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Voyager 018 - Seven of Nine

Voyager 018 - Seven of Nine

Titel: Voyager 018 - Seven of Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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denen sie gelitten hatte. Derzeit entsann sie
    sich nicht daran, aber sie hatte sich selbst in Aufzeichnungen
    gesehen, während ihr Selbst in einem anderen Leben gefangen
    gewesen war. Es bestand also kein Zweifel daran, dass die
    Auskünfte des Doktors der Wahrheit entsprachen.
    Ein Vogel… kein Rabe… Mit spindeldürren Beinen und einem
    scharlachroten und schwarzen Gefieder…
    »Ein Skorrak«, hauchte sie. »Ich erinnere mich… «
    Keine Halluzination, sondern eine Erinnerung. Es handelte
    sich nicht um die direkten, unmittelbaren Bilder des Jetzt,
    sondern um Reminiszenzen hinter dem zarten Schleier des
    Damals, der alles sanfter und freundlicher gestaltete. Eine wahre
    Erinnerung, so deutlich wie die an den Kampf gegen die Ku –
    beziehungsweise die Tuktak – vor nur einer Stunde.
    Ihre Lippen formten ein Lächeln. Sie glaubte, einen wichtigen
    Durchbruch erzielt zu haben. Vielleicht erholte sie sich wirklich.
    Sie erinnerte sich an Keela und…
    Falten bildeten sich in ihrer Stirn. Weitere Erinnerungen
    kehrten zurück, betrafen die junge Graa namens Keela.
    Unangenehme Erinnerungen an Furcht, Gefangennahme und…
    Annika/Seven schloss die Hände so fest um ein Werkzeug,
    dass die Finger schmerzten. Sie entsann sich daran, assimiliert
    zu werden, nicht als Annika Hansen, sondern als Keela. Über
    den Erinnerungen lagen wie eine dicke Staubschicht auf einem
    alten Möbelstück ihre eigenen Reminiszenzen als Seven of
    Nine, Dritter Zusatz von Unimatrix Null Eins.
    Die gleiche Szene, aus zwei verschiedenen Perspektiven
    betrachtet. Sie selbst, Seven, war die Borg gewesen, die Keelas
    Mutter getötet, dann einen kalten Blick auf die kleine Keela
    gerichtet, jene schrecklichen Worte gesprochen und sie
    anschließend ins Kollektiv gezwungen hatte.
    Ein Tor schien sich in ihr geöffnet zu haben und weitere
    Erinnerungen strömten in ihr Bewusstsein. Die alte Bildhauerin
    Druana war Seven of Nine mit einer fast demütigenden
    Gelassenheit gegenübergetreten. Seven hatte natürlich
    triumphiert. Letztendlich triumphierten die Borg immer. Die
    Ereignisse erst aus Druanas Blickwinkel zu sehen und dann aus
    ihrem eigenen, weckte vage Übelkeit in Seven. Unbewusst
    tastete sie nach ihrer Magengrube.
    Das letzte Stadium von Amaris Assimilation hatte sie selbst
    geleitet. Während der medizinischen Prozeduren erwachte
    Amari, und Seven empfand nichts, als sie ihr den Arm
    amputierte. Solche Dinge blieben für eine Borg-Drohne ohne
    Bedeutung. Das Abschneiden des Arms gehörte zum Vorgang
    der Assimilation, und eigentlich erwies sie dem armseligen,
    gefiederten Geschöpf namens Amari damit einen Gefallen,
    indem sie ihm die Möglichkeit gab, die Perfektion des Borg-
    Kollektivs kennen zu lernen…
    Doch die Erinnerungen der assimilierten Wesen zeigten Seven,
    welche Leben sie ausgelöscht hatte, und daraufhin begriff sie, an
    einem ungeheuren Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. Die
    Zerstörung des Individuums. Captain Janeway wurde nicht
    müde, darauf hinzuweisen, dass Menschen und andere
    intelligente Wesen lieber starben, als sich assimilieren zu lassen.
    Seven war solchen Behauptungen mit großer Skepsis begegnet,
    aber jetzt begriff sie, dass Janeway es ernst gemeint hatte.
    Sie entsann sich an das Leben eines jungen Katzenwesens, das
    im warmen Sonnenschein einen Vogel jagte; an die Existenz
    einer Frau, die ihren Partner liebte; an die Zufriedenheit einer
    Bildhauerin, die Steinen Form und Schönheit gab. Sie erinnerte
    sich an Tausende von anderen Leben, die sie, Seven of Nine,
    unbarmherzig vernichtet hatte…
    »Was habe ich getan?« flüsterte sie. Das Gefühl der Übelkeit
    verstärkte sich, und mitten in ihrer Brust entstand ein
    sonderbarer Schmerz. Ihre ersten Erfahrungen mit Kummer
    betrafen die Zeit nach Kovans Selbstmord, aber jene Trauer war
    nichts im Vergleich mit der Bestürzung, die sie nun zu
    überwältigen drohte.
    Ein Schatten fiel auf sie. Einige Sekunden lang konnte sich
    Seven nicht bewegen, und dann zwang sie ihren Blick nach
    oben. B’Elanna Torres stand vor ihr, eine Frau, die nie einen
    Hehl aus ihrer ablehnenden Haltung der früheren Borg
    gegenüber gemacht hatte. Oft war es zwischen ihnen zu
    Auseinandersetzungen gekommen, und vermutlich würde das
    auch in Zukunft der Fall sein. Aber in diesem Moment zeigte
    das Gesicht der Halbklingonin Anteilnahme.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Langsam schüttelte Seven den Kopf. »Nein«, erwiderte sie
    leise. »Nein, es wird nie

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