Voyager 018 - Seven of Nine
Argumenten, aber sie neigte
dazu, Chakotays Ansicht zu teilen. »Die einzige Alternative
besteht darin, das stellare Territorium des Lhiaarianischen
Reiches zu verlassen, und wir haben allen Grund zu der
Annahme, dass uns die Ku oder Tuktak – oder wie auch immer
sie heißen - weiterhin verfolgen würden.« Sie traf eine
Entscheidung. »Wir bleiben bei Alarmstufe Gelb und setzen den
Flug mit Impulsgeschwindigkeit fort. Was die Reparaturarbeiten
betrifft… Das Warptriebwerk hat absoluten Vorrang. Wenn wir
erneut in Schwierigkeiten geraten, möchte ich zur Flucht in der
Lage sein. Mr. Kim, stellen sie die Audio-Verbindung wieder
her.«
»Captain? Die Zeit drängt.«
»Ich möchte eins klarstellen, mein unbekannter Freund«, sagte
Janeway. »Ich vertraue keinen Leuten, die ich nicht kenne. Aber
ich bin bereit, Ihren Anweisungen zu folgen – zunächst einmal.«
Sie zögerte kurz und fügte dann hinzu: »Ich möchte noch einmal
meinen Dank für Ihre Hilfe zum Ausdruck bringen. Janeway
Ende.«
Sie hörte Tuvoks Schadensbericht zu und rieb sich dabei
geistesabwesend das Knie. Es stand nicht gut um Schiff und
Crew. Der Doktor hatte alle Hände voll zu tun, und das galt
auch für B’Elanna. Plötzlich fiel ihr etwas ein.
»Janeway an Torres.«
»Hier Torres.« Die Chefingenieurin klang müde. »Nichts für
ungut, Captain, aber ich weiß, dass das Warptriebwerk repariert
werden muss, und ich bin bereits an der Arbeit… «
»B’Elanna… « Janeway sprach sanft. »Lieutenant Paris wurde
schwer verletzt und befindet sich jetzt in der Krankenstation.
Dem Schiff droht keine unmittelbare Gefahr mehr. Ich glaube,
Carey, Vorik und der Rest Ihrer Gruppe können für zehn
Minuten auf Sie verzichten.«
Stille. Dann, leise: »Danke, Captain.«
»Captain… «, sagte Annika/Seven. »Bitte um Erlaubnis, den
Maschinenraum aufsuchen zu dürfen. Ich glaube… Ich glaube,
einige meiner Erinnerungen sind zurückgekehrt. Vielleicht kann
ich bei der Reparatur des Triebwerks helfen.«
Janeway musterte sie. Annika/Seven stand gerade, und ihr
Augen blickten kühler. In ihrem Gesicht zeigte sich eine
Strenge, die bis vor kurzer Zeit gefehlt hatte. Das rote Kleid
wirkte jetzt irgendwie kindisch und unangemessen. Noch gab es
Wärme in der Stimme und eine gewisse Lebhaftigkeit in den
Bewegungen. Annika war nach wie vor präsent – aber wie lange
noch?
»Das Verteidigungssystem der Tuktak«, sagte Janeway
langsam und sprach damit eine Vermutung aus. »Die Fähigkeit,
die Schilde der Raumschiffe zu rekonfigurieren… Die Borg
übernahmen jene Technik, nicht wahr? Allerdings sind Borg-
Schiffe zu groß für derartige Schutzschirme. Stattdessen
verwendeten sie diese Technologie, um die Drohnen mit
persönlichen Schilden zu schützen.«
»Das ist korrekt«, sagte Annika/Seven. »Die Tuktak sind ein
sehr altes Volk und gehörten zu den ersten von uns assimilierten
Spezies. Dank ihrer Schildtechnik sind wir fast unbesiegbar
geworden.«
Stolz. Kühle. »Wir«, die Borg.
Janeway fühlte einen schmerzlichen Verlust, als sie die schöne
Frau ansah. Sie fürchtete, dass Annika Hansen nicht mehr lange
zugegen sein würde.
13
Priana hörte desinteressiert zu, als Tamaak ihnen von den
Ergebnissen der Untersuchungen durch den Doktor erzählte.
Alle Skedaner, auch die Beutelkinder, hatten einen Abstecher
zur Krankenstation hinter sich.
Weil er nichtorganisch ist, bleiben mir seine Gedanken
verborgen, und deshalb kann ich nicht feststellen, was er weiß.
Wir sind also auf Vermutungen angewiesen. Die meisten von
uns haben der Versuchung widerstanden, von der Telepathie
Gebrauch zu machen. Dafür spreche ich euch allen mein Lob
aus. Doch einige von uns, insbesondere die Kinder, konnten ihre telepathischen Fähigkeiten nicht ganz abschirmen. Ich hoffe,
dass der Doktor von einer natürlichen Gehirnfunktion bei den
jungen Angehörigen unseres Volkes ausgeht. Es gibt auch einen Unterschied in Hinsicht auf den Stoffwechsel, der bei den
Jüngeren schneller abläuft. Vielleicht sieht der Doktor darin
eine Anomalie, die verschwindet, wenn wir erwachsen werden.
Wir… Priana!
Sie zuckte zusammen, als der Ruf in ihrem Bewusstsein
widerhallte. Ja, Tamaak?
Sie hatte den Älteren immer ein wenig gefürchtet, obwohl sie
wusste, dass er ein freundliches und weises Oberhaupt der
Gruppe war. Jetzt richtete Tamaak einen empörten Blick auf sie.
Was bedeutet das? Was hast du mit den
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