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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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Wolke aus Chiffon und Rüschen von dannen. Eifersüchtig schützt sie ihre Schokokekse vor den Händen der Plünderer.
    Ich versuche, die Schamesröte zu unterdrücken.
    »Natürlich weiß ich das«, murmele ich. »Aber es wäre hilfreich, wenn ich als Reisejournalistin ab und zu auch mal an etwas exotischere Orte als Clacton-on-Sea geschickt würde.«
    »Vielleicht solltest du dich an Mr. Daniels wenden... bitte doch mal um ein paar Reiseziele, wo du hinfliegen mußt, statt mit dem Auto hinzufahren, schlägt Mary vor, die von der Großzügigkeit unseres neuen Chefs fest überzeugt ist, bloß weil sie ihre neuen Regalböden bekommen hat.

    »Ja, klar. >Entschuldigen Sie, neuer Boß, aber Sie wissen doch, daß ich nächsten Monat für zwei Tage nach Schottland muß? Wie wär’s, wenn sie mich statt dessen für zwei Wochen auf die Seychellen schicken. Das würde viel mehr hermachen...< Als ob das so leicht wäre!«
    »Ich habe meine Regale bekommen«, strahlt Mary glücklich.
    »Ich glaube, daß zwei Holzbohlen und ein paar Winkel viel eher im Budget vorgesehen sind als weiße Sandstrände, Palmen und Cocktails.« Ich seufze tief. »Dabei könnte ich nach den letzten Wochen weiß Gott einen ordentlichen Urlaub brauchen.«
    Mary tätschelt mir mitfühlend die Hand.
    »Immer noch unglücklich wegen Max?«
    »Max? Wer ist das denn?« scherze ich.
    »Ich vermute, das soll nein heißen?«
    »Na, sagen wir einfach, daß ich mich in gewisser Weise schon sehr viel besser fühle.« Ich überlege, ob ich Mary von meiner überwältigenden, leidenschaftlichen Nacht erzählen soll, mache es dann aber doch nicht. Ich bin nicht die einzige, mit der die Gute tratscht. Außerdem habe ich selbst noch reichlich gemischte Gefühle, was diese Geschichte betrifft. Ich habe in den letzten Tagen ungefähr dreißig Mal zum Telefon gegriffen, um das Priory-Hotel anzurufen und mich für mein überstürztes Verschwinden zu entschuldigen, doch jedes Mal habe ich gekniffen.
    »Ich bin einfach nur erschöpft, Mare. Ich könnte ’ne Pause brauchen.«
    Neugierig sieht sie mich an.
    »Was redest du denn da, Alex? Komm schon, raus mit der Sprache. Du weißt doch, ich kann Geheimnisse, die ich nicht kenne, nicht ausstehen.«
    Wieder denke ich an die Nacht im Priory und versuche, gegen das verräterische Grinsen anzukämpfen, das sich auf meinem Gesicht breitmachen will.
    »Paß auf, ich erzähl dir alles später beim Kaffee, okay?« lüge
ich und schiebe meinen Hintern von ihrem Schreibtisch runter. »Diese neue Arbeitswut wirkt ziemlich ansteckend. Ich komme mir komisch vor, wenn ich als einzige nicht produktiv bin.«
    Ich kehre zu meinem Schreibtisch zurück und fange an, meine Notizen der letzten zwei Wochen von meinem Laptop auf meinen PC zu übertragen.
    Es ist wohl vorhersehbar, daß mein Bericht über das Priory vor Begeisterung nur so strotzt. Ich gebe diesem Hotel die höchste Wertung. Ich bin nicht voreingenommen, schließlich hatte ich dort wirklich eine schöne Zeit, oder?
    Vielleicht wird Jake diese Besprechung lesen und dann merken, daß ich ihm wegen des Fotos neben meiner Kolumne bekannt vorkam. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, meldet er sich dann und bittet um eine zweite Runde. Sind Two-Night-Stands den Regeln zufolge erlaubt? Ich habe da so meine Zweifel, es würde nicht zu unserer Strategie passen, aber was würde ich nicht für eine Wiederholung geben!
    Ganz gegen meinen Entschluß, arbeitsam zu sein, gönne ich mir einen kleinen Tagtraum. Ich genieße es, die Geschehnisse dieser Nacht in meinem Kopf wieder und wieder ablaufen zu lassen, wie einen Lieblingsfilm.
    Ich denke an Jakes Gesicht... und wandere dann in Gedanken zu anderen interessanten Punkten weiter unten. Es ist erstaunlich, wie jede Einzelheit an diesem Mann sich so tief in meine Erinnerung graben konnte. Die Art, wie er aussieht, wie er sich anfühlt, wie er riecht, wie seine Haut die meine berührt.
    Jetzt kann ich ihn sehen, es ist fast so, als ob er vor mir stünde, angezogen natürlich, wir sind ja im Büro, aber...
    »Morgen, Mr. Daniels.« Lucian schlüpft mit seinem Postwägelchen vorbei. Moment mal, eine Sekunde, wie ist der denn in meinen Traum gekommen? Ich bin doch auf der Arbei... Scheiße! Ich schrecke hoch. Der neue Boß ist im Büro, und ich muß gerade an meinem Schreibtisch vor mich hin dösen!

    Okay, jetzt bin ich wach. Wie kommt es dann, daß ich Jake immer noch sehen kann? Zugegebenermaßen ist er jetzt wirklich angezogen, aber er geht in

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