
    Renehan hielt ihn am Arm fest. »Wir sind zu weit entfernt.
    Und wir sollten vermeiden, die Aufmerksamkeit weiterer
    Drohnen auf uns zu ziehen.«
    Paris nickte – er wußte, daß Renehan recht hatte –, fand am
    Kopf des Roboters Halt und beugte sich vor, als könnte er ihn
    auf diese Weise veranlassen, noch schneller zu werden.
    Graurose hatte die Schwingen gehoben, und Anspannung
    zitterte in ihnen. Ihre Finger waren so fest um die Fernsteuerung
    geschlossen, daß sie fast weiß wirkten.
    Die letzte Drohne explodierte. Ihre Einzelteile fielen vom
    Himmel und blieben verstreut auf der Straße liegen. Graurose
    lenkte den Ernteroboter an Trümmerstücken vorbei und hielt am
    Fuß des Hügels an, wobei sie darauf achtete, nicht den
    Höhlenzugang zu blockieren. Zwei tote Kirse lagen unter den
    Tragflächen, und Paris schnitt eine Grimasse, als er sie sah.
    »Die Shuttles?« rief Graurose, und die dritte Kirse richtete sich
    neben den beiden Leichen auf.
    »Unbeschädigt. Aber ohne Copiloten…«
    Graurose gab ein Geräusch von sich, das ein Fluch sein
    mochte.
    Paris vermutete, daß er es später bereuen würde, aber er fragte
    trotzdem: »Sind diese Shuttles ebenso beschaffen wie jene
    Maschine, mit der wir unterwegs gewesen sind?«
    Graurose musterte ihn neugierig. »Es gibt viele
    Ähnlichkeiten.«
    Renehan sah ihn ebenfalls an, aber in ihrem Gesicht zeigte
    sich Verblüffung. »Sind Sie übergeschnappt, Tom?«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«
    »Nein.« Renehan sah über die Schulter, hielt am weißen
    Himmel nach Drohnen Ausschau. Paris wandte sich wieder an
    Graurose.
    »Ich weiß, daß ich ein solches Shuttle fliegen kann. Ich habe
    beobachtet, wie Sie die Kontrollen bedienten. Bestimmt komme
    ich ebenfalls damit zurecht.«
    Graurose wechselte einen raschen Blick mit der anderen Kirse.
    »Es werden keine Piloten gebraucht, sondern Copiloten«,
    erklärte sie dann. »Bordschützen, Beobachter.«
    »Beobachter?« wiederholte Renehan.
    »Durch das Ionenfeld und die Störsignale der Andirrim ist
    keine zuverlässige Sensorerfassung möglich«, sagte die andere
    Kirse. »Es sind zwei nötig, um ein Shuttle zu fliegen. Einer
    übernimmt die Steuerung. Der Copilot hält Ausschau und
    kümmert sich um die Waffensysteme.«
    »Das ist noch einfacher«, erwiderte Paris. »Wir können es
    schaffen, Graurose.« Aus den Augenwinkeln sah er, wie
    Renehan nickte. Er bedankte sich mit einem kurzen Lächeln.
    »Hier wären Sie vermutlich sicherer«, wandte Graurose
    widerstrebend ein.
    Paris schüttelte den Kopf. »Vielleicht auch nicht. Die Drohnen
    könnten zurückkehren. Es wäre auch ein Angriff der
    Gärtnerwesen denkbar.« Er sah Unschlüssigkeit in den Zügen
    der Kirse und fuhr fort: »Sie brauchen alle Shuttles,

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