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Wach auf, wenn du dich traust

Wach auf, wenn du dich traust

Titel: Wach auf, wenn du dich traust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Mohr
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gestrecktes, niedriges Holzhaus, das zum Zeltplatz zu gehören schien. Sie gingen darauf zu.
    »Das sind die Waschräume«, rief Beate, die hinter ihnen hergelaufen war, »ich schließ sie gleich mal auf.«
    Eine Tür führte zu den Jungenwaschräumen, eine zu den Mädchen.
    »Na ja«, sagte Deborah naserümpfend, als sie hineinschauten, »wenigstens sind es keine Plumpsklos.«
    »Und es gibt Fliesen an den Wänden, ist doch beinahe Luxus«, ergänzte Jenny gut gelaunt.
    »Hier hängen wir den Küchenplan auf«, sagte Beate, als Jenny zur Vorderseite des Hauses kam. »Denn hier drin wird das Essen gelagert.«
    Sie schloss eine Tür auf und sie spähten in einen großen, leeren Raum. An einer Wand entlang war eine einfache Küchenzeile angebracht.
    »Die meiste Zeit werden wir ohnehin am offenen Feuer kochen«, ergänzte Beate und sperrte die Tür wieder zu. »Hier lagern nur die Vorräte.« Sie hielt den Schlüssel hoch. »Und den verwahre ich. Los jetzt, wir brauchen noch ein Dach über dem Kopf.«
    Die Zelte aufzubauen, war allerdings mehr als ätzend. Zu zehnt zerrten und zogen sie an der Plane, die vorne und hinten nicht zu reichen und zu passen schien, und die Heringe ließen sich kaum in den trockenen Boden schlagen. Jenny fluchte heftig, als sie sich zum x-ten Male die Hand an den Heringskanten aufriss.
    »Na, Mädels«, meinte Beate, als sie endlich fertig waren, und wischte sich über die Stirn, »war doch fast ’ne Kleinigkeit.«
    »Sehr witzig«, brummte ein Mädchen neben Jenny, das grimmig hinter ihren krausen schwarzen Haaren hervorguckte.
    Jenny stützte die Hände in die Hüften und betrachtete das dunkelgrüne Gebilde, das nun für eine Woche ihr Zuhause sein würde. Sie rüttelte probeweise an einer Schnur, die am Boden festgezurrt war.
    »Scheint zu halten«, grinste sie. »Sonst müssen wir noch Unterschlupf im Jungenzelt suchen.«
    »Bloß das nicht«, stöhnte die Schwarzhaarige, »die schnarchen und stinken doch bloß alle.« Damit kehrte sie ihnen den Rücken zu und ging in Richtung Rucksäcke.
    »Wie freundlich«, raunte Deborah in Jennys Ohr.
    »Vielleicht ist sie bloß müde«, wandte Jenny ein. Sie sah sich die Mädchentraube an, die sich um die Rucksäcke gebildet hatte. Bisher kannte sie Luzia und Greta, Tanja und Sabrina, die beiden »Oberlehrerinnen«, und natürlich Debbie. Von drei anderen wusste sie noch nicht, wie sie hießen.
    Sie wandte den Blick zu den Jungs und zählte.
    Silvio und Max, Ben, Hendrik und Matthias und Miro. Außerdem der Junge, den Markus mit »Herr Firnbach« angesprochen hatte, und drei andere.
    »Hey, wir haben Männerüberschuss«, sagte sie, »wenn das mal gut geht.«
    Deborah folgte ihrem Blick. »Männer? Wo? Ich sehe bloß ein paar Milchbubis.«
    Jenny lachte. »Alle bis auf einen, wie?«
    »So ist es doch immer«, gab Deborah zur Antwort und sie stolzierten zu den Rucksäcken und anschließend ins Zelt, wo sie die Isomatten und Schlafsäcke auf zwei freien Plätzen ausbreiteten.
    Neben Jenny hatte sich schon die Schwarzhaarige ihr Lager hergerichtet. Ein jüngeres Mädchen, das Jenny auf höchstens dreizehn schätzte, stand etwas verloren herum.
    »Ich glaube, dort drüben ist noch was frei«, sagte Beate und zeigte in Deborahs Richtung. Das Mädchen nickte und kam langsam in ihre Richtung.
    Als sie neben Debbie stand, lächelte sie schüchtern und begann, die Schnur von einer Isomatte zu lösen.
    »Hi! Also ich bin Jenny und das ist Deborah.«
    »Denise«, flüsterte das Mädchen kaum hörbar und schien sich beinahe am eigenen Namen zu verschlucken.
    »Und du?«, sagte Deborah in Richtung der Schwarzhaarigen.
    »Pauline«, sagte diese knapp, während sie sich in enge Shorts zwängte. Dann ging sie nach draußen.
    Jenny sah Deborah an und hob die Augenbrauen. »Vielleicht doch eher unfreundlich als müde«, sagte sie und zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin Saskia«, sagte das Mädchen mit den sehr kurzen Haaren, das sich neben Pauline ausbreitete.
    »Und jetzt?«, fragte Deborah nach der knappen Vorstellungsrunde.
    »Jetzt springen wir ins Wasser, oder?«, entgegnete Jenny und stürmte, ohne eine Antwort abzuwarten, aus dem Zelt.
    Das Wasser war erstaunlich kalt. Jenny bespritzte Deborah trotz lauten Protests von oben bis unten, bis die endlich ihren Schweinehund überwand und zu ihr ins Wasser kam. Nach zwei Runden kletterte Debbie ans Ufer. »Mir reicht’s.«
    Sie kamen tropfnass zum Platz zurück, wo Markus mit ein paar der Jungs bereits eine

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