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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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hätte, so hätten Sie mir ein neues Hemd stricken müssen. Mal sehen, ob es bis zu unseren Nachbarn durchgeht.«
    Miß Schlupe schüttelte den Kopf. »Die Decke ist nur angeritzt. Was war das für eine Waffe?«
    »Eine Art Strahlenpistole. Was machen wir nun? Sollen wir das Zimmermädchen rufen, damit sie alles saubermacht?«
    »Wir packen und verschwinden, bevor ihre Freunde nachkommen.«
    »Außer Ihrem Strickzeug gibt es nichts zu packen.«
    »Das nehme ich nicht mit!«
    »Sie müssen aber«, sagte Darzek. »Ich weiß nicht, wie gut die Polizei hier ist, aber wir wollen lieber keine Spuren hinterlassen. Waschen Sie das Ding aus und packen Sie es in Papier. Ich beobachte inzwischen den Transmitter.«
    Sie gehorchte. Darzek hob die verbrauchten Patronenhülsen auf und stellte sich hinter der Schlafzimmertür in Position. Er konnte nur am Leben bleiben, wenn er rasch lernte. Die erste Lektion war, daß man sich den Feinden nicht geradewegs präsentieren sollte.
    Miß Schlupe kam wieder, das Strickzeug in ein paar Taschentücher gehüllt. »Ich bin fertig.«
    Darzek ging an die komplizierte Schalttafel des Transmitters. »Ich habe es mir überlegt. Wir reisen doch nicht ab. Ich kann das Ding da nämlich nicht bedienen.«
     

 
6.
     
    Miß Schlupe sagte gallig: »Wenn ich diesen Smith hier hätte, würde ich einen Knoten in seine Nase machen. Weshalb hat er uns das nicht erklärt?«
    »Entweder mußte er uns soviel beibringen, daß er es vergaß, oder er wollte die Transmitter Biag-n überlassen. Trotzdem, wir müssen weg von hier.« Er beugte sich über die Tastatur.
    Miß Schlupe quiekte und sprang zur Seite. Darzek wirbelte mit der Automatik in der Hand herum. Ein fremdes Geschöpf stand neben ihnen, ein verwischtes Ebenbild von Smith, nur etwas größer und breiter. Darzek trat langsam zurück, aber der Fremde sah ihn nicht an. Er starrte die drei Toten an, und in seinem fremdartigen Gesicht spiegelte sich Entsetzen wider.
    Er beugte sich über eine der Waffen und stöhnte: »Ein Auge des Todes!« Er benutzte die Große Sprache.
    »Poetisch«, meinte Darzek freundlich. »Paßt nicht so recht für dieses teuflische Ding.«
    »Es ist verboten!«
    »Schade, daß wir das nicht vorher wußten. Wir hätten ihnen eins auf die Finger gegeben.«
    Das Geschöpf wandte sich Darzek zu. »Sie wurden von drei Wesen mit Augen des Todes angegriffen – und Sie leben?«
    »Meine Mutter sagte immer, ich sei zäh, aber mein Vater schob es auf meine Hinterhältigkeit.«
    Das große verzerrte Gesicht zeigte einen erstaunten Ausdruck. »Nun verstehe ich, weshalb ihr ausgewählt wurdet. Gelobt sei der Höchste.«
    »Ein Glück, daß endlich jemand versteht. Hören Sie, Freund, normalerweise bin ich nicht sehr für Formalitäten, aber unter diesen Umständen sollten Sie mir eigentlich verraten, wer Sie sind.«
    Der andere vollführte eine schwungvolle Bewegung mit dem rechten Arm. »Ich bin ACHT.«
    »Acht was?« fragte Darzek.
    »Ich bin das achte Mitglied im Rat des Höchsten.«
    »Gratuliere. Können Sie das beweisen?«
    Der andere starrte ihn an.
    »Ich besitze ein ausgeprägtes Mißtrauen«, erklärte Darzek. »Und die jüngsten Ereignisse haben es nicht gerade geschwächt.« Er deutete auf die drei Toten. »Wer sind die Leute?«
    »Agenten der Dunkelheit. Wo ist Biag-n? Weshalb brachte er Sie nicht zu mir?«
    »Biag-n starb, bevor er mit uns zusammentraf. Dadurch kamen wir in eine ziemlich haarige Situation.« Er wandte sich an Schluppy und fragte in Englisch: »Sieht er ehrlich aus?«
    »Er sieht aus, als sei er zu Tode erschrocken.«
    »Das könnte auf das gleiche herauskommen.« Er benutzte wieder die große Sprache. »Sehen Sie, ACHT, ich habe eine Allergie gegen Zimmer mit Leichen, und ich weiß nicht, wie ich mit diesem Transmitter umgehen muß. Könnten Sie uns vielleicht von hier fortbringen?«
    ACHT war auf einen Stuhl gesunken und hatte die Arme um den Kopf gelegt. »Es ist, wie ich gefürchtet habe«, stöhnte er. »Die Dunkelheit hat überall ihre Agenten. Biag-n ...«
    »Er ist wie ein Held gestorben. Aber wir können ihn später noch beklagen.«
    ACHT stand auf. »Haben Sie den Transmitter gegen Eindringlinge gesichert?«
    »Ich glaube nicht. Ich wußte ja nicht, wie man mit diesem Ding umgeht.«
    »Natürlich. Ich bin verwirrt. Wie hätte ich sonst Ihre Suite betreten können? Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wie man das macht. Sie legen Ihre Handfläche ...«
    »Nein, nicht bei diesem Transmitter. Je weniger Spuren

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