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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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kaum auf die Anzeigen. Er konnte sich auf
    keinen Fall ein zu enges Verhältnis mit einer Kirse leisten,
    solange noch keine Handelsvereinbarung getroffen war.
    Paris sah zum wolkenlosen Himmel hoch und stellte fest, daß
    die Sonne ihren höchsten Stand hinter sich gebracht hatte. In
    weniger als einer Stunde wurde er in der Zitadelle erwartet.
    Er klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Paris an Kim.
    Hören Sie mich, Harry?«
    Kurze Stille folgte, und dann ertönte Kims ein wenig atemlos
    klingende Stimme. »Kim hier. Alles in Ordnung, Tom?«
    Paris zögerte und sah über die Schulter. Revek befand sich
    außer Hörweite: Er saß am Stamm eines Baumes mit niedrigen
    Zweigen, in der Hand einen halb geschälten Sauerapfel.
    Graurose stand näher, doch ihre Aufmerksamkeit schien etwas
    auf dem Boden zu gelten. »Ja, hier ist alles in Ordnung. Wie
    sieht’s bei Ihnen aus?«
    »Wir haben die Untersuchungen fast beendet«, sagte Kim und
    klang nun entspannter. »Nur noch ein kleines Feld, und dann
    sind wir fertig.«
    »Auch wir machen uns bald auf den Rückweg«, erwiderte
    Paris. Wahrscheinlich hatte sich Kim nur aufgrund seiner
    Unerfahrenheit nervös angehört. Trotzdem: Es war gut, zur
    Zitadelle zurückzukehren. »Unser Flug dauert etwa zwanzig
    Minuten – wir müßten also zum verabredeten Zeitpunkt
    eintreffen. Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn es aus irgendeinem
    Grund zu Verzögerungen kommt.«
    »Und Sie hören von mir, wenn es bei uns länger dauert«,
    entgegnete Kim. »Wie gesagt: Es wartet nur noch ein kleines
    Feld auf uns, dann sind wir fertig.«
    »Gut.« Paris zögerte erneut. Wenn irgend etwas nicht mit
    rechten Dingen zuging, so konnte Kim jetzt den einen oder
    anderen Hinweis geben.
    »Wir sehen uns in der Zitadelle«, sagte er nur. »Kim Ende.«
    Was vermutlich bedeutet, daß wirklich alles in Ordnung ist,
    dachte Paris und richtete seinen Tricorder auf gelbes Getreide.
    Die sternförmigen Ähren steckten voller Körner, die sich für den
    menschlichen Genuß eigneten. Sie ließen sich mit terranischem
    Weizen vergleichen, was bedeutete: Vermutlich konnte Mehl
    daraus hergestellt werden. Die Welt der Kirse war geradezu
    unglaublich fruchtbar – eine Vielzahl von Pflanzen erwies sich
    auch für Menschen als nützlich. Trotzdem bin ich mißtrauisch,
    dachte Paris und deaktivierte seinen Tricorder. Ich mag
    Graurose, auch wenn sie eine tollkühne Pilotin ist, aber dieser Planet… Er fühlt sich einfach nicht richtig an.
    Etwas bewegte sich im Kornfeld und sorgte dafür, daß sich die
    Halme hin und her neigten, obwohl überhaupt kein Wind wehte.
    Paris griff nach seinem Phaser, und Graurose richtete sich
    ruckartig auf, hob gleichzeitig die Schwingen. Revek reagierte
    etwas langsamer und rollte auf die Knie, doch es überraschte
    Paris nicht, auch in seinen Händen einen Phaser zu sehen.
    »Was ist los?« rief er.
    Graurose hob die Flügel noch etwas höher und senkte sie dann
    abrupt, stieg dadurch einige Meter auf. Mehrere Sekunden lang
    schwebte sie über dem Boden, schlug dabei mit den Schwingen.
    Dann sank sie wieder herab. »Ein Gärtner. Allein, glaube ich.
    Wir sollten besser zum Shuttle zurückkehren.«
    Was auch immer die Bewegungen im Kornfeld verursachte: Es
    entfernte sich, wenn auch nicht sehr weit. Die Halme erzitterten
    knapp fünfzig Meter entfernt, kamen dann zur Ruhe.
    »Probleme?« fragte Paris und schob sich näher an Graurose
    heran.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete die Kirse. »Aber da wir
    fast fertig sind…« Sie brach ab und schüttelte den Kopf.
    »Ich schlage vor, wir gehen kein Risiko ein«, brummte Revek
    und trat zu ihnen. Er hielt noch immer den Phaser in der Hand,
    und Paris verzichtete darauf, seinen eigenen ins Halfter zu
    stecken. Statt dessen hakte er den Tricorder an den Gürtel.
    »Unnachgiebig hat die Gärtner doch als harmlos bezeichnet«,
    wandte er sich an Graurose.
    Die Kirse antwortete nicht, ging statt dessen in Richtung des
    Weges, der zum Strand und dem dort wartenden Shuttle führte.
    Paris sah zu Revek, der seinen Blick mied. »Wenn Gefahr
    droht… Es wäre sicher besser, wenn ich wüßte, was hier vor
    sich geht.«
    Graurose schien ihn gar nicht zu hören. Revek warf ihm einen
    kurzen Blick zu, schwieg jedoch. Jetzt reicht’s, dachte Paris. Er packte den Mann an der Schulter und drehte ihn herum. »Ich
    verlange Antworten!«
    Revek schüttelte die Hand ab, aber für einen
    Sekundenbruchteil sah Paris echte Furcht in seinen Augen.
    »Die

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