Voyager 012 - Der Garten
zu Graurose. »Dann sollten wir jetzt
zum Schiff zurückkehren. Vielen Dank für Ihre Hilfe.« Er
klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Paris an Voyager.
Zwei Personen für den Transfer.«
Chakotay wartete im Transporterraum und blickte dem
Techniker an den Kontrollen unaufdringlich über die Schulter.
Er hob den Kopf, als zwei Gestalten auf der Plattform
materialisierten.
»Meine Herren…«, sagte er. »Der Captain wartet bereits auf
Sie.«
Was habe ich diesmal angestellt? Paris verzichtete darauf, diese Frage zu stellen – Chakotay hatte mehr als einmal gezeigt,
daß er einen derartigen Humor nicht zu schätzen wußte.
Kim trat von der Plattform herunter. »Sollen wir zuerst die
aufgezeichneten Daten in den Hauptcomputer übertragen?«
»Nehmen Sie die Tricorder mit«, erwiderte Chakotay. »Wir
können im Bereitschaftsraum einen ersten Eindruck von den
Daten gewinnen, während der Transfer zum Computer
stattfindet.«
Jemand scheint es sehr eilig zu haben. Paris folgte dem Ersten Offizier und war nicht überrascht, als ein Turbolift mit offener
Tür auf sie wartete. »Stimmt was nicht?«
Chakotay schüttelte den Kopf. »Es ist soweit alles in Ordnung
– das heißt, die Situation an Bord ist unverändert. Aber wenn
wir mit den Nahrungsmitteln der Kirse etwas anfangen können,
möchte der Captain keine Zeit verlieren und so schnell wie
möglich mit den Verhandlungen beginnen.«
»Um sich einen gewissen Spielraum zu bewahren«, vermutete
Paris. Er bereute diese Worte sofort.
Chakotay musterte ihn und wölbte eine Braue. »Sie sollten
einen solchen Standpunkt verstehen.« Der Erste Offizier seufzte
und blickte in die Ferne. »Wir brauchen in jeder Hinsicht
Bewegungsspielraum.«
Die übrigen Führungsoffiziere saßen bereits am Tisch des
Bereitschaftsraums, und einer der Wandschirme zeigte die
Miene des holographischen Arztes, dessen Stirn nie völlig
faltenlos zu sein schien. Die Kommandantin sah auf, als sie
hereinkamen. Erstaunt roch Paris Kaffee und stellte fest, daß
eine kleine Tasse vor Janeway stand. Entweder ist die Lage
besser geworden – oder viel schlimmer, dachte er.
»Meine Herren…«, sagte Janeway, und Paris konzentrierte
sich. »Ich weiß, daß Ihre Tricorder viele Daten enthalten, aber
ich möchte zunächst einen mündlichen Bericht von Ihnen.«
»Ja, Captain«, erwiderte Paris.
Kim räusperte sich. »Wenn Sie gestatten, Captain – ich
möchte sofort mit dem Transfer der Daten beginnen. Auf diese
Weise sparen wir Zeit.«
»In Ordnung.« Janeway nickte.
Kim sah Paris an. »Tom?«
Der Navigator reichte ihm seinen Tricorder, und der junge
Fähnrich ging zum nächsten Terminal, um von dort aus den
Datentransfer einzuleiten.
»Und nun…«, sagte Janeway. »Erstatten Sie als erster Bericht,
Mr. Paris. Was haben Sie auf dem Planeten herausgefunden?«
»Nun…« Paris sammelte seine Gedanken. »Die Einzelheiten
sind im Tricorder aufgezeichnet, aber ich schätze, es läßt sich
folgendermaßen zusammenfassen: Alles, was sie mir zeigten –
mit ›sie‹ meine ich Revek und eine Kirse namens Graurose –, ist
eßbar und nahrhaft. Damit noch nicht genug: Die Sensoren
stellten auch Ester fest, die für einen guten Geschmack sorgen
sollten. Ich habe einige Proben genommen, um unangenehme
Überraschungen wie beim letztenmal zu vermeiden. Genauere
Analysen müssen natürlich erst noch durchgeführt werden.«
»Bitte entschuldigen Sie die Unterbrechung, Captain«, warf
Chakotay ein, »aber ich sollte darauf hinweisen, daß der Doktor
ein Untersuchungsprotokoll vorbereitet hat. Alle Proben werden
automatisch jenem Programm zugewiesen.«
Janeway nickte. »Ausgezeichnet. Bitte fahren Sie fort, Mr.
Paris.«
»Das wär’s eigentlich, soweit es die Nahrungsmittel betrifft.«
Paris zögerte und fragte sich, wie er die Sache mit den Gärtner-
Wesen schildern sollte. »Unsere Untersuchungen fanden bei
Anbauflächen statt, die ein ganzes Stück von der Zitadelle
entfernt waren. Während wir uns dort aufhielten, griffen uns
zwei jener Wesen an, die wir bei den ersten Erkundungen auf
dem Planeten sahen.«
Janeway hob ruckartig den Kopf. »Ich möchte einen
vollständigen Bericht, Mr. Paris. Mit allen Einzelheiten.«
Paris nickte. Es dauerte nicht sehr lange, die ganze Geschichte
zu erzählen und auch von seinen ganz persönlichen Eindrücken
zu berichten. Als er fertig war, mußte er einmal mehr daran
denken, wie wenig sie eigentlich über
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