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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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Paris.
    »Die Drohnen. Sie sollen die Shuttles vor dem Start zerstören.
    Ich dachte, ich hätte sie gehört.« Graurose betätigte einen
    Schalter der Fernsteuerung, woraufhin sich der Roboter auch
    von den letzten Armen trennte. Er sah jetzt ganz anders aus, wie
    eine Maschine, die relativ hohe Geschwindigkeiten erreichen
    konnte.
    »Wenn solche Drohnen unterwegs sind, möchte ich nicht im
    Freien von ihnen überrascht werden«, meinte Renehan. Paris
    nickte und kletterte neben ihr auf die Plattform.
    »Sie müssen mit mir kommen«, sagte Graurose. »Die Gärtner
    und alle anderen Adaptierten… Der Angriff bringt sie bestimmt
    durcheinander. An diesem Ort würden Sie in Gefahr geraten.«
    »Von den Andirrim ganz zu schweigen«, murmelte Renehan.
    »Ja, sie ebenfalls«, erwiderte Graurose ernst.
    »Sie haben recht.« Paris nickte der Kirse zu. »Also los.«
    Graurose schob mehrere Regler der Fernsteuerung nach vorn,
    und der Roboter setzte sich in Bewegung. Paris hielt sich
    mühsam fest, als die Maschine durch einen niedrigen Graben
    wankte. Kurze Zeit später erreichte sie eine der goldenen
    Straßen, die sich überall auf dem Planeten erstreckten. Dort
    beschleunigte der Roboter, wurde rasch schneller, wobei sein
    Motor lauter summte.
    Graurose sah erneut zum Himmel hoch.
    »Die Hauptstreitmacht ist natürlich zur Zitadelle unterwegs,
    aber einzelne Gruppen…«
    Sie unterbrach sich, als dicht über dem Horizont etwas
    aufblitzte. Paris fluchte erneut und behielt die Wolken im Auge.
    Aber was auch immer das kurze Schimmern verursacht hatte –
    es war verschwunden.
    »Haben Sie etwas gesehen?« fragte Renehan.
    Graurose deutete über den Kopf des Roboters hinweg. »Dort
    ist der Startplatz.«
    Er war gut zweihundert Meter entfernt: ein niedriger Hügel,
    der zuvor völlig unscheinbar gewesen sein mochte. Jetzt zeigte
    sich eine sichelförmige Öffnung in seiner Flanke. Aus der
    Öffnung ragte der Bug eines Shuttles – es schien ähnlich
    beschaffen zu sein wie jenes Exemplar, mit dem sie zu den
    Anbauflächen geflogen waren. Mindestens drei Kirse – alle mit
    Flügeln – hantierten unter der linken Tragfläche.
    »Großartig«, begann Paris.
    Das Wort verlor sich im jähen Kreischen verdrängter Luft. Ein
    kleines, silbrig glänzendes Objekt jagte einen Meter über seinen
    Kopf hinweg, gefolgt von zwei anderen Flugkörpern der
    gleichen Art.
    »Drohnen!« rief Graurose und riß den Phaser von ihrem
    Taillengürtel. Sie stützte sich am Kopf des Roboters ab und
    schoß zweimal. Paris vermutete, daß sie gar nicht hoffte, das
    Ziel zu treffen; es ging ihr vielmehr darum, die Kirse am Startort
    zu warnen.
    »Es sind noch mehr hinter uns!« stieß Renehan hervor und
    nahm ihren eigenen Phaser zur Hand. Paris folgte ihrem
    Beispiel, justierte die Waffe auf eine hohe Emissionsstufe und
    zielte auf die drei glitzernden Angreifer, die schnell näher
    kamen. Zweimal betätigte er den Auslöser und vernahm auch
    das Fauchen von Renehans Strahler. Dann war die erste Drohne
    heran. Sie spuckte Feuer – ihre Entladungen kochten über die
    Straße neben dem Roboter. Graurose legte an und schoß erneut,
    zielte dabei auf die Vorderseite. Die Drohne trudelte kurz, stieg
    auf und flog einen weiten Bogen, schien sich auf eine weitere
    Attacke vorzubereiten.
    »Runter!« rief Paris und sprang von der Plattform des
    Ernteroboters. Hart prallte er auf den Boden; er rollte sich ab
    und dachte daran, daß er am nächsten Tag zahlreiche blaue
    Flecken haben würde – wenn es überhaupt ein Morgen für ihn
    gab. Die zweite Drohne schien es auf ihn abgesehen zu haben,
    und er hechtete in einen flachen Graben, der nur wenig Schutz
    gewährte. Dort blieb er auf dem Rücken liegen und feuerte.
    Zwar traf er nicht, aber die Maschine schwirrte fort – was ihm
    Gelegenheit gab, sich halb aufzurichten und nach der dritten
    Drohne Ausschau zu halten. Einige Sekunden lang konnte er sie
    nirgends entdecken, und dann sah er sie: Das Ding flog dicht
    über der Straße und folgte ihrem Verlauf. Ein Strahlblitz zuckte
    aus dem stählernen Leib des Todesboten, dann ein zweiter. Die
    neben dem Ernteroboter hockende Renehan machte erneut von
    ihrem Phaser Gebrauch, drückte zweimal schnell hintereinander
    ab. Die Drohne erzitterte kurz, setzte ihren Anflug jedoch fort.
    Paris zielte sorgfältig und schoß, als er sicher war, die Maschine
    nicht zu verfehlen. Nichts geschah. Für eine Sekunde glaubte er,
    daß der Strahl an der Drohne vorbeigerast

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