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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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an. Auf längere Sicht
    hingegen… Janeway verbannte diesen Gedanken aus ihren
    bewußten Überlegungen. Längerfristig kam nur eine Lösung des
    Problems in Frage: Sie mußten die Ursache der
    Mangelkrankheit finden und beseitigen.
    »Halten Sie mich auf dem laufenden«, sagte sie und verließ
    die Krankenstation.
    Fähnrich Harry Kim blickte auf seinen Teller hinab, der ihm
    schlichte runde Körner als Reisersatz präsentierte. Plötzlich war
    er froh darüber, daß er einen zusätzlichen Löffel von Neelix’
    Gemüsecurry genommen hatte. Die hellgrüne Farbe erinnerte
    ihn an jene billigen sauren Zitronenbonbons, die er als Kind so
    gern gemocht hatte, aber wenigstens schmeckte das Etwas nach
    Kurkuma und Ingwer. Das Aroma stammte von einer gelben
    Frucht, die sie auf einem namenlosen, unbewohnten Planeten
    gesammelt hatten. Vor seinem inneren Auge sah Kim weite
    Grasebenen und glaubte fast, die über sie hinwegstreichende
    kühle Brise zu spüren. Es war eine wundervolle Welt gewesen,
    reich an Vegetation und fast völlig ohne tierisches Leben – ein
    perfekter Ort, um die Lebensmittelvorräte zu erneuern, ohne
    dabei befürchten zu müssen, irgendwelche Einheimischen zu
    beunruhigen. Hinzu kam: Das gesammelte Obst und Gemüse
    hatte nicht nur einen hohen Nährwert, sondern schmeckte auch
    noch gut. Kim senkte die Lider und stellte sich die Landspitze
    vor, wo seine Gruppe Messungen vorgenommen hatte. Die Luft
    roch nach dem Salz des nahen Ozeans. Eine weite Ebene
    erstreckte sich bis zu einem Wald, dessen Bäume gelbe Früchte
    trugen. Ja, ein herrlicher Ort. Allerdings… Es herrschte eine
    seltsame Stille. Wie sonderbar, dem Ufer des Meeres so nahe zu
    sein, ohne das Krächzen von Möwen zu hören. In Kims
    Vorstellung waren solche Geräusche integraler Bestandteil
    maritimer Szenen.
    »Mögen Sie heute abend kein Curry?« erklang eine vertraute
    Stimme. Kim öffnete die Augen, als der Navigator der Voyager
    ihm gegenüber Platz nahm. »Ich kann’s Ihnen nicht verdenken.
    Hab die pikanten Tomaten allmählich satt.«
    »Das erklärt, warum Sie eine so kleine Portion genommen
    haben«, erwiderte Kim trocken und blickte auf den gut gefüllten
    Teller seines Kollegen. Lieutenant Tom Paris lächelte
    unbefangen.
    »Oh, ich möchte nur ganz sicher sein, alle Vitamine zu
    bekommen, Harry. Haben Sie nichts davon gehört?«
    »Wovon?« fragte Kim argwöhnisch und schnitt eine Grimasse,
    als Paris’ Lächeln in die Breite wuchs. Inzwischen hätte er
    eigentlich imstande sein sollen, einen Köder des Navigators als
    solchen zu erkennen. Trotzdem fiel er immer wieder darauf
    herein, indem er eine Frage stellte.
    »Wir haben ein kleines Problem«, verkündete Paris fröhlich
    und schob sich einen Löffel Curry in den Mund. Eine halbe
    Sekunde später riß er die Augen auf und griff rasch nach einem
    Glas Wasser.
    Kim schmunzelte. »Neelix hat wieder mit den Gewürzen
    experimentiert.«
    »Sie hätten mich warnen sollen. Meine Güte, wo hat er hier im
    Delta-Quadranten Paprika aufgetrieben?« Paris atmete tief durch
    und probierte das Curry noch einmal, diesmal jedoch
    vorsichtiger.
    »Wer weiß?« Kim beugte sich vor und stützte beide
    Ellenbogen auf den Tisch. »Welches ›kleine Problem‹ meinen
    Sie, Tom?«
    Paris lächelte erneut – seine Geschmacksknospen schienen
    sich bereits an das Curry zu gewöhnen. »Sie erraten es nie, und
    deshalb sage ich es Ihnen gleich: Einige Besatzungsmitglieder
    leiden an Skorbut.«
    »Skorbut?« Kim schüttelte den Kopf und griff nach seiner
    Gabel. »Nein, Tom, darauf falle ich nicht herein.«
    »Es ist die Wahrheit«, betonte Paris. »Ich hab’s von Fähnrich
    Renehan – sie gehört zu den Erkrankten.«
    »Vielleicht wollte sie damit nur verhindern, von Ihnen noch
    einmal zu einem Rendezvous eingeladen zu werden«,
    spekulierte Kim und grinste, als Paris das Gesicht verzog. »Im
    Ernst, Tom – so etwas ist völlig ausgeschlossen. Ich meine, man
    kann Skorbut ganz einfach vermeiden. Ich bin an den Analysen
    der letzten von uns gesammelten Nahrungsmittel beteiligt
    gewesen, und daher weiß ich, daß mit ihnen alles in bester
    Ordnung ist.«
    »Vielleicht sind Ihnen Fehler unterlaufen«, erwiderte Paris.
    »Oder jemand anders hat etwas übersehen. Rennie meinte, daß
    noch acht andere Personen die gleichen Probleme haben.« Er
    lächelte erneut, diesmal mit schelmischer Boshaftigkeit. »Wie
    fühlen sich Ihre Zähne an, Harry?«
    »Gut.« Kim runzelte die Stirn, vergaß den

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