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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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wird bei bestimmten
    Fehlfunktionsmustern aktiv und riegelt dann alles ab.«
    »Ich verstehe.« Torres widerstand der Versuchung,
    mißbilligend den Kopf zu schütteln. Sie hielt die Automatik für
    den einzigen vernünftigen Aspekt der ganzen Vorrichtung. Alles
    andere verbrauchte entweder viel zuviel Energie, wie der
    ursprüngliche Transporter, oder basierte auf der Bereitschaft der
    Kirse, sich zu opfern, um den Rest des Volkes zu retten.
    Sie sah wieder auf ihren Tricorder. »Ich sollte mir jetzt das
    Kontrollsystem ansehen.«
    »Natürlich.« Silberhammer streckte die Hand aus, und darin
    befand sich eine Scheibe. Sie glänzte so, als sei sie gerade erst
    poliert worden. Torres griff danach, und ihre Finger strichen
    über eine Kante aus horniger Haut, die das Etwas in der Mitte
    der Handfläche hielt. Ein oder zwei Sekunden lang begriff
    B’Elanna nicht, was sie berührte. Dann verstand sie plötzlich,
    und ihre eigene Hand zuckte so plötzlich zurück, als hätte sie
    sich verbrannt. Das Kontrollgerät war Teil von Silberhammers
    Körper – wie bei einem Cyborg, wie bei den Borg, dachte die Chefingenieurin entsetzt. Vermutlich gab es Verbindungen zum
    Nervensystem der Kirse. Fleisch und Maschine, fest miteinander
    verbunden…
    Torres schauderte, und Silberhammer neigte den Kopf zur
    Seite.
    »Stimmt was nicht?«
    »Wie bitte?« brachte B’Elanna hervor. Sie bemühte sich, den
    in ihr emporquellenden Ärger einzudämmen, doch als sie erneut
    den Glanz des Implantats sah… Übelkeit verdichtete sich in ihr.
    »Natürlich stimmt was nicht. Wie können Sie sich so etwas
    antun?«
    Silberhammer runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht.«
    »Sich mit einer Maschine zu verbinden…« Torres unterbrach
    sich, als sie die Verwirrung in den Zügen der Kirse sah.
    Silberhammer wußte wirklich nicht, was sie meinte.
    »Was spricht dagegen?« erwiderte die Kirse wie ein Kind, das
    von den Eltern bestraft wurde, ohne den Grund dafür zu kennen.
    B’Elanna kannte diesen besonderen Tonfall. So hatte ihre eigene
    Stimme geklungen, bei den vor vielen Jahren gestellten Fragen,
    warum sie sich von ihren Altersgenossen unterschied, warum sie
    sich anders fühlte und anders behandelt wurde. Sofort
    verdrängte sie diese Erinnerungen – zuviel Schmerz verband
    sich mit ihnen – und ersetzte sie durch vertrauten klingonischen
    Zorn.
    »Es gibt so viel zu tun, und ich kann nicht alles erledigen«,
    fuhr Silberhammer fort. »Wenn ich nicht Teil des Systems bin –
    im wahrsten Sinne des Wortes, mit Hilfe der
    Verbindungsmodule –, so versagt es. Auf diese Weise werden
    die zur Verfügung stehenden Ressourcen besonders effizient
    genutzt.«
    »Aber dadurch machen Sie sich selbst zu einer Maschine!«
    entfuhr es Torres. »Obwohl Sie eine Person sind. Es ist falsch.«
    Sie hielt inne – zu spät fielen ihr die Lektionen an der Starfleet-
    Akademie ein. Zwar war sie nur für kurze Zeit dort gewesen,
    aber sie hatte Vorträge über die Erste Direktive gehört, an den
    Debatten über ethische Grundsätze und praktische Erwägungen
    teilgenommen. Ausgerechnet jetzt die Beherrschung zu
    verlieren, obwohl die Voyager dringend neuen Proviant
    brauchte… Es bewies nur, daß sie einfach nicht zum Starfleet-
    Offizier taugte.
    Silberhammer sah sie noch immer an, und ihre Besorgnis
    schien immer mehr zu wachsen. Torres atmete mehrmals tief
    durch, um sich zu beruhigen. »Es… tut mir leid«, sagte sie
    schließlich. »In der Föderation spielen solche Dinge eine große
    Rolle, und mein Volk – das Volk meiner Mutter, die Klingonen
    – neigt zu besonderer Emotionalität.«
    Ähnliche Worte hatte Tuvok einmal formuliert, um einen ihrer
    Wutanfälle zu erklären. B’Elanna spürte, wie ihre Wangen heiß
    wurden, als sie daran dachte.
    Silberhammer schien von dieser Reaktion nichts zu bemerken
    und nickte langsam. »Oh. Thilo hat einige kulturelle Tabus
    erwähnt, dies jedoch nicht. Hiermit bitte ich um Entschuldigung
    dafür, daß ich Sie beleidigt habe. Bitte glauben Sie mir, daß es
    unabsichtlich geschah.«
    »Natürlich.« Torres nickte ebenfalls, während der
    Adrenalinspiegel in ihrem Blut nur sehr langsam sank.
    Wieder neigte Silberhammer den Kopf zur Seite. »Ich… Sie
    sind noch immer erregt.«
    »Es geht vorüber.«
    »Dies ist etwas, das ich verstehe«, sagte Silberhammer. »Es
    gibt Personen und auch Tiere wie die Gärtner, die zu aggressiv
    sind. Sie wurden gezüchtet, um aggressiv zu sein – wenigstens
    einige von ihnen

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