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Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Titel: Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Kotani
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of Nine drehte sich um.
    Janeway begann mit einer langsamen Wanderung. »Nehmen
    wir einmal an, eine energetische Entladung zur richtigen Zeit
    und am richtigen Ort könnte den sekundären Neutronenstern
    etwas eher explodieren lassen. Wäre es möglich, den Zeitpunkt
    für die Entladung so zu bestimmen, dass die Flugbahn des
    primären Sterns beeinflusst wird?«
    »Theoretisch ja«, erwiderte Seven.
    Janeway nickte. »Ich bin zum gleichen Schluss gelangt. Und
    das dürfte auch bei den Qavoks der Fall sein. Aber wie stark
    müsste die Entladung sein? Da bin ich mit meinem Latein am
    Ende.«
    »Im Gegensatz zu Ihnen bin ich nicht mit ›meinem Latein am
    Ende‹ gewesen, wie Sie es ausdrücken.« Seven betätigte einige
    Schaltelemente der Konsole und deutete aufs Display.
    Janeway spürte, wie eine seltsame Leere in ihr entstand, als sie
    die Zahl sah – sie war noch größer als jene, die sie selbst
    errechnet hatte. Eine extrem starke energetische Entladung war
    nötig, um den Tod des sekundären Neutronensterns ein wenig
    früher eintreten zu lassen. Mehr Energie, als alle Phaser und
    Photonentorpedos der Voyager gemeinsam zur Verfügung
    stellen konnten. Mindestens zwanzigmal so viel.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich Janeway klein im
    Vergleich mit dem Universum um sie herum. Zu Beginn ihrer
    beruflichen Laufbahn hatte sie oft auf diese Weise empfunden,
    doch während der letzten Jahre war es ihr oft gelungen,
    scheinbar Unmögliches zu vollbringen – dadurch verlor sie
    einen Teil ihrer Ehrfurcht vor dem Universum.
    Jetzt wurde ihr einmal mehr klar, wie wenig sie selbst
    bedeutete.
    Draußen im All bahnte sich etwas an, das viele Sonnensysteme
    zerstören konnte und auf einen Schlag genug Energie freisetzte,
    um alle Raumschiffe der Föderation für Jahrtausende mit genug
    Antriebsenergie zu versorgen.
    Wie kam sie darauf, ein solches Ereignis irgendwie
    beeinflussen zu können? Wie konnte sie so vermessen und
    arrogant sein?
    »Ich habe in diesem Zusammenhang einen Warpkern-Kollaps
    simuliert«, sagte Seven. Ihre Finger flogen über die
    Schaltflächen, und das Display zeigte Berechnungen. »Selbst
    wenn der Warpkern der Voyager beim sekundären
    Neutronenstern kollabiert – die Energie würde kaum ausreichen,
    um die Explosion etwas eher stattfinden zu lassen.«
    Janeway brauchte einige Sekunden, um die volle Bedeutung
    dieses Hinweises zu erfassen. Bei der Suche nach einer Lösung
    hatte Seven of Nine sogar eine Möglichkeit berücksichtigt, die
    praktisch das Ende der Voyager bedeutete. Und selbst das brachte sie nicht weiter.
    »Da wir nicht in der Lage sind, die Explosion des sekundären
    Sterns zu beeinflussen, habe ich die Arbeit am energetischen
    Akkumulator fortgesetzt. Der Apparat funktioniert und sammelt
    Energie.«
    Janeway sah wieder zum Projektionsfeld und beobachtete die
    beiden Neutronensterne, die sich rasend schnell umkreisten. »Es
    muss eine Möglichkeit geben«, sagte sie. »Wir können nicht
    zulassen, dass Dutzende von Sonnensystemen zerstört werden.«
    »Uns bleibt keine Wahl«, sagte Seven und wandte sich wieder
    den Anzeigen zu.
    Janeway schüttelte langsam den Kopf, schien Sevens Worte
    damit zurückweisen zu wollen. »Ich bin nicht bereit, mich einfach so mit der Katastrophe abzufinden. Es muss möglich sein, sie zu verhindern.«
    Abrupt drehte sie sich um und ging mit langen, entschlossenen
    Schritten zur Tür. Sie würde eine Möglichkeit finden, selbst
    wenn sie dafür alle Naturgesetze außer Kraft setzen musste.
    Tyla stand neben dem Vulkanier Tuvok, als die Kommandantin
    auf die Brücke zurückkehrte. Janeway hatte sie gefragt, ob sie
    einen weiteren Fluchtversuch unternehmen wollte. Als sie
    verneinte – wohin sollte sie sich auch wenden, solange Qavok-
    Schiffe in der Nähe waren? –, hatte Janeway die beiden
    Sicherheitswächter fortgeschickt und Tyla gebeten, Tuvok zu
    helfen.
    Der Vulkanier schwieg die ganze Zeit über und bisher war
    Tyla noch nicht in der Lage gewesen, ihm bei irgendetwas Hilfe
    zu leisten. Trotzdem blieb sie entschlossen, seine Bemühungen
    zu unterstützen, sobald sich eine Gelegenheit ergeben sollte.
    Dr. Maalot arbeitete an einer Konsole neben Fähnrich Kim
    und summte leise vor sich hin, während er Daten über den
    binären Neutronenstern sammelte, der fast den ganzen
    Hauptschirm füllte. Er schien überhaupt nicht zu bemerken, was
    um ihn herum geschah, blieb einzig und allein auf den
    Doppelstern konzentriert. Tyla beneidete

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