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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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Gärtner bei der Zitadelle sind – fast immer – harmlos«,
    sagte Graurose.
    Paris zuckte unwillkürlich zusammen – Graurose war völlig
    lautlos zurückgekehrt. Plötzlich fragte er sich, ob er durch sein
    Verhalten Revek gegenüber die Chancen auf eine
    Handelsvereinbarung ruiniert hatte – die Kirse schienen ihn zu
    mögen, aus welchen Gründen auch immer. Doch Graurose gab
    keinen Kommentar ab, sah Paris aus ihren leuchtenden
    hellblauen Augen an.
    »In der Nähe der Zitadelle sind die Gärtner besser adaptiert«,
    erklärte sie. »Hier ist es kaum nötig, Einfluß auf sie zu nehmen,
    und deshalb sind sie fast völlig intakt geblieben. Was leider
    bedeutet, daß sie nicht nur nützlich sind, sondern auch
    gefährlich.«
    »Was meinen Sie mit gefährlich?« fragte Paris. Er hörte ein
    leises Rascheln, und sofort blickte er zurück, den Phaser
    schußbereit in der Hand. So aufmerksam er auch Ausschau hielt:
    Er konnte im Kornfeld nichts entdecken. Diesmal blieben die
    Halme unbewegt.
    Er drehte den Kopf und stellte fest: Revek beobachtete das
    Kornfeld wie jemand, der jeden Augenblick damit rechnete, daß
    eine Falle zuschnappte.
    »Die Gärtner sind nicht in dem Sinne gefährlich«, sagte
    Graurose. »Aber manchmal greifen sie an. Ich versuche, ihnen
    aus dem Weg zu gehen – es gefällt mir nicht, sie zu töten.«
    Paris sah kurz zu ihr und bemühte sich, seine Aufmerksamkeit
    zwischen der Kirse und dem Rascheln zu teilen. »Warum
    begnügen Sie sich nicht damit, die Wesen zu betäuben? Reveks
    Phaser ist das in der Föderation verwendete Standardmodell –
    das sehe ich selbst von hier. Auch wenn Ihnen solche Waffen
    vorher nicht zur Verfügung standen: Sie wären sicher imstande
    gewesen, sie nachzubauen.«
    Grauroses Stimme klang traurig, als sie erwiderte: »Die
    Gärtner würden ihre Angriffe nur wiederholen und dabei immer
    hartnäckiger werden – bis jemand sie tötet. Ihr Tod ist leider
    unvermeidlich.«
    »Aber vielleicht greifen sie nicht noch einmal an…« Paris
    unterbrach sich, als er auf der linken Seite etwas hörte. Er
    wirbelte herum und zielte automatisch mit dem Phaser in die
    entsprechende Richtung.
    Ein braunes, schemenhaftes Etwas huschte im Kornfeld
    umher.
    »Gärtner«, sagte Revek knapp und justierte seinen Phaser auf
    tödliche Emissionen.
    Graurose schlug wieder mit den Flügeln, stieg auf und hielt
    plötzlich einen seltsam anmutenden Strahler in der Hand. Paris
    zögerte, stellte seinen Phaser dann auf starke Betäubung ein. Er
    wollte nicht töten, wenn es sich vermeiden ließ – gewisse
    Starfleet-Prinzipien waren zu fest in ihm verwurzelt. Aber er
    hielt es für möglich, daß es erhebliche Energie erforderte, um
    jene Geschöpfe zu betäuben.
    »Rechts von Ihnen!« rief Graurose und schoß. Ein Strahlblitz
    zuckte über das Kornfeld hinweg, diente Paris als
    Orientierungshilfe. Etwas sauste jäh zwischen den Halmen
    hervor, und er feuerte aus einem Reflex heraus, verfehlte das
    Ziel jedoch. Eine halbe Sekunde später machte Revek von
    seinem Phaser Gebrauch, und das Wesen fiel. Ein zweites,
    größeres ragte dahinter auf, und Paris betätigte erneut den
    Auslöser seines Phasers. Diesmal traf er, und der zweite
    Angreifer sank auf den ersten.
    »Alles klar?« fragte Revek, ohne den Blick vom Kornfeld
    abzuwenden.
    »Ja«, erklang die melodische Stimme der Kirse. »Ich sehe
    keine weiteren Gärtner.«
    Revek seufzte erleichtert. »Kommen Sie. Lassen Sie uns zum
    Shuttle zurückkehren, bevor weitere Exemplare angelockt
    werden.«
    Paris zögerte und sah zu den beiden reglosen Geschöpfen. Das
    eine war nur betäubt, aber das andere… Er rümpfte die Nase, als
    er verbranntes Fell roch. Am Tod des Wesens konnte kein
    Zweifel bestehen. Paris hielt es trotzdem für angebracht, es zu
    untersuchen und Daten aufzuzeichnen, um dem Doktor an Bord
    der Voyager die Möglichkeit zu geben, später eine komplette Analyse vorzunehmen.
    Er wollte den Tricorder hervorholen, doch Revek griff nach
    seinem Arm. »Kommen Sie«, wiederholte er. »Wir müssen zum
    Shuttle zurück.«
    »Aber…« Paris sprach nicht weiter, als er Reveks
    Gesichtsausdruck sah.
    »Wollen Sie Graurose zwingen, auch den anderen Gärtner zu
    töten? Weisen Sie sie nicht darauf hin, daß er noch lebt.«
    Paris sah zu der Kirse, die inzwischen wieder gelandet war
    und sich von den beiden Angreifern abgewandt hatte. Die Art
    und Weise, in der sie die Nähe der Wesen und sogar ihren
    Anblick mied, überzeugte ihn

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