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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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Motto: Sieh her, ich hab was viel Besseres aufgetan. Ein verdammt knuddeliger, höllisch toller Typ, der dir den ganzen Abend zu Füßen liegt und dich für das absolut Genialste seit der Erfindung des praktisch fettfreien Kuchens hält.«
    Das hört sich in meinen Ohren sehr vielversprechend an, aber da wäre einiges zu klären, zum Beispiel die Frage nach dem Wem und dem Wie.
    »Wo soll ich denn so einen herkriegen?« frage ich sie.
    »Wie wär’s mit Mason?«
    »Glaubst du wirklich, daß der alle Kriterien erfüllt?« schnaube ich verächtlich.
    »Dann Damien«, sagt sie lauernd, den Anflug eines Lächelns auf den Lippen.
    »Wehe, wenn du frech wirst... und wenn du als nächstes Larry vorschlägst, dann warte ich, bis du eingeschlafen bist, und klebe dir Wachsstreifen in die Achselhöhlen.«
    »Iiiih!« Emma zuckt bei dem Gedanken zusammen. »Ich glaube, wir sollten uns lieber nach einem geeigneteren Mann umsehen, hm?«
    Sie schiebt den Stuhl zurück und steht auf.
    »Heiz schon mal die Betonmischmaschine, Mädel, und wirf dich in Schale. Wir gehen aus.«
    Eine Stunde später sind wir auf der Autobahn, auf dem Weg zu einem Empfang im Haus von Emmas Eltern. »Was tue ich
nicht alles für dich«, murmelt sie, tief über das Lenkrad gebeugt wie ein Dämon, den Bleifuß auf dem Gaspedal – so malträtiert sie ihr achtundzwanzigjähriges, ächzendes und protestierendes Auto.
    »Für mich? Das sind doch deine Eltern.«
    »Genau, meine Eltern«, antwortet sie trocken. »Und ich fahre doch tatsächlich aus freien Stücken hin, um mit ihnen Smalltalk zu machen!«
    »Also willst du eigentlich gar nicht zu der Party, auf die du mich da gerade schleppst?«
    »Himmel, nein... natürlich nicht. Aber ich habe eine Idee. Wir werden uns Guy ausleihen.«
    »Wen ausleihen?«
    »Guy. Ein Freund meines Vaters. Wir werden ihn überreden, mit dir zu der Hochzeit zu gehen.«
    »Ein Freund deines Vaters... na toll!« stöhne ich und zupfe am Saum des unverschämt kurzen Cocktailkleidchens aus Samt, in das Emma mich gesteckt hat, obwohl ich geschrien und gestrampelt habe. »Ich tauche bei Max’ Hochzeit mit einem Zigarren qualmenden, perversen Tattergreis auf, und jeder soll denken, was für einen guten Fang ich doch gemacht habe...«
    »Nicht alle Freunde meines Vaters sind so wie er, Alex. Guy ist jung, reich, sieht echt gut aus, ist Single...«
    »Also, Ems, wo ist der Haken an der Sache?«
    Sie grinst mich an. Es ist ein falsches Lächeln, das mich beruhigen soll, mich jedoch statt dessen weit mehr beunruhigt als die Tatsache, daß sie gerade nicht auf die Straße schaut.
    »Warum muß es da einen Haken geben?« fragt sie viel zu salbungsvoll.
    »Er soll jung, reich, geradezu ein Augenschmaus und trotzdem Single sein?« Ich lege den Kopf schräg. »Raus mit der Sprache, Ems.«
    »Vielleicht hat er einfach noch nicht die Richtige getroffen...
Idiot!« Ems steigt in die Eisen, als ein Laster von links herüberzieht und sie schneidet. Sie weicht auf die Überholspur aus, fährt zu ihm auf, wobei ihr Wagen wie eine alte Wäscheschleuder am Ende eines Durchgangs rumpelt, und zeigt ihm im Rückspiegel den Stinkefinger.
    »Emma! Wo ist der Haken?« Elend und verängstigt habe ich mich unter das Armaturenbrett geduckt, jetzt aber schwinge ich meinen Hintern wieder auf das rissige Leder des ausgeleierten Autositzes.
    »Warum sollte es einen Haken geben? Manche Männer sind nun mal überzeugte Junggesellen...«
    »EMMA!«
    »Okay, okay.« Sie zuckt die Achseln. »Er hat etwa so viel Grips wie eine sprechende Puppe, in der gerade nicht die Hand des Bauchredners steckt, aber er macht was her. Steck ihn in einen Smoking, und du meinst, Timothy Daltons hübscheren Bruder vor dir zu haben.«
    »Na toll! Also muß ich ihn nur den ganzen Abend mit mir rumschleppen und darauf hoffen, daß er die Klappe hält.«
    »Er soll ja nicht reden, er soll nur gut aussehen. O Mann, und das tut er auch.«
    »Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist, Emma...«
    »Er sieht wahnsinnig gut aus. Ja, man könnte sogar sagen, daß er der vollkommene Mann ist.«
    »Nicht, wenn du besoffen bist«, erwidere ich griesgrämig.
    »Er ist gut betucht.«
    »Na und? Ich brauche einen Lockvogel und niemanden, der mich durchfüttert.«
    »Er fährt dein absolutes Lieblingsauto«, sagt sie sanft und mit verführerischer Stimme.
    Damit hat sie mein Interesse geweckt. Obwohl ich nur einen kleinen Ford Fiesta fahre, hatte ich schon immer eine überwältigende Leidenschaft für

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