Voyager 012 - Der Garten
unserer
technischen Überlegenheit zu verlieren, wenn sie einen
Föderationstransporter besäßen. Aber Sie befürchten, daß andere
Völker die entsprechende Technik von den Kirse erhalten –
woraufhin sie eine solche Ausbreitung findet, daß wir dadurch
in Gefahr geraten.«
»Ja.« Chakotay breitete die Arme aus. »Es wäre zumindest
denkbar.«
»Vielleicht könnten wir die Kirse dazu verpflichten, unsere
Technik nicht weiterzugeben«, überlegte Janeway laut. Eine
Sekunde später schüttelte sie den Kopf. »Nein, so etwas ließe
sich nicht durchsetzen. Wir müßten ihnen einen kompletten
Transporter geben und ihn versiegeln. Und selbst dann gäbe es
keine Garantie dafür, daß die technischen Geheimnisse
geschützt bleiben. Hinzu kommt: Es geht hier nicht nur um die
Möglichkeit des Weiterverkaufs. Man denke nur an die
Andirrim. Vielleicht stehlen sie bei ihrem nächsten Überfall
nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch unseren Transporter.«
»Der Kirse, der mir beim Essen Gesellschaft leistete – Schönes
Sehen –, bezeichnete die Andirrim als Tiere«, sagte Tuvok.
»Allerdings meinte er auch, es seien ›schlaue Tiere‹, die
erhebliche Schwierigkeiten verursachen könnten. Außerdem
sind sie mit den Kazon-Ogla verbündet. Wir sollten nicht
riskieren, daß ihnen unsere Transportertechnik in die Hände
fällt.«
»Das finde ich auch«, ließ sich Janeway vernehmen. »Es
sprechen also verschiedene Gründe dagegen, daß wir den Kirse
Hardware verkaufen, und Sicherheitserwägungen hindern uns
daran, ihnen Konstruktionspläne zu überlassen. Was bedeutet
das für uns?«
»Es bedeutet, daß Sie auch weiterhin hungern müssen«, meinte
der holographische Arzt vom Wandschirm. »Weil unsere
Vorratskammern leer bleiben.«
»Vielen Dank, Doktor.« Janeway unterdrückte ihren Ärger.
»Ich nehme an, die medizinische Situation hat sich nicht
verändert, oder?«
»Zumindest nicht zum Besseren«, erwiderte der Arzt. »Um es
ganz offen zu sagen: Uns bleibt keine andere Wahl, als hier
neuen Proviant aufzunehmen. Andernfalls können Sie von
Glück sagen, wenn beim Erreichen des nächsten Planeten der
Klasse M noch genug gesunde Besatzungsmitglieder an Bord
sind, um alle Stationen zu besetzen.«
»Er versteht es wirklich, einen aufzumuntern«, murmelte Paris
gerade laut genug, damit ihn der Doktor hörte.
»Einer von uns muß realistisch bleiben. Und mir gefällt die
Vorstellung nicht, an Bord eines Totenschiffes zu weilen, bis
alle Energiereserven verbraucht sind.«
»Ich bitte Sie«, sagte Janeway.
Paris hatte den Anstand, zumindest ein wenig beschämt zu
wirken, und der Doktor seufzte. »Tut mir leid, Captain. Aber die
medizinische Situation steht dicht davor, ein kritisches Ausmaß
zu erreichen.«
»Das ist mir klar. Wir können es uns also nicht leisten, den
Kirse Hardware zu überlassen, und mir wäre es lieber, ihnen
keine kompletten Konstruktionsunterlagen auszuhändigen – die
den Kazon-Ogla in die Hände fallen könnten. Aber wir brauchen
neuen Proviant. Lieutenant Torres, können wir den Bewohnern
des Planeten eine leistungsschwächere Version unseres
Transporters geben?«
Torres runzelte die Stirn. »Ich wäre sicher imstande, die
Reichweite zu begrenzen und für einen höheren
Energieverbrauch zu sorgen, aber zuerst müßte ich wissen, um
welche Beschränkungen es geht.«
»Wir haben keine Garantie dafür, daß die Kirse ein solches
System akzeptieren würden«, sagte Chakotay, doch seine
Stimme klang weniger pessimistisch als die Worte.
»Aber wenn sie den Transporter wirklich so dringend
brauchen, wie es den Anschein hat…«, warf Kim ein.
»Immerhin wollen sie ihn für die Wartung der Orbitalstationen
einsetzen – es ist also eine Frage ihrer Sicherheit. Unter solchen
Umständen gäben sie sich vielleicht mit einem System
zufrieden, dessen Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist…«
Er sprach nicht weiter, und Janeway nickte.
»Mr. Kim hat recht. Der springende Punkt für die Kirse dürfte
darin bestehen, ob sie mit dem Transporter die
Verteidigungsplattformen warten können oder nicht.«
»Selbst wenn sie bereit sind, sich mit solchen Beschränkungen
abzufinden…«, wandte Chakotay ein. »Die Kirse könnten ein
solches System als Ausgangspunkt für den Bau eines
Transporters mit vollem Leistungspotential nehmen. Und dann
hätten wir das gleiche Problem wie vorher.«
»In der Tat«, entgegnete Janeway. »Es sieht
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