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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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die Offiziere an, die sich erneut im
    Bereitschaftsraum versammelt hatten. Sie erkannte den
    Schmerz, der sich hinter Paris’ Lächeln verbarg, und sie
    bemerkte auch die besorgten Blicke, mit denen Kim den
    Navigator musterte, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Tuvoks
    Gesicht blieb völlig ausdruckslos, was die Kommandantin kaum
    überraschte, doch in der Miene von B’Elanna Torres entdeckte
    sie etwas, das ihr Unbehagen bereitete. Auf dem Planeten
    scheint mehr geschehen zu sein, als es den Anschein hat,
    überlegte sie und straffte ganz bewußt die Schultern. Sofort
    hörten die leisen Gespräche auf, und die Blicke aller
    Anwesenden richteten sich auf sie.
    Eins nach dem anderen, dachte Janeway. »Mr. Chakotay, wie
    ist der Status des Schiffes?«
    Der Erste Offizier sah von dem vor ihm liegenden Datenblock
    auf. »Eigentlich ist die Voyager in einem recht guten Zustand, Captain. Es kam nur zu minimalen Schäden an Bord, vor allem
    an den externen Sensoren. Alle sind dem Maschinenraum
    gemeldet worden, und nach einer ersten Schätzung dauert die
    Reparatur etwa acht Stunden.«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, mich genauer mit der
    Situation zu befassen«, sagte Torres. »Vielleicht lassen sich die
    Reparaturen auch schneller durchführen.«
    Sie klang bedrückt, fand Janeway, entschied jedoch, nicht
    darauf einzugehen. »Verletzungen?«
    »Ja, aber nur leichte«, erwiderte Chakotay.
    Der auf dem Wandschirm sichtbare holographische Arzt
    räusperte sich. Es war ein kalkuliertes, fast theatralisch
    klingendes Geräusch. Janeway zweifelte kaum daran, daß der
    Doktor es nach einer gründlichen Untersuchung der
    entsprechenden physiologischen Mechanismen seinem
    Repertoire hinzugefügt hatte.
    »In den meisten Fällen handelt es sich um Hautabschürfungen
    und blaue Flecken«, sagte der Holo-Arzt. »Hinzu kommt ein
    verstauchter Knöchel, verursacht vom Sturz in einer
    Jefferiesröhre. Allerdings gibt es da noch einen anderen Punkt.
    Bei der Untersuchung einer toten Kirse, die Lieutenant Paris an
    Bord brachte…«
    »Graurose«, sagte Paris leise.
    »… habe ich einige Anomalien gefunden«, sagte der Doktor.
    Torres sah auf. »Die Kirse verwenden implantierte Technik«,
    sagte sie.
    Der Doktor schüttelte den Kopf. »Nein. Ich meine, ja, das
    stimmt. Ich habe mehrere Implantate gefunden, unter ihnen auch
    eins, das zum Tod der Kirse geführt hat.«
    Paris preßte die Lippen aufeinander, doch der Doktor fuhr fort,
    als hätte er diese Reaktion nicht bemerkt.
    »Ich spreche von einem Interface, das eine direkte Verbindung
    mit den Bordsystemen ermöglichte und es der Pilotin erlaubte,
    das Shuttle mit ihren natürlichen Reflexen zu fliegen. Ich
    vermute, ein direkter Treffer verursachte eine Rückkopplung,
    die alle Sicherungen neutralisierte und einen tödlichen
    Stromschlag bewirkte. Einzelheiten kann ich nur bei der
    Durchführung einer Autopsie feststellen.«
    »Wozu wir die Erlaubnis der Kirse brauchen«, sagte Janeway.
    Sie sah zu Chakotay. »Sie haben Unnachgiebig mitgeteilt, daß
    sich die Leiche an Bord unseres Schiffes befindet. Ist bereits
    eine Antwort eingetroffen?«
    Der Erste Offizier schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht,
    Captain.«
    »Es ist mir durchaus klar, daß ich ohne eine Genehmigung
    nicht befugt bin, eine Autopsie vorzunehmen«, sagte der Doktor.
    »Allerdings hielt ich es für angebracht, die Gelegenheit zu
    nutzen und einige Gewebeproben zu untersuchen – um Daten
    für die eventuelle Behandlung anderer Kirse zu gewinnen. Die
    Ergebnisse meiner Analysen sind recht interessant.«
    Das Bild auf dem Wandschirm teilte sich. Das Gesicht des
    Doktors glitt zur einen Seite, und auf der anderen erschien ein
    komplexes Muster aus bunten Symbolen vor einem schwarzen
    Hintergrund. Janeway glaubte, eine DNS-Struktur zu erkennen,
    aber sie enthielt zu viele rote Teile, zu viele ähnlich beschaffene Komponenten.
    Paris beugte sich ein wenig vor und runzelte andeutungsweise
    die Stirn. Kim neigte fast wie in Kirse-Art den Kopf zur Seite.
    »Ist das ein DNS-Muster?« fragte er. Eine Sekunde später wurde
    ihm klar, daß er laut gesprochen hatte. »Entschuldigung,
    Captain.«
    »Ja, es ist DNS«, bestätigte der Doktor. »Die DNS der Kirse,
    um ganz genau zu sein. Allerdings: Ein Geschöpf mit dieser
    DNS hätte nie geboren werden dürfen.«
    »Bitte erklären Sie das«, sagte Janeway, obgleich sie ahnte,
    was der holographische Arzt meinte.
    »In diesem Strang gibt es einfach zu viele

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