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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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davon, daß Revek recht hatte, daß
    es tatsächlich besser war, diesen Ort möglichst schnell zu
    verlassen. Er gab sich einen Ruck und folgte Graurose über den
    Pfad.
    Sie erreichten den Strand, ohne daß es zu weiteren
    Zwischenfällen kam. Revek ließ sich seine Erleichterung
    deutlich anmerken, als sie über den dünenartigen Sandhang
    schritten.
    »Jetzt dürfte alles in Ordnung sein«, meinte er.
    »Normalerweise wagen sie sich nicht aus dem Bereich der
    Felder.«
    »Wirklich nicht?« erwiderte Paris.
    Graurose maß ihn mit einem neugierigen Blick. »Wie meinen
    Sie das?«
    Paris bedauerte nun, eine solche Frage gestellt zu haben. Doch
    in Grauroses Miene sah er eine erwartungsvolle Freundlichkeit,
    die ihm die Zunge löste. »Man sollte meinen, daß die Wesen –
    die Gärtner – versuchen, Besucher auf dem Strand anzugreifen.«
    Bei den letzten Worten rutschte er aus und hätte dadurch fast das
    Gleichgewicht verloren.
    Graurose lachte glockenhell. »Oh, ich verstehe. Um im Vorteil
    zu sein. Nun, derartige Vorteile nützen den Gärtnern nichts
    gegen Phaser.«
    »Da haben Sie vermutlich recht«, erwiderte Paris und ging
    vorsichtig, blickte dabei auf den blauen Sand hinab. Neid regte
    sich in ihm, als er sah, daß Revek schon festen Boden unter den
    Füßen hatte und die letzten Meter zum Shuttle zurücklegte.
    Graurose berührte Paris an der Schulter. »Ich weiß Ihr
    Verhalten dort drüben zu schätzen«, sagte sie sanft. »Und ich
    bin dankbar.«
    Der Navigator blinzelte überrascht – und mußte erneut um sein
    Gleichgewicht ringen, als ein Stein unter seinem Fuß nachgab.
    Als er sich wieder aufrichtete, war Graurose bereits außer
    Hörweite, und er mußte sich beeilen, um zu ihr aufzuschließen.
    Kurz darauf gelangte er ebenfalls zu dem vom Kraftfeld
    stabilisierten Bereich. Der Wind hatte Sand von anderen Teilen
    des Strands herangeweht, und dadurch waren neue blaue Muster
    entstanden.
    Paris setzte noch schneller einen Fuß vor den anderen, um das
    Shuttle zusammen mit Graurose zu erreichen. »Freut mich, daß
    ich Ihnen helfen konnte«, sagte er in dem Versuch, das
    Gespräch fortzusetzen.
    Doch die Kirse schüttelte den Kopf. »Genug damit«, erwiderte
    sie schlicht und deutete über die Rampe.
    Revek hatte die Luke geöffnet und hockte daneben, den Kopf
    auf die Art der Kirse zur Seite geneigt. Sein Gebaren erschien
    Paris seltsam – kam darin so etwas wie Ehrerbietung Graurose
    gegenüber zum Ausdruck? Und wenn ja – aus welchem Grund?
    Die Kirse eilte die Rampe hoch und an Revek vorbei.
    »Haben Sie bereits eine Überprüfung vorgenommen, Thilo?«
    »Nur das erste Stadium.«
    »Dann können Sie jetzt Ihre Plätze einnehmen«, verkündete
    Graurose und lehnte sich wieder an die Pilotensäule. Sie winkte,
    und sofort kamen die einzelnen Stränge des Sicherheitsharnischs
    aus schotenartigen Vorrichtungen. Paris legte rasch die eigenen
    Gurte an und schauderte innerlich, als er an den bevorstehenden
    Start dachte. Aus den Augenwinkeln sah er, daß sich auch
    Revek anschnallte. Einmal mehr dachte er an das manchmal
    recht sonderbare Verhalten jenes Mannes. In welcher Beziehung
    steht er zu den einzelnen Kirse? überlegte Paris. Unnachgiebig, dem Oberhaupt der Kirse, schien er recht nahe zu stehen. Und
    Graurose? Hatte er sie nur aus Rücksicht vor dem Wissen
    bewahren wollen, daß einer der beiden Gärtner noch lebte? Oder
    steckte mehr dahinter? Graurose war offenbar angewiesen, die
    Geschöpfe zu töten, wenn sie angriffen – so habe ich sie
    jedenfalls verstanden, schränkte Paris in Gedanken ein. Dann begriff er, daß Spekulationen dieser Art kaum einen Sinn hatten,
    solange konkrete Informationen fehlten. Er entschied, keine
    voreiligen Schlüsse zu ziehen und weiterhin aufmerksam zu
    beobachten.
    Das Shuttle erzitterte, als Graurose mit dem Start begann.
    Paris wollte ruhig bleiben, doch seine Finger gruben sich wie
    von selbst tief in die Polster des Sitzes. Revek kniff die Augen
    zu, als das Shuttle schneller wurde, abhob, einmal kurz auf den
    Boden zurückzusinken schien und dann flog.
    Graurose sah über die Schulter und lachte.
    »Entschuldigung. Es ist schön, wieder zu fliegen.«
    »Ja«, bestätigte Revek. »Und ich würde gern in der Luft
    bleiben.«
    Die Kirse lachte erneut.
    »Ich glaube, Graurose ist eine ausgezeichnete Pilotin«, sagte
    Paris.
    Revek musterte ihn, und aus seiner Überraschung wurde ein
    wissendes Lächeln. Paris spürte, wie seine Wangen glühten. »Ja,
    sie

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