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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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»Vermutlich liegt es daran.«
    Janeway nickte. »Ja, das ist wahrscheinlich der Grund. Aber
    wir sollten auf Nummer Sicher gehen.«
    »In Ordnung, Captain.« Chakotay lehnte sich zurück.
    »Nun…« Janeway preßte die Fingerspitzen aneinander und
    bedauerte, daß sie sich keinen Kaffee leisten konnte – es hätte
    zu sehr nach einem maßlosen Luxus ausgesehen, eine
    Replikatorration dafür zu vergeuden. Erneut sah sie sich am
    Tisch um. Die Leiter aller Abteilungen waren zugegen, mit der
    Ausnahme des holographischen Arztes. Ihr Blick verweilte bei
    Kes, die wie üblich neben Neelix saß. Doch bevor sie eine Frage
    stellen konnte, erhellte sich ein Wandschirm, und im
    Projektionsfeld erschien die wie fast immer verdrießlich
    wirkende Miene des Doktors.
    »Gut«, sagte Janeway. »Jetzt sind alle da.«
    Der Holo-Arzt erwiderte ihren Blick unbeeindruckt, und
    einmal mehr fragte sie sich, wer bei der Programmierung seines
    Verhaltensmusters als Vorbild gedient hatte.
    »Zentraler Punkt ist das Angebot der Kirse«, fuhr sie fort.
    »Wie Sie wissen, wollen sie ihre Nahrungsmittel gegen
    Transporter-Komponenten eintauschen – gegen Hardware, die
    es ihnen erlaubt, ihre eigene Version unseres Transporters zu
    bauen. Ich habe geantwortet, daß wir zunächst die zur
    Verfügung stehenden Lebensmittel prüfen werden, bevor wir ein
    eigenes Angebot unterbreiten. Mr. Paris und Mr. Kim werden
    sich auf den Planeten beamen, um die notwendigen Analysen
    vorzunehmen. Das heißt, falls es Ihnen inzwischen wieder
    besser geht, Mr. Kim.«
    »Ja, Captain, ich habe mich erholt.« Erneut huschte
    Verlegenheitsröte durchs Gesicht des jungen Fähnrichs, und
    Janeway verbarg ihre Erheiterung.
    »Gut. Ich bitte um Kommentare in Hinsicht auf den Vorschlag
    der Kirse.«
    Einige Sekunden lang blieb alles still. Neelix drehte den Kopf
    von einer Seite zur anderen. »Nun, wenn niemand etwas zu
    sagen hat, so ergreife ich das Wort. Meiner Meinung nach
    sollten wir das Angebot der Kirse sofort annehmen und froh
    sein, daß sie nichts Wichtigeres verlangen.«
    Torres holte zischend Luft, und es fiel ihr sichtlich schwer,
    sich zu beherrschen. Neelix breitete die Arme aus. »Was habe
    ich denn Schlimmes gesagt? Mir gegenüber haben Sie selbst
    darauf hingewiesen, daß wir sogar zwei oder drei Transporter
    verlieren könnten, ohne daß sich dadurch größere
    Schwierigkeiten für uns ergeben.«
    »Das Transportersystem ist redundant«, brachte Torres
    zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Deshalb bleibt
    die Funktionsbereitschaft unter normalen Umständen selbst
    dann erhalten, wenn mehrere Transporter ausfallen.« Sie sah zu
    Janeway. »Aber wenn wir die nächsten siebzig Jahre damit
    verbringen, zum Alpha-Quadranten zu fliegen, können wir es
    uns nicht leisten, irgendwelche technischen Komponenten zu
    verschenken – oder gewissermaßen als Zahlungsmittel zu
    verwenden. Um es ganz klar zu sagen: Es gibt keine Ersatzteile.
    Wir können nicht einfach die nächste Starbase ansteuern, um
    defekte Teile austauschen zu lassen. Deshalb dürfen wir uns
    nicht von Dingen trennen, die wir vielleicht in einigen Jahren für
    Reparaturen brauchen.«
    »Das ist auch meine Ansicht«, pflichtete Tuvok der
    Chefingenieurin bei. »Wie dem auch sei: Vielleicht geben sich
    die Kirse mit weniger als einer kompletten Hardware-
    Ausstattung zufrieden.«
    »Ja«, sagte Chakotay. »Ihre Technik ist leistungsfähig genug,
    um ein System zu schaffen, das dem unsrigen ähnelt.
    Andernfalls käme hier die Erste Direktive zur Anwendung.«
    Janeway nickte. Darin bestand einer der wenigen Vorteile der
    gegenwärtigen Situation. Die Kirse waren ein hochentwickeltes
    Volk; es bestand also nicht die Gefahr, daß die Präsenz der
    Voyager maßgeblichen Einfluß auf ihre Kultur entfaltete.
    »Allerdings ergibt sich dadurch möglicherweise ein
    Sicherheitsproblem«, wandte Chakotay ein. »Neelix’
    Schilderungen und Schlüsselhüters Bemerkungen beim Essen
    deuten darauf hin, daß die Kirse nicht an der Erforschung des
    Weltraums interessiert sind. Ihnen geht es allein um ihre eigene
    Welt und die Gärten.«
    Neelix rutschte unruhig hin und her. »Das stimmt. Ich habe nie
    von einem Kirse gehört, der seine Heimatwelt verlassen hat.
    Nie. Es ist auch gar nicht nötig – alle kommen zu ihnen.«
    Tuvok sah Chakotay an. »Ich glaube, ich verstehe, was Sie
    meinen. Die Kirse betreiben keine Raumfahrt, woraus folgt: Wir
    brauchten selbst dann nicht zu befürchten, den Vorteil

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