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Wachen! Wachen!

Wachen! Wachen!

Titel: Wachen! Wachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ankh-Morpok. Doch als die magische Kraft versiegte, kehrte er wieder zurück. Wenn er länger bleiben soll, brauchen wir mehr Magie. Verstanden? Beginnt sofort mit der Suche nach entsprechenden Gegenständen.«
    »… drei Dollar sind ein Vermögen für mich, um nicht zu sagen: eine Menge Geld…«
    »Halt die Klappe!«

    L
ieber Vater
(schrieb Karotte),
jetzt bin ich in Ankh-Morpork. Hier ist es nicht so wie daheim. Ich glaube, die Stadt hat sich verändert, seit Herr Varneschis Urgroßvater hier war. Allem Anschein nach können die hiesigen Leute nicht zwischen Recht und Unrecht unterscheiden.
    Ich habe Hauptmann Mumm in einer gewöhnlichen Bierstube gefunden. Du hast mir einmal gesagt, daß sich ein guter Zwerg von solchen Orten fernhält, aber da er nicht herauskam, mußte ich hineingehen. Er lag mit dem Kopf auf dem Tisch. Als ich ihm alles erklärte, meinte er: Das kannst du deiner Großmutter erzählen. Ich glaube, er war sehr betrunken. Er meinte: Such dir eine Bleibe und melde dich heute
abend bei Feldwebel Colon im Wachhaus. Außerdem meinte er: Wer sich freiwillig der Wache anschließt, sollte seinen Kopf untersuchen lassen.
    Davon hat mir Herr Varneschi nichts gesagt. Vielleicht hat es etwas mit Hygiene zu tun.
    Ich ging spazieren. Hier in der Stadt gibt es viele Stadtbewohner. Schließlich erreichte ich ein Viertel, das man ›Schatten‹ nennt. Dort sah ich mehrere Räuber, die eine junge Dame überfielen. Natürlich eilte ich ihr zu Hilfe. Die Angreifer wußten nicht, wie man richtig kämpft, und einer von ihnen versuchte, mir in die edlen Teile zu treten, aber ich trug den Schützer, und er verletzte sich selbst. Dann kam die Frau zu mir und fragte, ob ich an einem Bett interessiert sei. Ich antwortete: Ja, welch ein Zufall, das bin ich wirklich. Sie führte mich dorthin, wo sie wohnt, ich glaube, ein solches Haus nennt man Pension. Es wird von einer gewissen Frau Palm geleitet. Die überfallene Dame, sie heißt Reet, sagte zu ihr: Du hättest ihn sehen sollen, es waren insgesamt drei, und er wurde spielend mit ihnen fertig. Woraufhin Frau Palm antwortete: Es geht auf die Rechnung des Hauses. Und sie meinte: Was für ein großer Schützer. Ich ging nach oben und schlief ein, obwohl es in dem Haus ziemlich laut ist. Reet weckte mich ein- oder zweimal, um sich nach meinen Wünschen zu erkundigen, aber sie hatte keine Äpfel. Ich bin auf die Füße gefallen, wie es hier heißt, obwohl ich noch immer nicht ganz verstehe, wie so etwas möglich sein soll, man fällt nicht auf die Füße, sondern auf den Boden, das weiß doch jeder.
    Hier gibt es bestimmt viel zu tun. Auf dem Weg zum Feldwebel sah ich ein Gebäude mit einem Schild, auf dem ›Diebesgilde‹ (!!) stand. Ich habe Frau Palm darauf angesprochen, und sie sagte: Natürlich, dort treffen sich die Diebe der Stadt. Ich ging zum Wachhaus, und dort lernte ich Feldwebel Colon kennen, einen sehr dicken Mann, und als ich ihm von der Diebesgilde erzählte, sagte er: Sei kein Narr. Ich glaube, er nimmt seine Pflichten nicht sehr ernst, denn er sagte auch: Mach dir keine Gedanken über die Diebesgilde; du brauchst nur des Nachts durch die Straßen zu wandern und ›Zwölf Uhr, und alles ist gut!‹ zu rufen. Ich fragte: Und wenn nicht alles gut ist? Und er antwortete: Dann suchst du dir besser eine andere Straße.
    Ich fürchte, er kann mir kein Vorbild sein.
    Ich habe ein Kettenhemd bekommen. Es ist verrostet und nicht von guter Qualität.
    Man wird dafür bezahlt, ein Wächter zu sein. 20 Ankh-Morpork-Dollar im Monat. Wenn ich meinen ersten Lohn erhalte, schicke ich ihn Euch.
    Ich hoffe, es geht Euch gut. Habt Ihr Schacht Fünf schon in Betrieb genommen? Heute nachmittag sehe ich mir die Diebesgilde aus der Nähe an. Es wird ein ›Ruhmesblatt‹ für mich sein, etwas gegen sie zu unternehmen – ich gewöhne mich bereits an die hier übliche Ausdrucksweise. In Liebe Euer Sohn Karotte.
    PS. Bittet richtet Minty einen herzlichen Gruß von mir aus. Ich vermisse sie sehr.

    L ord Vetinari, der Patrizier von Ankh-Morpork, hob eine Hand vor die Augen.
    »Er hat was getan?«
    »Man hat mich durch die Straßen
gezerrt«,
sagte Urdo von Puh, amtierender Präsident der Gilde der Diebe, Einbrecher und artverwandter Berufe. »Am hellichten Tag! Mit gebundenen Händen!« Er näherte sich dem unverzierten hochlehnigen Amtsstuhl des Patriziers und winkte mit dem Zeigefinger.
    »Du weißt ganz genau, daß wir unser Budget nicht überschritten haben«, fuhr er fort. »Auf

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