Voyager 012 - Der Garten
transportieren. Vielleicht sogar hundertfünfzig, wenn
selbst auf ein Minimum an Komfort verzichtet wird.«
»Hundertfünfzig«, wiederholte Torres und schüttelte sich.
»Gegen eine solche Streitmacht haben Sie keine Chance«, sagte
sie zu Unnachgiebig. »Sie müssen sich in die Zitadelle
zurückziehen.«
»Nein!« Unnachgiebig riß entsetzt die Augen auf, brachte sich
aber gleich wieder unter Kontrolle. Sein Blick wechselte
zwischen den Kontrollen und Bildschirmen hin und her.
»Es gibt keine andere Möglichkeit, diesem Angriff zu
begegnen«, betonte Torres.
Tuvok nickte. »Ich teile diese Ansicht, Unnachgiebig.
Angesichts des Transportersystems in der Zitadelle sollten Sie
imstande sein, die Angreifer in den Räumen und Korridoren
aufzuhalten. Außerhalb der Zitadelle hingegen…«
Der Vulkanier unterbrach sich, als Unnachgiebig nickte. »Nun
gut.« Der Kirse streckte wieder die Hände nach den Kontrollen
aus.
»Einen Augenblick«, warf Torres ein. »Erlauben Sie mir…
erlauben Sie uns, die anderen zu begleiten. Ich habe oft auf diese
Weise gekämpft.«
»Na schön«, sagte Unnachgiebig. »Ich… Silberhammer wird
Sie begleiten und den Transporter bedienen.«
Torres nickte und wandte sich der Tür zu, doch Tuvok hielt sie
an der Schulter fest.
»Das ist unklug. Der Chefingenieur sollte sich nicht einer
solchen Gefahr aussetzen. Ich gehe an Ihrer Stelle.«
»Ich bin bereits in Gefahr«, erwiderte B’Elanna. »Und die
Gefahr ist sogar noch größer, wenn ich nicht gehe. Meiner
Meinung nach sollten wir uns alle auf den Weg machen. Je mehr
von uns dabei sind, desto mehr Sicherheit genießen wir alle.«
Außerdem gibt es dann mehr Leute, die für andere einspringen
können, wenn etwas schiefgeht.
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Jenar in einer Weise
nickte, als hätte er ihre Gedanken erraten, und Quarante sagte
schlicht: »Ja.«
Tuvok blinzelte, was bei ihm bedeutete, daß er seinen Irrtum
eingestand. »Einverstanden.«
Silberhammer wartete vor der Tür und schien sich überhaupt
nicht von der Stelle gerührt zu haben, seit Torres den
Kontrollraum betreten hatte. Sie führte B’Elanna und die
anderen durch einen Irrgarten aus Korridoren, durch Türen, die
sich auf ihr Kommando hin bildeten und wieder verschwanden.
Nachdem sie eine Treppe hinter sich gebracht hatten, erreichten
sie schließlich eine lange Galerie mit niedriger Decke.
Silberhammer ließ einen nachdenklichen Blick über die Wände
schweifen und tastete dann nach der silbernen Scheibe in ihrer
Hand. Das Brummen des Transporters ertönte und dauerte an.
Sechs Türen bildeten sich in den Wänden. Eine führte nach
draußen, und Sonnenschein glänzte durch sie herein. Torres
spähte vorsichtig hinaus und sah einen umschlossenen Hof.
Erneut brummte der Transporter, und als sich die
Chefingenieurin umdrehte, fiel ihr Blick in eine Art Labyrinth.
Mehr als zehn Wände bildeten ein komplexes Zickzackmuster
und geleiteten alle, die den Raum betraten, zu einer zentralen
Tür.
»Ich habe die Wächter zurückgerufen«, sagte Silberhammer.
»Und in der Zitadelle gibt es jetzt keine anderen Türen mehr.«
»Gut.« Torres trat von der Tür fort, als die ersten
Zwergensoldaten hereinkamen und hinter den niedrigen Mauern
Aufstellung bezogen. Sie hörte ein leises Summen, das
allmählich lauter wurde – vielleicht stammte es von dem
Angriffsshuttle der Andirrim.
»Tuvok, wenn Sie und Quarante die letzte Mauer übernehmen,
links von der mittleren Tür… Jenar und ich gehen auf der
rechten Seite in Position.«
Tuvok sah sich in dem Raum um, und es fiel B’Elanna sehr
schwer, nicht die Geduld zu verlieren. Das Summen wurde noch
lauter, die Zeit immer knapper. Die Andirrim konnten jeden
Augenblick eintreffen…
»Ja«, sagte Tuvok schließlich. »Von dort aus haben wir ein
freies Schußfeld und können die Phaser auf besonders effiziente
Weise einsetzen.«
»Sie sind da!« rief Silberhammer vom Haupteingang. Das
Fauchen von Strahlblitzen folgte ihren Worten, dann auch das
Heulen eines Triebwerks. Der Sonnenschein verschwand, und
Torres sprang hinter der nächsten Mauer in Deckung. Jenar
hockte dort bereits. Er wirkte besorgt, aber seine Hände zitterten
nicht, als er den Phaser justierte. Silberhammer duckte sich
hinter eine andere Wand, zusammen mit einigen Wächtern.
Torres hielt den Atem an und wartete.
Die Andirrim rechneten mit Schwierigkeiten, soviel stand fest.
Phaserstrahlen
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