Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
Vom Netzwerk:
imstande sein, den
    Kirse das zu geben, was sie wollen – ohne dadurch unsere
    Sicherheit zu gefährden. Ich warte nur darauf, daß Tuvok sie
    analysiert.«
    »Gut. Führen Sie die Analysen durch, Tuvok. Ich vereinbare
    ein weiteres Treffen mit den Kirse.« Janeway stand auf, und die
    anderen erhoben sich ebenfalls. Paris drehte kurz den Kopf und
    sah, wie Ärger oder vielleicht auch Enttäuschung über
    Chakotays Miene huschte. Dann hatte sich der Erste Offizier
    wieder unter Kontrolle.
    Janeway sah überrascht auf, als der Türmelder ihres Quartiers
    summte. Sie hatte damit gerechnet, ein oder zwei Stunden für
    sich zu haben, bevor sie zur Brücke zurückkehren mußte, um
    mit den Kirse zu reden. »Wer ist da?«
    »Chakotay.« Eine kurze Pause. »Könnte ich Sie sprechen,
    Captain?«
    »Natürlich.« Was ist denn diesmal nicht in Ordnung? fragte sie sich und öffnete. Gleichzeitig warf sie einen Blick aufs
    Statusdisplay der Konsole. Alle Anzeigen leuchteten grün – die
    Bordsysteme funktionierten also innerhalb der Parameter, die
    nach dem Transfer in den Delta-Quadranten neu festgelegt
    worden waren. Beim Flug durch den Alpha-Quadranten hätte
    Janeway jetzt orangefarbene Lichter gesehen, da mehrere Werte
    nicht den üblichen Starfleet-Standards entsprachen. Unter den
    gegenwärtigen Umständen ließen sich Kompromisse nicht
    vermeiden.
    »Worum geht es?« fragte Janeway und bedeutete dem Ersten
    Offizier, Platz zu nehmen.
    Chakotay verzog kurz das Gesicht und setzte sich. »Es ist
    nichts Ernstes«, sagte er. »Und es hat auch nichts mit dem Schiff
    zu tun. Ich… mache mir Sorgen in Hinsicht auf die Kirse.«
    Janeway nickte und nahm Chakotay gegenüber Platz. »Sie
    kennen die Situation ebensogut wie ich. Wenn wir hier keinen
    neuen Proviant bekommen, schaffen wir es nicht bis zum
    nächsten Planeten der Klasse M.«
    »Wobei wir von der Annahme ausgehen, daß entsprechende
    Welten in diesem Raumbereich auch weiterhin so selten sind
    wie zuvor«, erwiderte Chakotay.
    »Wären Sie bereit, ein solches Risiko einzugehen?« fragte
    Janeway.
    Der Erste Offizier wandte den Blick ab. »Aussichtslose
    Situationen haben mir nie gefallen«, antwortete er nach einigen
    Sekunden.
    Janeway lächelte schief, und Chakotay schmunzelte ebenfalls.
    »Was die Kirse mit jenen Geschöpfen anstellen… Es verstößt
    gegen alle Grundsätze, mit denen ich aufgewachsen bin«, sagte
    er. »Niemand – kein Wesen – hat das Recht, andere
    Lebensformen auf diese Weise zu benutzen.«
    »Ihr Volk verwendete Zugtiere«, wandte Janeway ein. »Die
    Traditionalisten verzichten selbst heute nicht darauf, obgleich
    Maschinen zur Verfügung stehen.«
    »Das ist etwas anderes.« Chakotay schüttelte den Kopf, und in
    dieser Geste kam ein gewisser Ärger zum Ausdruck. »Wir
    behandeln Tiere – alle lebenden Tiere – mit Respekt. Wir bitten
    um Erlaubnis, sie benutzen zu dürfen, und anschließend danken
    wir für die geleistete Arbeit.«
    »Glauben Sie, daß sich dadurch für das betreffende Tier ein
    praktischer Unterschied ergibt?«
    Chakotay runzelte die Stirn. »Natürlich. Ein Tier kann zwar
    nicht antworten oder verstehen, aber indem wir fragen, verhalten
    wir uns menschlich…« Er unterbrach sich plötzlich und richtete
    einen durchdringenden Blick auf die Kommandantin. »Das
    brauche ich Ihnen gar nicht zu erklären. Sie wissen genau
    darüber Bescheid.«
    Janeway seufzte und gab ihre bisherige Taktik auf. Chakotays
    Abstammung, seine Prinzipientreue, jene Dinge, an die er fest
    glaubte… Sie konnte kaum hoffen, einen solchen Mann
    umzustimmen. Und eigentlich bin ich auch froh darüber, daß
    ich es nicht kann, dachte sie. Doch andererseits darf ich nicht das aufgeben, was ich für meine Pflicht erachte. »Chakotay…«, begann sie und suchte nach den richtigen Worten, um eine
    Brücke zwischen ihnen zu bauen, um seine Überzeugungen
    anzuerkennen, ohne ihre eigenen aufzugeben. »Ich finde es
    ebenfalls falsch, Tiere auf eine derartige Weise zu behandeln.
    Was die Kirse mit den sogenannten Gärtnern anstellen, erfüllt
    mich mit einem Unbehagen, das die Hinweise von Paris nicht
    aus mir vertreiben konnten. Aber ich weiß auch, daß wir
    dringend frische Nahrungsmittel brauchen.«
    Chakotay setzte zu einer Erwiderung an, und Janeway kam
    ihm zuvor, indem sie die Hand hob. »Nein, lassen Sie mich
    ausreden. Selbst wenn wir uns in einer anderen Situation
    befänden und ein Dutzend Planeten zur Verfügung hätten, um
    uns neuen Proviant

Weitere Kostenlose Bücher