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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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sagte: »Ich
    heiße Sie erneut willkommen, Captain Janeway. Und ich danke
    Ihnen für Ihre Hilfe gegen die Andirrim.«
    »Ihr Feind erwies sich auch als unser Gegner«, erwiderte
    Janeway. »Wir haben die Leiche einer Kirse mitgebracht, die
    beim Kampf gegen das Flaggschiff der Andirrim ums Leben
    kam.«
    »Ich habe alles versucht, sie zu retten!« platzte es aus Paris
    heraus.
    Janeway warf ihm einen tadelnden Blick zu. »Sie war bereits
    tot, als wir sie an Bord beamten. Wir bedauern das sehr.«
    »Es ist überaus freundlich von Ihnen, daß Sie uns die Leiche
    bringen.« Unnachgiebig nickte einem der beiden Geflügelten zu.
    Der betreffende Kirse trat sofort vor und griff nach der Bahre.
    Revek wollte ihm helfen, aber der zweite Geflügelte – eine Frau
    – winkte ihn beiseite und hob das andere Ende der Bahre an.
    »Ihr Tod wird nicht umsonst sein«, sagte Unnachgiebig.
    Der Kirse-Transporter brummte erneut, und die Tür
    verschwand. Janeway atmete tief durch. »Es gibt noch einige
    andere Dinge, die geklärt werden müssen, bevor wie unsere
    Transaktion beenden können.«
    »Ach?«
    Die Überraschung war nur gespielt, erkannte Janeway, und
    sofort erwachte ihr Argwohn. Unnachgiebig hatte irgend etwas
    erwartet. Sie sah zu Revek, doch die Züge des Mannes verrieten
    nichts. »Ja«, sagte sie und richtete den Blick wieder auf
    Unnachgiebig. »Nachdem wir Graurose an Bord beamten, führte
    unser Arzt einige Untersuchungen durch – um festzustellen, ob
    eine Wiederbelebung möglich war. An ihrem Tod ließ sich
    leider nichts ändern, aber die Analysen führten zu einigen
    erstaunlichen Ergebnissen. Insbesondere Grauroses DNS erwies
    sich als sonderbar: Ihre Segmente wiederholen sich und sind
    unvollständig. Wir zogen daraus den Schluß, daß ein Wesen wie
    Graurose unter normalen Umständen überhaupt nicht existieren
    könnte. Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    Unnachgiebig zögerte und wirkte plötzlich sehr unsicher.
    »Warum haben Sie uns nicht sofort gebeten, den Leichnam
    zurückzubringen?« fuhr Janeway erbarmungslos vor. »Und
    wozu dienen die Implantate?«
    »Oh.« Unnachgiebig klang fast erleichtert, als er sich auf die
    letzte Frage konzentrierte. »Die Implantate mußten konstruiert
    werden, weil ich begrenzt bin…«
    »›Ich‹?« wiederholte Janeway. »Sie sind ›begrenzt‹?«
    Wieder zögerte Unnachgiebig, und Revek lachte leise. »Ich
    habe es Ihnen gleich gesagt«, meinte er. »Es war von Anfang an
    sinnlos.«
    »Ja«, erwiderte Unnachgiebig leise. »Ich erinnere mich an
    diesen Hinweis.« Er wandte sich ab, und wieder brummte der
    Kirse-Transporter. Überall in den Gartenwänden bildeten sich
    Türen. Weitere Kirse erschienen, mit Flügeln und ohne,
    begleitet von einigen Zwergensoldaten.
    Janeway wich unwillkürlich einen Schritt zurück und griff
    nach ihrem Phaser. Wenn es zu einer Konfrontation kam… Die
    ersten Angreifer konnte sie sicher außer Gefecht setzen und
    dadurch vielleicht Zeit genug gewinnen, um mit einem rasch
    eingeleiteten Transfer zur Voyager zurückzukehren.
    Doch die Kirse ignorierten sie, traten neben Unnachgiebig.
    Licht glühte, erst matt, dann immer heller. Janeway blinzelte
    geblendet – und riß verblüfft die Augen auf, als eine geflügelte
    Gestalt schmolz, wie Wachs oder Schnee. Unnachgiebig nahm
    sie auf, schimmerte dadurch noch etwas heller. Er absorbierte
    einen zweiten und dann einen dritten Kirse, wodurch das Licht
    so grell wurde, daß Janeway den Blick abwenden mußte.
    Sie hob die Hand, um sich die Augen zu beschatten, und
    Unnachgiebigs Stimme ertönte aus dem Gleißen.
    »Ich bin all diese, wenn der Begriff ›ich‹ in diesem
    Zusammenhang überhaupt eine Bedeutung hat. Ich bin diese
    Kirse, sie alle, und sie sind ich.«
    Janeway schüttelte ungläubig den Kopf, und allmählich
    verblaßte das Schimmern wieder. Kurz darauf zeigte sich
    Unnachgiebig so, wie sie ihn kannte, in seiner ›normalen‹
    Gestalt.
    »All diese… Aspekte und auch der Ort – das ist Kirse.
    Verstehen Sie?«
    »Ich glaube, ja«, erwiderte Janeway und fragte sich, ob das der
    Wahrheit entsprach.
    »Nein.« Paris schüttelte ebenfalls den Kopf. »Nein,
    ausgeschlossen. Graurose war… anders, ein echtes
    Individuum.«
    »Kirse paßt seine Knospen jenen Leuten an, mit denen es zu
    einem Kontakt kommt«, erklärte Revek. Diesmal erklang nicht
    der geringste Spott in seiner Stimme. »Die Entität hält es für
    höflich, Ihren Interessen gerecht zu werden,

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