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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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vorbestellt, und wir haben das nicht. Wir können auch nicht telefonieren und eines bestellen.«
    »Es gibt einen Informationsschalter«, meinte Darzek nachdenklich. »Und doch muß es für Fremde eine Möglichkeit geben, ein Hotelzimmer zu bestellen. Ich habe eben bemerkt, daß der Transmitter ganz am Ende kein Selbstbedienungspaneel hat. Jeder, der ihn benutzt, zeigt seine Kontonummer vor. Da ...«
    »Sie glauben ...?«
    »Ich glaube, es könnte stimmen. Alle anderen Transmitter sind umsonst. Sollen wir es versuchen?«
    Sie gingen auf den Transmitter zu. Miß Schlupe klemmte sich Darzeks Mustermappe unter den linken Arm und legte die Rechte auf den Kontoabtaster. »Es hat geklickt«, verkündete sie.
    »Versuchen Sie es noch einmal. Wir möchten schließlich beide am gleichen Fleck landen.«
    »Es hat wieder geklickt.«
    »Gut. Ich gehe zuerst. Warten Sie zwei Minuten und kommen Sie dann nach.«
    Er trat durch den Rahmen. Als sie zwei Minuten später zu ihm stieß, entspannte er sich auf einem Sessel und rauchte.
    Sie sah sich erstaunt um. »Sind wir wieder auf dem Schiff?«
    »Nein. Die Anordnung ist die gleiche, aber die Schwerkraft ist normal, und die Räume erscheinen mir größer.«
    »Dann ist es tatsächlich ein Hotel!« Sie öffnete aufgeregt die Falttüren. »Mir wäre es allerdings lieber, wenn es ein Fenster und eine Feuerleiter hätte.«
    »Sie genießen das Hotel der Zukunft. Honigwabenbau, perfekte Beleuchtung und Klimaanlage. Also sind keine Fenster nötig. Mit einem Transmitter in jedem Raum spart man jeden Zentimeter an Platz. Wenn Reisende ein Zimmer suchen, zahlen sie durch ihr Konto, und der Komputer weist ihnen einen freien Raum zu. Hübsch, finden Sie nicht auch? Im Tisch befindet sich ebenfalls ein Transmitter. Wir können also essen, solange unser Konto reicht.«
    »Trotzdem wäre mir eine Feuerleiter lieber.«
    »Mir auch. Ich frage mich, wie lange es dauern wird, bis unsere Freunde uns gefunden haben.«
    »Ich wußte gar nicht, daß wir Freunde haben.«
    »Aber das ist doch selbstverständlich. Der Rat des Höchsten erwartet uns. Der Höchste höchstpersönlich erwartet uns. Nach einiger Zeit wird jemand auf die Idee kommen, der Spur unseres Kontos zu folgen.«
     
    *
     
    Sie kamen so plötzlich, daß Darzek einen Moment lang nicht reagierte. Es waren drei, und sie wirkten riesig. Dünne, vielfach geknickte Gliedmaßen gingen in eckige Körper über. Die Köpfe waren von dunkel getönten, durchscheinenden Helmen geschützt.
    »Freund oder Feind?« murmelte Darzek und hob die Automatik. Er konnte nicht erkennen, ob das Oval unter dem Helm des ersten Geschöpfes ein Gesicht oder ein riesiges Auge war, aber er hatte das Gefühl, daß er vom Scheitel bis zur Sohle untersucht wurde. Sein Finger krampfte sich um den Abzug.
    Er konnte später nicht sagen, woher die Waffe kam. Plötzlich schnellte das vordere Geschöpf einen seiner vielen Arme vor. Ein dunkles Rohr deutete auf Darzek.
    Er warf sich zu Boden und schoß. Man hörte ein scheußliches Knistern, und eine Ozonwolke ging durch das Zimmer. Dann ertönte ein Schmerzensschrei. Die Waffe fiel auf den Boden und rollte weg. Darzek stieß mit dem Fuß danach, verfehlte sie und drehte sich zur Seite, als ihn das zweite Geschöpf ansprang. Er schoß dem dritten eine Waffe aus der Hand und versuchte sich hochzurappeln.
    Nummer Zwei warf sich auf ihn. Die vielen Arme wickelten sich wie Schnüre um Darzek. Seine Hände wurden nach oben gerissen, und er drückte einfach ab. Der Schuß ging dem Angreifer durch den Kopf. Darzek machte sich frei und ließ das Wesen in einer gelatineartigen Brühe liegen.
    Er wandte sich schnell um und sah gerade noch, wie Miß Schlupe Nummer Drei mit ihren Stricknadeln aufspießte. Das Ding brach mit einem leisen Stöhnen zusammen. Nummer Eins, der einen seiner Arme nicht mehr gebrauchen konnte, hatte inzwischen versucht, eine der Waffen aufzuheben. Miß Schlupe war noch vor ihm dort. Sie setzte den Fuß auf das kurze Rohr und hob drohend die Stricknadeln. Darzek kam mit seiner Automatik dazu.
    Das Geschöpf zögerte. Plötzlich durchlief ein Zittern seinen Körper. Lautlos brach es zu einem unansehnlichen Häufchen zusammen.
    Darzek schüttelte den Kopf. »Schluppy, Sie müssen es zu Tode erschreckt haben.«
    »Geschieht ihm recht«, sagte sie gekränkt und zog ihren halbfertigen Schal aus einer Pfütze. »Sie haben mir mein Strickzeug ruiniert.«
    Darzek untersuchte ein Loch in der Decke. »Wenn mich das getroffen

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