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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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fünfzig Meter
    westlich von hier.«
    Kim blickte zum Ende des Korridors und versuchte, die
    Entfernung abzuschätzen. »Ich sehe weit und breit nichts
    Interessanteres als diesen Apparat.«
    Er hatte diese Worte gerade ausgesprochen, als ein Teil der
    kupferfarbenen Wand erst verblaßte und sich dann vollständig
    auflöste – eine weitere gewölbte Öffnung entstand. Kim blickte
    sofort auf den Tricorder und sah ein Zackenmuster im Display,
    deutlicher Hinweis auf plötzlich gestiegene energetische
    Emissionen. Er berührte einige Schaltelemente und leitete damit
    eine Analyse ein, die ein verblüffendes Resultat lieferte: Die
    energetische Struktur ähnelte der eines Transporterstrahls, war
    allerdings ein ganzes Stück primitiver.
    »Captain…«, begann er, doch das Zirpen eines
    Insignienkommunikators unterbrach ihn.
    Janeway hob die Hand und aktivierte das kleine Kom-Gerät.
    »Hier Janeway.«
    »Wir haben gerade den stärksten Energieschub gemessen, seit
    Sie auf dem Planeten sind, Captain. Der Ausgangspunkt
    befindet sich fünfzig Meter westlich von Ihnen.«
    »Ja, Chakotay, das wissen wir.« Janeway lächelte, wurde aber
    sofort wieder ernst. »Jemand hat eine Tür für uns geöffnet.«
    »Captain…«, drängte Kim. Ein Teil von ihm fürchtete, daß er
    zu weit ging, wenn er die Kommandantin jetzt mit einer
    letztendlich trivialen Angelegenheit belästigte. Aber er konnte
    einfach nicht schweigen. »Die Energie ähnelt der unseres
    Transporterstrahls.«
    Janeway bedachte ihn mit einem scharfen Blick, und er
    bereitete sich innerlich auf einen Tadel vor. Statt dessen klopfte
    sie erneut auf ihren Insignienkommunikator. »Haben Sie das
    gehört, Chakotay?«
    »Ja, und wir können es bestätigen«, antwortete der Erste
    Offizier. »Tuvok ist gerade mit der Analyse fertig.«
    »Lassen Sie mich mal sehen«, sagte Torres zu Kim, der ihr
    seinen Tricorder gab. Sie verband die beiden Instrumente und
    führte einen Datentransfer durch, reichte Kims Gerät dann
    zurück und blickte dabei aufs Display ihres eigenen Tricorders.
    »Keins der Völker, denen wir bisher im Delta-Quadranten
    begegnet sind, hat eine so hochentwickelte Technik wie wir«,
    sagte Paris. »Das gilt insbesondere für den Transporter.«
    »Und doch wartet dort eine offene Tür auf uns«, stellte
    Janeway fest. »Behalten Sie uns in der Sensorerfassung,
    Chakotay. Wir gehen weiter.«
    Kim atmete tief durch. Einer der Vorteile, den die Voyager im Delta-Quadranten genoß, bestand in ihrer technischen
    Überlegenheit. Wenn die Kirse einen Transporter besaßen –
    wenn auch nur einen primitiven –, so wurden sie dadurch zur
    höchstentwickelten Zivilisation, mit der sie es bisher zu tun
    bekommen hatten. Und vielleicht auch zur gefährlichsten.
    »Riechen Sie etwas?« fragte Renehan plötzlich, und aus den
    Augenwinkeln sah Kim, wie Paris nickte.
    »Ja. Brot – frisch gebackenes Brot.«
    Kim nahm den gleichen Duft wahr, außerdem ein Aroma wie
    von Knoblauch und Zwiebeln. Er schluckte mehrmals, als seine
    Speicheldrüsen auf den anregenden und verlockenden Geruch
    reagierten. Selbst Janeway wirkte wie in Trance, als sie mit
    länger werdenden Schritten zur Tür ging. Auf eine ebenso jähe
    wie irrationale Weise war sich Kim sicher, daß im Raum hinter
    der Öffnung leckere Speisen auf sie warteten, und er mußte sich
    sehr beherrschen, um nicht einfach loszulaufen.
    Sie passierten den Zugang und erreichten ein Zimmer, das von
    goldenem Licht und herrlichen Düften erfüllt war. Paris fluchte
    einmal mehr, als sie es betraten. Ein lisch stand in der Mitte des
    Raums, direkt unter einem großen mehrarmigen Kronleuchter,
    an dem hier und dort Silber glänzte. Der Tisch präsentierte eine
    Vielzahl von Tellern, manche klein und flach, andere groß und
    tief. Einige ruhten in speziellen Haltern über rot und
    orangefarben schimmernden Heizflächen. Kim bemerkte sogar
    eine dampfende Suppenterrine. Nach den vergangenen Wochen
    des strengen Rationierens konnte er solch eine überwältigende
    Menge an Speisen kaum fassen. Er hörte, wie die neben ihm
    stehende Renehan leise seufzte; vermutlich empfand sie ebenso.
    Bei genauerem Hinsehen erkannte er einige der Früchte wieder,
    die sie auf dem Weg zur Zitadelle sondiert hatten, zum Beispiel
    etwas, das wie eine Mischung aus Pfirsich und Birne aussah. An
    einer anderen Stelle bildeten helle Kugeln eine halbhohe
    Pyramide, auf der eine kleine rote Glocke ruhte, vermutlich eine
    Blume. Selbst die unvertrauten

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