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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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ihnen
    gegenüber, und ein zweiter wandernder Tisch – kleiner als der
    erste, aber ebenso schwer beladen – kam herein. Hinter ihm
    schloß sich der Zugang wieder. Der Kirse gestikulierte einmal
    mehr, und daraufhin verharrte der Tisch. Hände und weniger
    menschlich wirkende Gliedmaßen rückten Teller zurecht.
    »Danke«, sagte Janeway.
    Der Mann sprach, bevor sie etwas hinzufügen konnte. »Die
    Kirse sind beleidigt, wenn Sie ablehnen, Captain.«
    Janeway sah ihn an und verbarg ihre Neugier nicht ganz.
    »Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich so direkt frage:
    Wer sind Sie?«
    Der Mann lächelte ungezwungen. Er war attraktiv, wenn auch
    ein wenig zu hager: groß, blaß, das lange dunkelbraune Haar im
    Nacken zu einem lockeren Zopf zusammengebunden. An einer
    Schläfe zeigte sich eine graue Strähne, doch ansonsten fiel es
    schwer, sein Alter zu schätzen.
    »Mein Name lautet Thilo Revek. Ich bin vor einer Weile auf
    dieser Welt abgestürzt, und die Kirse nahmen mich bei sich auf.
    Unnachgiebig hat mich gebeten, bei Ihrer Begrüßung zu
    helfen.«
    »Unnachgiebig«, wiederholte Janeway und blickte zum Kirse.
    Der Sprecher neigte erneut den Kopf – eine Geste, die er
    vermutlich dem Menschen abgeschaut hatte –, und wieder zeigte
    seine Miene sonderbare Nachsicht. »Er nennt mich
    Unnachgiebig. Es steht Ihnen frei, seinem Beispiel zu folgen.«
    »Danke«, sagte Janeway.
    »Und mich nennt er Nachtgeflüster«, ließ sich der geflügelte
    Kirse vernehmen. Seine Stimme war etwas heller, ohne nach der
    einer Frau zu klingen, und ein subtiler Unterton darin wies auf
    leises Lachen hin. »Sind Sie bereit, mit uns zu speisen,
    Captain?«
    »Es wäre uns eine Ehre«, erwiderte Janeway, und diesmal
    zögerte sie nicht. »Aber wenn Sie gestatten… Zuerst möchte ich
    Mr. Revek einige Fragen stellen.«
    »Selbstverständlich«, sagte Unnachgiebig. »Bestimmt haben
    Sie sich viel zu erzählen. Für uns hingegen gibt es erst dann
    ausreichend Gesprächsstoff, wenn wir uns besser kennengelernt
    haben. Wobei uns Thilo hoffentlich behilflich sein kann.«
    Die letzten Worte klangen fast mahnend. Kim musterte Revek
    neugierig und beobachtete, wie der Mann schief lächelte.
    »Keine Sorge, Unnachgiebig. Sie wissen ja, was ich von diesem
    Ort halte.«
    »In der Tat. Dann sorgen Sie bestimmt dafür, daß sich die
    Besucher wohl fühlen.« Unnachgiebig trat zu dem Tisch. »Bitte,
    Gäste von der Voyager, bedienen Sie sich.«
    Kim richtete einen unsicheren Blick auf Janeway, und sie
    nickte. »Nur zu, Mr. Kim. Das gilt für Sie alle. Ich leiste Ihnen
    Gesellschaft, sobald ich mit Mr. Revek gesprochen habe.«
    Die letzten Worte verhießen nichts Gutes für den Mann. Kim
    zögerte noch etwas länger und fragte sich, ob er Janeway mit
    seiner Präsenz Unterstützung gewähren sollte.
    Paris klopfte ihm auf die Schulter.
    »Kommen Sie, Harry. Ein so gutes Angebot haben wir schon
    seit langer Zeit nicht mehr bekommen. Riechen Sie nur!«
    Kim schnupperte und nahm einen Duft wahr, den er nicht
    mehr gerochen hatte, seit er an Bord der Voyager gekommen war. Bestimmt braucht Captain Janeway meine Hilfe überhaupt
    nicht, dachte er. Um wen auch immer es sich bei Revek handeln mochte – die Kirse waren ganz offensichtlich nicht feindselig.
    Die Kommandantin kam bestimmt allein zurecht. Warum sollte
    ich nicht die gute Gelegenheit nutzen und etwas essen?
    Kim gab sich einen Ruck und folgte Paris zum Tisch.
    Janeway maß den Mann mit einem aufmerksamen Blick. Weiter
    hinten hörte sie Stimmen und das leise Klirren von Metall – ihre
    Begleiter hatten inzwischen am Tisch Platz genommen und
    speisten. Nach den Geräuschen zu urteilen, blieben sie taktvoll
    und zurückhaltend. Janeway hoffte, daß sie es nicht an der
    nötigen Vorsicht fehlen ließen. Ganz gleich, wie freundlich die
    Kirse zu sein schienen: Auf dieser Welt gab es noch immer viele
    Dinge, die rätselhaft blieben. Das galt auch für Thilo Revek.
    »Wie kommen Sie hierher, Mr. Revek?« fragte sie. Sie sprach
    in dem Tonfall, den sie bei Empfängen der Admiralität benutzte:
    kühl, sachlich, distanziert. Sie lauschte der eigenen Stimme und
    stellte zufrieden fest, daß sie genau richtig klang.
    In Reveks Mundwinkeln zuckte es kurz, und Janeway fragte
    sich, ob er ihren Tonfall zu deuten wußte. »Meinen Sie mit
    ›hierher‹ den Delta-Quadranten oder diesen Planeten?«
    »Beides.« Janeway deutete ein Lächeln an, um die
    Atmosphäre ein wenig aufzulockern. »Aber beginnen

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