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Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Titel: Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Kotani
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war geschehen.
    Aber Janeway lächelte nicht einmal.
    »Sie haben gewonnen, Captain.«
    Die Kommandantin schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir
    haben es noch längst nicht überstanden. In einigen Stunden
    geschieht etwas wahrhaft Einmaliges und ich wette, Captain
    Qados und die Unbesiegbar werden irgendwelche Tricks
    versuchen.«
    Tyla spürte, wie sich tief in ihrem Innern etwas verkrampfte.
    »Rechnen Sie mit dem Versuch, den primären Stern in Richtung
    meines Heimatsystems zu lenken?«
    »Das ist nicht auszuschließen«, sagte Janeway und
    beobachtete den binären Neutronenstern auf dem Hauptschirm.
    »Aber es könnte auch etwas ganz anderes passieren. Ich weiß
    nicht, womit ich rechnen soll.«
    Tyla sah zum Projektionsfeld, richtete den Blick dann wieder
    auf Janeway und begriff, dass sie gerade noch etwas zum ersten
    Mal erlebt hatte. Ein Captain, der Schwäche eingestand… In der
    Lekk-Flotte geschah dies nicht und sie bezweifelte sehr, dass so
    etwas bei den Qavoks vorkam. Eines stand fest: Diese
    Menschen waren wirklich sehr sonderbare Wesen.
    9
    Dr. Maalot hätte sich nie vorstellen können, sich an Bord eines
    Schiffes wie der Voyager aufzuhalten und die letzten Stunden im Leben eines binären Neutronensterns zu beobachten – das
    ging weit über seine kühnsten Träume hinaus. Der ganze
    vergangene Tag wirkte irreal. Manchmal fragte er sich, ob er an
    Bord der kleinen Yacht gestorben war und sich jetzt im Jenseits
    befand, in einer Art Paradies.
    Er beendete die Kalibrierung des Sensors und sah sich in der
    Abteilung des Schiffes um, die man Maschinenraum nannte.
    Mehr als zehn Menschen, sowohl Männer als auch Frauen,
    arbeiteten an Konsolen und Schalttafeln. Der Raum war groß
    und gut beleuchtet, fühlte sich irgendwie wissenschaftlich an.
    Als sehr erstaunlich empfand Maalot die allgemeine Sauberkeit
    – alles schien für eine Inspektion durch hochrangige Beamte
    vorbereitet zu sein. Aber in diesem Fall handelte es sich um den
    normalen Zustand. Alles befand sich an seinem Platz und für alles gab es einen Platz. Ein solches Laboratorium hatte der Lekk-Wissenschaftler noch nie zuvor gesehen.
    In der Mitte des Maschinenraums ragte eine blaue Säule auf,
    deren Licht leicht pulsierte, ohne dass dabei irgendwelche
    Geräusche erklangen. Alles schien reibungslos zu funktionieren.
    Maalot blickte auf ein Display, das ihm Details des
    Doppelsterns zeigte, und zwar mit verblüffender Genauigkeit.
    Die Daten deuteten darauf hin, dass nicht mehr viel Zeit blieb
    bis zum fatalen Kontakt der beiden Neutronensterne, der zur
    Explosion des sekundären Sterns führen und den primären
    fortschleudern würde, wodurch er sich in das gefährlichste
    Geschoss im Universum verwandelte. Noch etwa zehn Stunden.
    Er berührte einige Schaltflächen und eine grafische
    Darstellung zeigte ihm die Ebene der beiden Umlaufbahnen.
    Maalot betrachtete sie einige Sekunden lang und erweiterte sie
    dann, verwandelte sie in eine Scheibe, die durch nahe
    Sonnensysteme schnitt, auch durch das der Lekk. Wenn es den
    Qavoks gelang, den primären Neutronenstern in jene Richtung
    zu lenken… Dann gab es bald keine Heimat mehr, in die Maalot
    zurückkehren konnte. Wenn das geschah, wollte er darum bitten,
    an Bord der Voyager bleiben zu dürfen.
    Hinter ihm öffnete sich die Tür. Maalot drehte sich um und
    lächelte, als Captain Janeway eintrat. Sie erwiderte das Lächeln
    und wirkte entspannt, was den Lekk überraschte. Sie hatte
    gerade eine Konfrontation mit den Qavoks hinter sich, doch ihre
    Gelassenheit schien darauf hinzudeuten, dass es sich dabei um
    ein alltägliches Ereignis handelte. Nun, vielleicht waren
    derartige Dinge für dieses Schiff tatsächlich an der
    Tagesordnung.
    »Sind Sie soweit, Dr. Maalot?«, fragte die Kommandantin.
    »Ich habe gerade den letzten Sensor kalibriert«, antwortete er.
    »Wir können Messungen in allen Frequenzbereichen
    vornehmen, vom Spektrum des Lichts bis hin zur
    Gravitationsstrahlung. Wir werden so viele Informationen
    bekommen, dass wir fast in der Lage sind, den binären
    Neutronenstern zu rekonstruieren.«
    »Wundervoll«, sagte Janeway und lachte. »Aber ich glaube,
    einer genügt mir.«
    »Ja, mir auch«, erwiderte Maalot und lachte ebenfalls.
    »Wir haben jetzt fast wieder die ursprüngliche Position
    erreicht.« Janeway blickte erst aufs Display und sah dann den
    Lekk an.
    Er bemerkte Anteilnahme und Verständnis in ihren Augen.
    »Wir lassen nicht zu, dass die Qavoks Ihr

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