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Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Wach nicht auf!: Roman (German Edition)

Titel: Wach nicht auf!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess McConkey
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also aufgegeben?«
    »Manche würden es vielleicht so sehen«, antwortete er bitter, »aber ich ziehe es vor, von mir zu denken, dass ich einfach meinen gesunden Menschenverstand gebrauche.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Nicht jede Frau ist wie Ihre Frau.«
    »Exfrau«, warf er rasch ein.
    »Okay, Exfrau, aber …«
    Greg unterbrach sie glucksend. »Sie klingen schon wie Anne.« Sein Gesicht wurde ernst. »Vielleicht haben Sie beide recht, aber nach dem, was ich durchgemacht habe, fällt es mir schwer, dem schöneren Geschlecht zu trauen.« Mit einem Lächeln schaute er wieder zum Haus. »Ausgenommen Molly natürlich.« Er verließ seinen Platz am Geländer, kam über die Veranda und stellte sich unmittelbar vor Sam. Mit einem fragenden Blick sah er auf sie hinunter. »Nach dem, was Ihnen mit Ihrem Verlobten passiert ist, fühlen Sie sich da nicht ein bisschen betrogen? Wollen Sie sich gleich wieder in eine neue Beziehung stürzen?«
    Sams Herz schlug plötzlich schneller, und sie trat einen Schritt zurück. »Na ja, äh, ja … ein bisschen, und nein, ich möchte nicht schon morgen wieder eine neue Beziehung.« Sie blickte auf das Unwetter hinaus. »Eines Tages werde ich jemanden finden, aber jetzt muss ich erst einmal herausbekommen, wer Samantha Moore eigentlich ist.«
    »Weder eine Trophäe noch ein Prinzesschen?«, fragte Greg lachend.
    Sie antwortete mit einem Kichern. »Genau.« Sie stupste Greg am Arm, drehte sich um und ging zur Tür. »Und jetzt geben Sie mir meinen Hund zurück.«
    Am nächsten Morgen wälzte Sam sich langsam auf den Rücken und räkelte sich genüsslich. Wie lautete dieser abgedroschene, alte Spruch noch? »Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens?« Sie setzte sich auf, zog die Knie an die Brust und lächelte. Abgedroschen oder nicht, er beschrieb, wie sie sich im Moment fühlte. Sicher, überlegte sie, das Kinn auf die Knie gestützt, es schwang immer ein bisschen Trauer mit, wenn sie an Jackson dachte, und sie wusste, dass ihr weitere Kämpfe mit ihrem Vater bevorstanden. Er gab nicht leicht auf, vor allem nicht, wenn er sich im Recht glaubte. Und das war eigentlich fast immer der Fall, dachte sie innerlich schnaubend. Aber im Augenblick fühlte sie sich einfach so, als wäre sie gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Ihr wurde fast schwindlig vor Freiheit.
    Sie rutschte zum Rand der Matratze, schwang die Beine auf den Boden und lehnte sich zurück. Auf die Ellbogen gestützt, hob sie das rechte Bein hoch und hielt es so. Jetzt war das linke Bein an der Reihe. Stirnrunzelnd begann sie, es zu heben. Hoffentlich würde es klappen. Langsam wanderte ihr linkes Bein nach oben, bis es auf derselben Höhe wie das rechte war. Mit fest zusammengepressten Augen wartete sie darauf, dass der Krampf sie erfasste. Als er ausblieb, schlug sie die Augen auf und begann zu zählen.
    Eins … zwei … drei … vier … fünf. Auf ihrer Oberlippe standen Schweißperlen, und ihr Bauch zog sich zusammen, aber sie verspürte keinen Schmerz. Sechs … sieben … acht … neun. Ihr Bein begann zu zittern. Los komm schon – nur noch eine. Zehn! Sie ließ sich auf die Matratze zurückfallen und lag nun halb im Bett, halb draußen.
    »Ja«, schrie sie und stieß die Faust in die Luft. Sie setzte sich rasch auf und schob das Nachthemd so hoch, dass sie die Muskeln ihres linken Oberschenkels sehen konnte. Vielleicht bildete sie sich das nur ein, aber sie hätte schwören können, dass sie größer und kräftiger aussahen. Sie warf Roxy die Arme um den Hals.
    »Greg hat recht – das Leben ist gut«, erklärte sie dem verdutzten Hund.
    Sam stand rasch auf und trat ans Fenster. Der See unten funkelte in der Morgensonne, und nach dem gestrigen Unwetter wirkte die Welt frisch und neu. Eine verrückte Idee kam ihr in den Sinn. Sie nickte und ergriff ihre Jeans, ein T-Shirt und ein Paar feste Schuhe. Sie eilte ins Bad, zog sich an, putzte sich rasch die Zähne und klatschte sich Wasser ins Gesicht. Als sie sich noch mit einem Kamm durchs Haar gefahren war, war sie fertig. Sie schrieb Anne eilig einen Zettel, dass sie ihr den Morgen freigebe, und dann verließen sie und Roxy das Haus für einen gemütlichen Spaziergang.
    Als sie vorsichtig die Treppe hinunterstieg, sah sie plötzlich aus dem Augenwinkel etwas rot aufblitzen. Sie erstarrte. Heiliger Strohsack – der sterbende Strauch an der Verandaecke war wieder zum Leben erwacht. Der viele Regen musste ihm gutgetan haben. Nicht nur glänzten die Blätter

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