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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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Bauhaus zu parlieren, vielleicht kann er noch nicht mal Schuhe binden, aber dafür ist er vielleicht in der Lage, deine Libido mit seiner Zunge in acht Sekunden von null auf hundert zu bringen.«
    »Ich glaube nicht, daß ich Lucians Typ bin.«
    »Himmel, warum nicht? Jetzt mach dich nicht so schlecht, Alex. Du bist wirklich eine hübsche Frau...«
    »Genau da liegt das Problem.«
    »Lucian steht nur auf wirklich hübsche Männer«, erklärt Emma.
    »Okay«, Ren kichert achselzuckend, »dann vielleicht doch nicht Lucian. Ich habe ihn auch nur als Beispiel gewählt. Man weiß nie, welche Begierden vielleicht im Innern eines Mannes lauern oder welche Begierden jemand, den du normalerweise nicht in die engere Auswahl nehmen würdest, weil er nicht dein Typ ist, in dir wecken kann. Den besten Sex, den ich je erlebt habe, hatte ich mit jemandem, der mir monatelang nachgelaufen ist, und ich dachte die ganze Zeit, ich mag ihn nicht. Dann habe ich gerade lange genug innegehalten, um den Jungen zu bumsen, und es war großartig. Ich will damit sagen, daß man seine vorgefaßte Meinung über Männer und wie sie zu sein haben, vergessen muß und auch auf den ersten Eindruck nicht zu viel geben darf. Du suchst ja nicht nach einer Langzeitbeziehung, nach jemandem, der die geeigneten Gene an deine Kinder weitergeben kann und dich mindestens zwei Jahrzehnte lang begeistert. Was du willst, ist reiner, guter, ungestümer Sex mit einem Orgasmus, bei dem dir das Hirn rausfliegt, und anschließend sagst du >und tschüs, Baby<. Wer weiß? Dieser unscheinbare kleine Angestellte aus der Buchhaltung, mit dem du nie von deinen Freunden gesehen werden willst, entpuppt sich vielleicht als der größte Liebesgott dieser Welt, aus der Sicht deiner Libido zumindest. Es wird behauptet, daß Casanova
auch nicht gerade ein Bild von einem Mann war, und außerdem war er noch um einiges kleiner als Paul Daniels mit seinen Plateauschuhen, aber er ist ganz gut zurechtgekommen. Vergiß die gefühlsmäßige Eignung, angesagt sind Fun und Fleischeslust!«
    »Du klingst wie ein Mann.«
    »Da haben wir’s!« jauchzt sie. »Genau darum geht es. Du mußt deine Maßstäbe neu definieren. Wenn du auf Männerjagd gehst, hältst du üblicherweise nach den Qualitäten Ausschau, die dir für eine Langzeitbeziehung unerläßlich erscheinen. Wenn du ausziehst, um dich flachlegen zu lassen, dann denkst du nicht darüber nach, ob der Kerl einen guten Job hat, ob er einen anständigen Vater abgeben würde, und ob er sein Haar und seine Zähne wohl noch einige Jahre behalten wird.«
    »Alles rein körperlich, nicht emotional«, stimmt Emma zu.
    »Und woran könnt ihr erkennen, ob ein Mann es wert ist, daß... na... daß man ihn anmacht? Oder nimmt man einfach, was man kriegt?«
    »An den Augen«, seufzt Serena.
    »Und an der Haltung«, ergänzt Emma. »Manchmal liegt man daneben, aber normalerweise ist es ziemlich leicht zu erkennen, ob einer geeignet oder ungeeignet ist.«
    »Wie wär’s mit dem da, zum Beispiel?« Ich zeige ins Innere des Pubs.
    »Wer?«
    »Der Barmann, der uns bedient hat, als wir kamen.«
    »Schüchtern und unerfahren«, verkündet Emma mit Überzeugung.
    »Bist du sicher? Er hat vor lauter Begeisterung über Rens Ausschnitt fast schon gesabbert.«
    »Eben, völlig uncool. Er hat sich mehr für ihre Titten als für ihr Gesicht interessiert. Schwacher Eindruck.«
    »Wie macht ihr das dann? Wie entschlüsselt ihr die Zeichen?
Oder muß man einfach wahllos rumbumsen, in der Hoffnung, daß man Glück hat und den Eignungs-Jackpot knackt?«
    »Das kriegt man schon mit, wenn man mal daran arbeitet«, meint Serena achselzuckend.
    »Man lernt, die Zeichen zu interpretieren.« Emma macht sich an ihr nächstes Stück Zitrone. »Je mehr Beziehungen du hast, um so mehr wirst du die Ähnlichkeiten erkennen. Zum Beispiel: Wenn Männer lügen, haben sie alle diesen ertappten Ausdruck im Gesicht, bei dem sie die Augen schweifen lassen, nur, um dich nicht ansehen zu müssen, sie werden hektisch, gehen in die Defensive. Hast du das bei Max nie erlebt?«
    »Sogar die ganze Zeit, jetzt, wo du es erwähnst. Eine Schande, daß ich das vorher nicht wußte, hm?«
    »Und wenn ein Typ im Bett gut ist«, fährt Serena fort, »dann strahlt er in der Regel... nicht unbedingt Zuversicht – es gibt ja auch welche, die sind zuversichtlich und kriegen trotzdem keinen hoch... Nein, so ein Typ strahlt Selbstbewußtsein aus, er flirtet damit, bleibt aber relaxed. Das ist schwer zu

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