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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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dem Boden. Einige Meter vor B’Elanna blieb sie
    stehen und vollführte eine Geste, die offenbar ein Gruß sein
    sollte.
    »B’Elanna Torres? Ich bin Silberhammer. Ich soll Ihnen unser
    System zeigen und erklären, welche Rohstoffe wir benötigen.«
    Torres nickte. »Freut mich, Sie kennenzulernen.« Sie wußte,
    daß sie schroff klang, konnte jedoch nichts daran ändern. Die
    Kirse schien es ihr nicht übelzunehmen.
    »Hier entlang«, erwiderte sie schlicht.
    Torres folgte ihr und fragte sich dabei, wo Revek steckte. Die
    anderen Landegruppen hatten von seiner Anwesenheit berichtet.
    An den bisherigen Einsätzen sind allein Menschen beteiligt
    gewesen, dachte sie. Vielleicht glauben die Kirse, daß Revek mit einer halben Klingonin nicht gut zurechtkäme. Sie wußte nicht recht, ob sie beleidigt oder amüsiert sein sollte. Nun, bei ihrer
    ersten und einzigen Begegnung war er ihr nicht sonderlich
    sympathisch gewesen, doch es ärgerte sie, daß die Kirse es
    bemerkt hatten. Nein, gestand sich B’Elanna mit der für sie typischen Ehrlichkeit ein. Ich ärgere mich darüber, daß ich
    meine Gefühle so offen gezeigt habe. Ich sollte vorsichtiger sein.
    In der Mitte des Hofes blieb Silberhammer so plötzlich stehen,
    daß Torres fast gegen sie gestoßen wäre. Bevor sie irgend etwas
    sagen konnte, streckte die Kirse ihre Hand aus, und das
    Brummen des Transporters wiederholte sich. Vor ihr
    verschwand ein purpurnes Quadrat, und Stufen führten in die
    Tiefe. Die Ränder der goldenen Platten wirkten jetzt seltsam
    trüb, und Torres fragte sich, ob es sich dabei um eine
    Auswirkung des Kirse-Transporters handelte.
    »Dort unten«, sagte Silberhammer.
    B’Elanna folgte ihr vorsichtig und stellte erleichtert fest, daß
    Licht glühte, als sie sich dem Loch im Boden näherten. Der in
    die Tiefe führenden Treppe fehlte ein Geländer. Es gab nur eine
    zentrale Säule, an der sich die lange Spirale aus Stufen nach
    unten wand. Von dieser Säule ging auch das Licht aus: ein
    bläulicher Glanz, die direkt aus dem Stein zu kommen schien.
    Er begleitete sie, erhellte nur jeweils einige Meter vor und hinter ihnen. Torres trachtete danach, nur auf die Stufen unmittelbar
    vor ihren Füßen zu sehen, alles andere zu ignorieren. Sie hatte
    das unangenehme Gefühl, durch finsteres Nichts zu wandern,
    durch eine Dunkelheit, die sie jeden Augenblick verschlingen
    mochte.
    »Bitte bleiben Sie kurz stehen«, sagte Silberhammer.
    B’Elanna kam der Aufforderung sofort nach, widerstand dabei
    der Versuchung, ihren Insignienkommunikator zu aktivieren und
    eine Kom-Verbindung zur Voyager herzustellen. Erneut hob
    Silberhammer die Hand und hielt sie so, daß die Innenfläche zur
    Öffnung über ihnen wies. Der Transporter brummte, und der
    Zugang schloß sich. Torres glaubte, bei diesem Vorgang ein
    kurzes Aufblitzen in Silberhammers Hand bemerkt zu haben.
    Stammte es von einem kleinen Gerät, mit dem die Kirse den
    Transporter kontrollierte?
    Silberhammer setzte den Weg in die Tiefe fort, und es blieb
    Torres gar nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Die
    Wendeltreppe schien endlos zu sein, umgeben von
    undurchdringlicher Schwärze. Doch dieser Eindruck täuschte.
    B’Elanna schätzte, daß sie sich in einer Tiefe von etwa zwanzig
    Metern befanden, als sie im Licht der Säule das Ende der Treppe
    und dunklen Boden erkennen konnten. Silberhammer krümmte
    die Hand und bewegte einige Finger, woraufhin sich ganz oben
    an einer Wand Lichter bildeten. Sie wurden schnell heller, und
    Torres fand sich plötzlich in einer tiefen künstlichen Schlucht
    wieder, in einem Canyon, der so echt wirkte, daß sie fast mit
    dem Rauschen von fließendem Wasser rechnete. Statt dessen
    vernahm sie wieder das Brummen des Kirse-Transporters, und
    eine neue Tür entstand – daraus fiel Licht auf dunkelgraues
    Gestein.
    »Dies ist die Werkstatt«, sagte Silberhammer und verharrte in
    dem Zugang.
    Torres folgte ihr auch diesmal und zuckte unwillkürlich
    zusammen, als die Tür hinter ihr verschwand, wieder zu einer
    festen Wand wurde. »Machen Sie das immer so?«
    »Meinen Sie die Türen?« Silberhammer blinzelte. »Es ist
    sicherer. Oder sollte ich vielleicht sagen: klüger? Die hier
    stattfindende Arbeit ist sehr wichtig, und ich möchte vermeiden,
    daß jemand Einfluß darauf nimmt. Oder verletzt wird.«
    Das klang durchaus plausibel, fand Torres und sah sich in dem
    großen Raum um. Auf beiden Seiten erstreckten sich die Wände
    mindestens fünfzehn Meter

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