Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
Heimatsystem
zerstören«, fügte die Kommandantin mit fester Stimme hinzu.
»Danke«, sagte Maalot. Eine bessere Antwort fiel ihm nicht
ein.
Janeway trat noch etwas näher an das Display heran und ihre
Hände blieben unbewegt, als sie auf die Darstellung hinabsah.
Nach einigen Sekunden ließ sie plötzlich die Schultern hängen
und drehte sich um. Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht,
wich Sorge.
»Dr. Maalot… Bitte kommen Sie in zehn Minuten ins
Konferenzzimmer.«
Er nickte verwundert und fragte sich nach dem Grund für den
abrupten Stimmungswandel.
Allem Anschein nach war Janeway daran gewöhnt, dass man
ihren Anweisungen Folge leistete. Ohne ein weiteres Wort
drehte sie sich um und ging zur Tür. Maalot sah ihr nach,
richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf das Display.
Was mochte die Reaktion der Kommandantin bewirkt haben?
War ihm irgendein Fehler unterlaufen?
Der Lekk-Wissenschaftler verbrachte die nächsten fünf
Minuten damit, die grafische Darstellung zu überprüfen.
Anschließend ließ er sich von einem Besatzungsmitglied den
Weg erklären und brach zum Konferenzzimmer auf. Er brauchte
nur zwei Minuten um es zu erreichen, aber sie erschienen ihm
wie zwei Stunden.
Janeway erreichte das Konferenzzimmer als erste und nahm
nachdenklich Platz. Nur eine Minute war nötig gewesen, um die
benötigten Informationen vom Bordcomputer der Yacht zu
bekommen – sie hatte damit gerechnet, dass es länger dauerte.
Sie lehnte sich zurück und versuchte, sich ein wenig zu
entspannen. Dieser Tag wurde immer länger. Vier Tassen
Kaffee hatte sie bereits getrunken. Oder waren es fünf? Sie
verlor allmählich die Übersicht. Und sie erinnerte sich auch
kaum mehr daran, wie lange sie schon auf den Beinen war.
Janeway atmete tief durch und versuchte, die Anspannung aus
ihren Muskeln zu vertreiben. Sie hörte ein leises Knacken in den
Gelenken, als sie die Schultern bewegte. Eine Ruhepause kam
jetzt nicht in Frage. In einigen Stunden fand eines der seltensten Ereignisse im Universum statt und sie wollte Zeuge davon
werden, vielleicht sogar aktiv in das Geschehen eingreifen.
Die Tür öffnete sich und Chakotay kam herein. Er lächelte und
trat um den Tisch herum, während ihm andere Personen folgten.
»Was ist mit den Qavoks, Mr. Tuvok?«, fragte Janeway, als
die Brückenoffiziere sowie Lieutenant Tyla und Dr. Maalot am
Tisch Platz nahmen. Nur Paris und Neelix fehlten. Die beiden
Lekk wirkten recht nervös. Dr. Maalots Hände zitterten und bei
Tyla machte sich die Unruhe in einer besonders steifen Haltung
bemerkbar. Sie blickte starr geradeaus.
»Die beiden Kriegsschiffe haben sich eine Astronomische
Einheit vom Doppelstern entfernt«, sagte Tuvok. »Zwei weitere
Schiffe sind hinzugekommen und es ist logisch anzunehmen,
dass bald noch mehr eintreffen. Die Unbesiegbar befindet sich wieder an der ursprünglichen Position.«
Janeway nickte. »Captain Qados stellt eine neue Flotte
zusammen.«
»So scheint es«, erwiderte Tuvok.
Janeway zuckte mit den Schultern. »Dagegen habe ich nichts
einzuwenden, solange die Schiffe bis zur Explosion passiv
bleiben. Sind wir wieder in unserem strategischen Orbit?«
»Ja«, bestätigte Chakotay. »Tom bedient auch weiterhin die
Navigationskontrollen, um zu gewährleisten, dass nichts schief
geht. Die Schilde sind aktiviert.«
»Gut.« Janeway nickte dem Ersten Offizier zu. Es beruhigte
sie, dass Paris die Voyager flog. Er war der beste Pilot an Bord und durfte unter den gegenwärtigen Umständen von niemandem
abgelöst werden.
Sie sah Torres und Seven an. »Wie steht es mit Ihrem
Projekt?«
»Wir brauchen noch eine Stunde«, sagte Torres.
»Eigentlich sollten wir jetzt daran arbeiten.« Offenbar ärgerte
sich Seven über die Störung.
»Keine Sorge, Seven, dies dauert nicht lange«, meinte
Janeway.
Seven of Nine schwieg und Chakotay wirkte ein wenig
verwirrt.
Janeway seufzte und nahm sich vor, ihm unmittelbar nach der
Besprechung von dem speziellen Projekt zu erzählen. Bisher
hatte sie einfach keine Zeit dazu gefunden.
Erneut öffnete sich die Tür und Neelix kam heran. »Bitte
entschuldigen Sie die Verspätung, Captain«, sagte er und
lächelte, als er eine Tasse Kaffee vor ihr auf den Tisch stellte.
»Danke, Neelix.« Janeway ließ die Tasse stehen. Das von ihr
entdeckte Problem hatte Vorrang.
»Dr. Maalot«, begann sie, »im Maschinenraum haben Sie sich
mit einer schematischen Darstellung befasst, die
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