Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
an«, sagte er und lächelte. »Sie
haben den Countdown angeordnet.«
»Erinnern Sie mich daran, nie wieder eine solche Anweisung
zu erteilen.«
»Oh, das werde ich«, erwiderte Chakotay. »Verlassen Sie sich
darauf.«
15
Lieutenant Tyla beobachtete, wie Chefingenieurin B’Elanna
Torres der Kommandantin Bericht erstattete. Hinter den beiden
Frauen stand die Qavok-Yacht. Ihre Wölbungen bildeten einen
auffallenden Kontrast zu den geraden, funktionellen Linien des
Hangars der Voyager. Der Shuttle neben der Yacht wirkte
stärker und kraftvoller, schien eher in der Lage zu sein, mit
Schwierigkeiten fertig zu werden. Tyla wusste, dass der Hass
auf die Qavoks ihre Objektivität beeinträchtigte, aber das
kümmerte sie nicht weiter. Sie hielt an ihrer Meinung fest, dass
der Shuttle der Voyager besser aussah.
»Indem wir den Shuttle und die Yacht miteinander verbinden,
lösen wir gleich mehrere Probleme«, sagte Torres zu Janeway
und deutete auf ein Display. »Wir können die Schilde, das
Triebwerk und die Navigationssysteme des Shuttles verwenden.
Die Yacht wird praktisch zu einer externen Fracht.«
»Und Sie können beide Warpkerne zur gleichen Zeit
kollabieren lassen?«, fragte Janeway.
»Wahrscheinlich ist es gar nicht erforderlich, dass wir in dieser Hinsicht irgendwelche Vorbereitungen treffen«, erwiderte die
Chefingenieurin. »Wenn die gravitationellen Wechselwirkungen
bei einem Warpkern den Kollaps bewirken, so geschieht das
auch beim anderen. Die Explosion des einen verursacht
praktisch im gleichen Augenblick die des anderen, wodurch sich
die freigesetzte Energie verdoppelt. Wie dem auch sei: Wir
fügen den Warpkernen und dem Gravitationswellen-
Akkumulator trotzdem Zünder hinzu.«
»Wie lange brauchen Sie noch?« Janeway blickte auch
weiterhin aufs Display.
Tyla konnte nicht sehen, was es zeigte, denn sie stand zu weit
abseits. Seit B’Elanna mit der Idee einer Verbindung zwischen
Yacht und Shuttle von der Besprechung zurückgekehrt war, gab
es für die Lekk praktisch nichts mehr zu tun. Sie konnte nur
noch darauf achten, nicht im Weg zu sein, was ihr irgendwie
gelang.
»Wir können beide Schiffe in fünfzehn Minuten fertig haben«,
sagte Torres. »Wenn die Berechnungen stimmen, wovon ich
ausgehe, und wenn Sie das Zeichen geben… Dann starten wir
den Shuttle und verwenden einen Traktorstrahl, um die Yacht
aus dem Hangar zu ziehen und am Shuttle zu befestigen. Das
dauert weniger als drei Minuten.«
»Fünf, um ganz sicher zu sein?«, fragte Janeway. »Wir müssen
die schwierigen Bedingungen berücksichtigen, die zum
betreffenden Zeitpunkt außerhalb der Voyager herrschen.«
»Fünf.« B’Elanna nickte.
»Gute Arbeit«, lobte Janeway. Sie sah zu Tyla. »Das gilt für
Sie beide.«
»Danke, Captain«, sagte die Lekk.
B’Elanna nickte und dachte vermutlich schon ans nächste
Problem. Während der vergangenen Stunde hatte Tyla die
Bedeutung dieses besonderen Gesichtsausdrucks kennen gelernt.
»In einer halben Stunde sehe ich hier wieder nach dem
Rechten.« Damit verließ Janeway den Hangar.
»Wie kann ich mich nützlich machen?«, fragte Tyla und
unterbrach damit B’Elannas Gedankengänge.
»Ihnen überlasse ich die wichtigste bisher noch unerledigte
Aufgabe«, erwiderte Torres. »Downloaden Sie alle Daten des
Bordcomputers der Yacht. Holen Sie alle Informationen aus ihm
heraus, wie tief sie auch verborgen sind.«
Tyla spürte das Prickeln von Aufregung. Sie hatte bereits ein
Qavok-Kriegsschiff sondiert und jetzt bekam sie Gelegenheit,
sich die im Computer der Prinzenyacht gespeicherten Daten
anzusehen. Ihr Wissen würde von großer Bedeutung für den
Krieg sein, wenn sie nach Hause zurückkehrte.
»Sehr gern«, sagte Tyla.
»Gut. Sie haben weniger als dreißig Minuten. Vergeuden Sie
keine Zeit.«
»Ich werde jede einzelne Sekunde nutzen«, versprach Tyla,
eilte zur Yacht und kletterte an Bord. Kurz darauf saß sie wieder im Pilotensessel und diesmal fühlte sie sich in dem kleinen,
separierten Raum nicht gefangen.
Diesmal bekam sie, was sie wollte.
Janeway fand Dr. Maalot und Seven im Laboratorium. Der
Bildschirm links von ihnen zeigte den Akkumulator, der immer
mehr Energie vom binären Neutronenstern aufnahm. Allem
Anschein nach war dieses Experiment ein voller Erfolg. Zu
schade, dass sie sich nicht nur darum kümmern konnten.
Seven betätigte die Schaltelemente einer Instrumententafel.
Dr. Maalot stand auf der einen Seite und
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