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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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die er vorher nicht besessen hatte, aber seine Firma hatte nun flüssige Währung. Außerdem hatte er sich den so dringend benötigten guten Ruf geschaffen.
    Er führte in der nächsten Zeit eine Reihe ähnlicher Transaktionen durch, wobei jeweils das eingenommene Geld auf das Konto seiner Firma kam. Er hatte das schwindelnde Gefühl, ganz unabsichtlich über den Stein des Weisen gestolpert zu sein – zumindest was den Handel betraf. In einer halben Periode hatte er Milliarden verloren und war dabei Millionär geworden.
    Unter den Händlern von Yorlq wurde sein Ruf rasch legendär. Die Leute kamen von selbst zu ihm und boten ihm ihren Überschuß an, und da er lieber als guter Geschäftsmann und nicht als Zauberer gelten wollte, wählte er die Angebote streng aus. Er hätte mit Leichtigkeit viermal soviel Geld verlieren und dazu das Vierfache gewinnen können.
    Er stellte mehrere tüchtige junge Unter-Händler aus den Verwaltungsbereichen seiner Kollegen an. Seine radikalen Neuerungen in der Führung einer Handelsgesellschaft verwirrten sie, aber als er sie dann allein arbeiten ließ, sorgten sie dafür, daß seine Firma einen bescheidenen Profit machte.
    Er hatte auch die Zahl der Schnüffler vergrößert, doch er ließ sie nicht mit den Verwaltungsangestellten zusammentreffen. Sie arbeiteten völlig anonym und hatten ihr Hauptquartier in einem umgebauten Lagerhaus. Kein Mensch merkte, daß die Innenmaße des Gebäudes nun etwas kleiner waren als am Anfang. Die verborgenen Räume waren nur per Transmitter zu erreichen. Und die Transmitter waren nur von eingeweihten Personen zu erreichen. Er hatte das Gefühl, daß er mit diesem Mitarbeiterstab endlich etwas über die Dunkelheit erfahren würde.
    Aber seine Handelsgesellschaft nahm immer noch einen Großteil seiner Zeit in Anspruch. Er hatte einen guten Ruf, doch wenn er nichts dafür tat, schwand er bald wieder.
    Am Tage nach der Party bei Gul Azfel ließ er seinen Ersten Unter-Händler kommen und zeigte ihm einen Vertragsabschluß auf dem Bildschirm. »Hier steht, daß Sie eben zwei Schiffsladungen skruka -Gummi erstanden haben«, sagte er streng.
    »Ja, Sire«, erwiderte Gud Baxak unterwürfig. »Der Preis erschien mir sehr günstig.«
    »Gestern abend hörte ich, daß Gul Meszk drei volle Schiffsladungen skruka- Gummi von Sesnav bekommt. Er zahlt dafür fünfzehn Prozent weniger als Sie. Seine Schiffe entladen in vier Tagen.«
    Gud Baxak wand sich vor Scham.
    »Ich sehe weiterhin«, fuhr Darzek fort, »daß die Schiffsladungen von Gul Meszk und mir die einzigen sind, die während der nächsten fünf Perioden geliefert werden. Sagt Ihnen das etwas?«
    »Ja, Sire. Ich soll meine beiden Schiffsladungen auf eine andere Welt bringen und sehen, daß ich den Schaden einigermaßen gutmachen kann.«
    »Nein«, erklärte Darzek. »Sie werden sofort ausschreiben, daß Sie eine unbegrenzte Menge skruka -Gummi erwarten, die innerhalb einer halben Periode auf den Markt kommt. Verlangen Sie Angebote bei einem Preis, der mindestens zehn Prozent unter dem von Gul Meszk liegt.«
    »Aber das sind fünfundzwanzig Prozent unter dem Preis, den ich verlangen könnte!«
    »Gul Meszk wird natürlich seine drei Schiffsladungen auf einer anderen Welt verkaufen, bevor allgemein bekannt wird, daß wir über eine unbegrenzte Menge verfügen. Sobald Sie erfahren, daß er das getan hat, nehmen Sie die Ankündigung zurück und erklären, daß Sie nur noch zwei Schiffsladungen zu einem höheren Preis erhalten konnten. Es müßte Ihnen eigentlich gelingen, den gesamten Posten zum laufenden Preis loszuwerden, und das bedeutet einen Gewinn von zwanzig Prozent.«
    Gud Baxaks knochiges Gesicht verzerrte sich ungläubig. »Aber ich kann doch keine Ankündigung herausgeben, wenn wir nicht über eine unbegrenzte Menge an skruka- Gummi verfügen.«
    Darzek seufzte und wog den kleinen Coup gegen den möglichen Verdacht ab, den sein Handel erregen konnte. Wahrscheinlich war es das Risiko nicht wert. Gud Baxak arbeitete fleißig, und er war kein Dummkopf. Vermutlich glich er den Verlust schnell wieder aus. »Sie haben ganz recht«, meinte er. »Vergessen Sie den Vorschlag. Aber – ich möchte, daß so wenige Leute wie möglich von Ihrem Schnitzer erfahren. Schicken Sie die Ladung auf einen anderen Planeten und verlangen Sie keine öffentlichen Angebote.«
    »Jawohl, Sire.«
    Offensichtlich erleichtert, verbeugte sich Gud Baxak und ging.
    Darzek seufzte wieder. Er mußte über die interstellaren Händler

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