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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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in ihrer Handtasche und holt einen Stift heraus.
    »Regeln?«
    »Bei jedem Wettkampf gibt es Regeln.«
    »Wieso Wettkampf?« Meine Augen wandern zwischen meinen beiden Freundinnen hin und her wie die eines Zuschauers in Wimbledon.
    »Das würde die Angelegenheit doch ein bißchen spannender machen, oder? Wie viele Männer können wir bumsen? Wie viele Herzen brechen? Wir sollten uns zeitlich begrenzen. Mal sehen... Wer am meisten Männer flachlegen kann in, sagen wir... zwei Monaten? Mal sehen, wer den ersten Platz belegt.« Serena ist jetzt wirklich überdreht. Der leise Zweifel in mir beginnt, sich in einen starken, hartnäckigen Zweifel zu verwandeln.
    »Die Siegerin könnte was gewinnen, und wir könnten zusätzliche Anreize schaffen, etwa eine Flasche Champagner oder so etwas für diejenige, die zuerst bei zwanzig ist.«
    »Ich weiß nicht recht, was das mit dem Preis soll. Wenn ihr es schafft, so viele Männer in zwei Monaten zu bumsen, dann braucht ihr eine Auszeit und eine ärztliche Untersuchung.«
    »Serena hat vielleicht ein bißchen zuviel getankt«, lenkt Emma ein, »aber wir könnten uns ja auf eine Gesamtsiegerin festlegen... so nach dem Motto: Wer das höchste Ergebnis erzielt, wird zur offiziellen Aufreißerkönigin gekrönt? Und die Verliererin muß die zwei anderen zu dem bezaubernden, kleinen Italiener in der High Street einladen, wo sie sich mit allem, was sie wollen, vollschlagen dürfen. Wie findet ihr das?«
    »Ich finde, wir sollten diesen Schwachsinn abhaken und lieber gleich in dieses italienische Restaurant gehen«, erwidere ich, die Stirn vor Sorge gerunzelt.

    »Superidee!« Beide sind begeistert, leeren schnell ihre Gläser und stehen auf.
    »Pasta ist gut für die Ausdauer, und davon brauchen wir, soviel wir nur kriegen können«, ergänzt Emma, die sich bei mir unterhakt und mich lasziv angrinst.
    Serena hakt sich auf der anderen Seite unter. »Wir können unsere Vorgehensweise ja auch beim Essen besprechen.«
    »Vorgehensweise?« frage ich besorgt, während sie mich zum Parkplatz schleifen.
    »Genau, die Richtlinien für das Spiel.« Ren grinst.
    »Die Bumsbums-Regeln«, lacht Emma. »Warum sollten Männer ein Monopol darauf haben, Schweine zu sein? Vorsicht, Jungs, hier kommen die Mädels, von denen ihr wachgeküßt werdet!«

3
    Als wir zurückkommen, blinkt Emmas Anrufbeantworter: eine Nachricht von Max.
    »Alex, ich bin’s. Nimm ab, ich weiß doch, daß du da bist...«
    Tja, da hast du dich getäuscht, Freundchen, ich war nämlich aus, hab viel zuviel Crespelle in mich reingestopft und mir literweise Frascati hinter die Binde gegossen. Gleichzeitig habe ich versucht, meine zwei besten Freundinnen davon zu überzeugen, daß sie völlig durchgeknallt sind. Ätsch! Ich schnalze verächtlich mit der Zunge, betrunken wie ich bin.
    »Alex... das ist doch lächerlich. Ich muß mit dir sprechen... Ich bin morgen zu Hause. Ich erwarte dich um ein Uhr.«
    Typisch Max. Kein >bitte<, kein >wenn es dir recht ist<, nur eine Aufforderung, der ich zu folgen habe.
    »Wisste da... da... ewwa hin?« nuschelt Emma, die sich an der Garderobe festhält, um nicht hinzufallen.
    »Weisnich. Ächnich. Gehjezzpennen.«
    Hallo, Boden.
     
    Am nächsten Morgen wache ich mit bohrenden Kopfschmerzen auf. Und an mir nagt das Gefühl, daß ich mich vielleicht mal mit Max treffen sollte.
    Ich möchte seine Erklärung hören, falls er eine hat. Vielleicht hat er mich auch nur gebeten zu kommen, um mich wegen der Bettwäsche runterzuputzen oder wegen der leck-lochigen Badewanne und dem Fernseher, der hoffentlich explodiert ist. Aber man weiß ja nie. Vielleicht auch nur wegen einer Entschuldigung.
Möglich. Bevor ich gehe, hält Emma mir eine Standpauke – bei einer herzhaften Henkersmahlzeit unter Frauen, mit Speck und Eiern.
    »Auch wenn er dich auf Knien anfleht, gib nicht nach, Alex.«
    »Max, auf Knien? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Warum hat er wohl sonst um eine Unterredung gebeten? Er will dich zurückhaben, Alex.«
    »Meinst du?«
    »Meines Wissens hat er dich nicht gebeten zu kommen, um den Haushalt zu machen, oder?«
    »Wie ich Max kenne, ist das der eigentliche Grund«, witzele ich lahm.
    »Sei einfach vorsichtig, Kleines. Du bist jetzt gerade in dem Stadium, in dem es viel leichter zu sein scheint, einfach zu vergeben und zu vergessen und zurückzugehen. Du mußt dir Zeit lassen, um diese Phase durchzustehen. Du darfst nichts überstürzen, sonst tut es dir später leid. So, wie es gelaufen

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