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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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sofort ab. Was machen Sie denn?«
    »Ich bringe Sie zur Notaufnahme«, antwortete er und hielt ihre Beine fester. »Sie müssen geröntgt werden.«
    Sam zappelte heftiger. »Nein! Nicht ins Krankenhaus!«, schrie sie mit einem hilflosen Blick zu Anne.
    Anne holte die beiden ein und legte Greg die Hand auf den Arm. »Moment mal. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nichts gebrochen ist. Wahrscheinlich ist es nur eine Prellung. Bringen Sie sie doch kurz ins Haus, dann rufe ich Dr. Miller an. Mal sehen, ob er meint, dass wir sie zu ihm bringen müssen.«
    Achselzuckend machte Greg kehrt und trug Sam ins Haus. Er ging zur Couch, setzte sie dort ab und legte ihre Beine hoch.
    »Ich hole einen Eisbeutel«, sagte er, wandte sich ab und ging in die kleine Küche, die neben dem Wohnzimmer lag. Anne folgte ihm und wählte dabei eine Nummer auf ihrem Handy.
    Als sie allein war, holte Sam tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Erst einen Wildfremden anzuschreien und dann kopfüber von der Veranda zu stürzen. Wenn ihr Vater und Jackson das herausfanden, würden sie einen Anfall bekommen. Sie blickte auf ihre Beine hinunter und machte sich mehr Sorgen um die Reaktion ihres Vaters und ihres Verlobten auf ihren Sturz als um ihren Knöchel.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Wohnzimmer zu. Die linke Wand wurde von einer großen Musikanlage beherrscht, und in der Ecke stand ein Korb, der mit Kauspielzeug gefüllt zu sein schien. Wenigstens waren diese Hunde nicht gezwungen, ihr ganzes Leben draußen zu verbringen , dachte Sam, als sie mehrere Hundehaare auf der Couch entdeckte. Sie zupfte an einem und drehte sich um, als Greg und Anne den Raum betraten.
    »Nun?«, fragte sie und zog die Augenbrauen hoch.
    »Dr. Miller hat uns aufgetragen, einen Verband um Ihren Knöchel anzulegen und ihn mit einem Eisbeutel zu kühlen«, antwortete Anne.
    »Er wird nicht geröntgt?«
    »Vorläufig nicht. Aber er will Sie sehen, falls der Knöchel stark anschwillt.«
    Sam stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Der wird besser sein«, erklärte sie und schwang die Beine von der Couch. »Ich glaube, dass Sie aus einer Mücke einen Elefanten machen.«
    Sie wollte sich hinstellen, doch bevor sie dazu in der Lage war, nahm Greg sie auf die Arme.
    »Nicht schon wieder«, rief sie und wehrte sich gegen ihn.
    »Ich fahre Sie zu Ihrem Ferienhaus zurück«, erklärte er energisch und trug sie zur Tür.
    »Ich kann gehen.«
    »Das ist keine gute Idee«, meinte Anne von hinten. »Dr. Miller möchte, dass Sie das Bein so wenig wie möglich belasten.«
    »Aber ich kann selbst zum Wagen gehen«, entgegnete Anne und wand sich in Gregs Armen.
    »Sie haben gehört, was Anne gesagt hat«, erwiderte Greg kurz angebunden. »Wenn Sie nicht aufhören zu zappeln, lasse ich Sie noch fallen.« Er neigte Sam den Kopf zu. »Und dann tut Ihnen bald noch mehr weh als nur Ihr Knöchel.«

9
    Anne stapfte ins Haus und warf ihre Tasche auf den erstbesten Stuhl. Sie hatte die Nase voll. Samantha Moore war unmöglich. Sie hatte über die abwehrende Haltung der jungen Frau hinweggesehen und ihre ganze Erfahrung eingesetzt, um ihr zu helfen, und was tat Sam? Überging ihre Bitten um Vorsicht, fiel von einer Veranda und vertrat sich den rechten Knöchel. Anne zog frustriert an ihrem dicken Zopf. Und dann hatte sie die Frechheit besessen, nicht nur mit Greg zu streiten, als der sie erst in den Wagen und dann ins Haus trug, sondern auch noch Anne rauszuschmeißen, nachdem diese sie zu Bett gebracht hatte.
    Wie zum Teufel wollte sie eigentlich allein zurechtkommen? Anne hatte nicht übel Lust, sie es versuchen zu lassen. Lawrence Moore anzurufen und ihm zu sagen, dass sie kündigte. Hinter dem Tresen zu stehen und mit Betrunkenen umzugehen musste einfacher sein, als mit dieser Frau zurechtzukommen. Nein, Moment mal … das Pflegeheim drüben in Hankton. Sicher – das Gehalt wäre nicht so hoch, und die je vierzig Meilen hin und zurück würden auch einiges kosten, aber das wäre besser, als Samantha Moores Mätzchen weiterhin zu ertragen. Sie würde morgen dorthin fahren und die Möglichkeit zumindest erkunden.
    Sie marschierte in die Küche und riss den Kühlschrank auf. Nein, das ging nicht. Sie hatte noch nie einen Patienten im Stich gelassen, aber bei Gott, es war verführerisch. Sie würde heute Abend zu Sam zurückkehren, aber den Gedanken einer Kündigung im Sinn behalten. Es konnte nicht schaden, sich mal umzuhören.

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