Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
erreicht hat.
Dort wird der Warpkern-Kollaps ausgelöst und die notwendige
Energie freigesetzt.«
»Das würden wir nicht überleben«, knurrte B’Elanna und
wollte schon aufstehen.
»Immer mit der Ruhe, B’Elanna.« Chakotay legte ihr die Hand
auf den Arm und sorgte dafür, dass sie wieder Platz nahm.
Janeway bedeutete ihr ebenfalls, die Ruhe zu bewahren,
obgleich sie wusste, dass Torres Recht hatte. Sie bezweifelte
ebenfalls, dass sie einen Warpkern-Kollaps bei so geringer
Entfernung überstehen konnten, von den enormen
Gravitationskräften der beiden Neutronensterne ganz zu
schweigen – es bestand die Gefahr, dass die Voyager nicht schnell genug aus dem tiefen Gravitationsschacht klettern
konnte, um der Explosion des sekundären Sterns zu entgehen.
»Ich habe darauf hingewiesen, dass es Probleme gibt«, sagte
Seven.
»Sie haben nicht übertrieben«, brummte B’Elanna.
»Es fehlte nur der Zusatz, dass es sich um tödliche Probleme handelt.«
Seven antwortete nicht.
Janeway lehnte sich zurück und musterte die anderen Personen
der Reihe nach. Die Anspannung in ihr war noch größer als zu
Beginn der Besprechung.
Chakotay sah sie an. Er wirkte ebenfalls besorgt.
Es wurde Zeit, etwas klarzustellen.
»Um Missverständnissen vorzubeugen…«, sagte sie und
versuchte, entspannt zu erscheinen. »Ich beabsichtige nicht,
dieses Schiff zu zerstören, um die Flugbahn des primären
Neutronensterns zu verändern. Habe ich mich klar genug
ausgedrückt?«
Die Offiziere nickten.
»Gut«, sagte Janeway. »Der sekundäre Stern wird bald
explodieren. Wenn wir eine Möglichkeit finden, dem primären
Stern einen anderen Kurs zu geben, so machen wir Gebrauch
davon. Andernfalls sammeln wir Daten und Energie, um
anschließend den Flug fortzusetzen.«
Die Worte klangen kalt, selbst für ihre eigenen Ohren, doch sie
mussten ausgesprochen werden, um der Crew willen.
Und um sich selbst zu überzeugen.
»Seven«, sagte sie, »setzen Sie zusammen mit Dr. Maalot die
Berechnungen fort. Finden Sie einen Weg, die gespeicherte
Gravitationsenergie aus einer größeren Entfernung zu
fokussieren.«
»Das ist unmöglich.«
»Machen Sie es möglich«, betonte Janeway. Sie wandte sich an B’Elanna. »Sie und Lieutenant Tyla arbeiten auch weiterhin
an der Yacht. Wenn wir eine Lösung für diese Sache finden,
möchte ich, dass alles vorbereitet ist.«
»Verstanden«, sagte B’Elanna.
»Captain…«, ließ sich Fähnrich Kim vernehmen. »Ich habe da
eine Idee, die funktionieren könnte.«
»Ich bin ganz Ohr«, erwiderte Janeway.
»Wäre es möglich, den Shuttle und die Yacht mit einem
Traktorstrahl zu verbinden und beide Warpkerne zur gleichen
Zeit kollabieren zu lassen?«
Janeway sah zu Torres.
»Ja, das müsste sich bewerkstelligen lassen«, sagte die
Chefingenieurin.
»Und wir könnten noch ein wenig mehr Energie hinzufügen,
indem wir den Akkumulator mit der Gravitationsenergie an
Bord des Shuttles verstauen«, schlug Kim vor.
B’Elanna zuckte kurz mit den Schultern. »Das dürfte ebenfalls
möglich sein.«
»Seven«, sagte Janeway, »nehmen Sie mit Dr. Maalot
Berechnungen in Hinsicht auf Fähnrich Kims Idee vor. Finden
Sie heraus, ob die auf diese Weise freigesetzte Energie genügt.«
»Ja, Captain.«
»Und für Sie alle gilt: Wenn Ihnen etwas einfällt, so geben Sie
mir sofort Bescheid. Bei dieser Sache kommen wir nicht weiter,
indem wir nach den üblichen Regeln vorgehen.«
»Die ›üblichen Regeln‹ haben wir Lichtjahre von hier entfernt
über Bord geworfen«, sagte Chakotay und lächelte.
»Ja, das stimmt«, pflichtete ihm Janeway bei. »In einer Stunde
erwarte ich einen neuen Situationsbericht. Sie können gehen.«
Sechs Minuten nach dem nächsten Hinweis des Computers –
»Noch drei Stunden und zwanzig Minuten« –, meldete sich
Tuvok.
»Bitte kommen Sie zur Brücke, Captain.« Weniger als zehn
Sekunden später stand sie neben ihm.
»Die dreißig Qavoks im Hangar der Unbesiegbar sind in
Bewegung geraten, Captain«, sagte Tuvok. »Offenbar gehen sie
dort an Bord eines kleineren Raumschiffs.«
Janeway blickte auf die Sensoranzeigen. Die Qavoks bewegten
sich tatsächlich, doch die Frage lautete: Wann griffen sie an?
Und wo sollte der Angriff erfolgen?
»Das ist noch nicht alles, Captain«, sagte Tuvok. »Vier weitere
Qavok-Schiffe sind zu den sieben Raumern gestoßen, die in
einer Entfernung von einer Astronomischen Einheit warten.«
»Wie schnell können
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