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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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eingangslose Häuser von außen zu beobachten, und wir haben auch die Erfahrung gemacht, daß man niemanden per Transmitter verfolgen kann. Mal sehen, ob wir bei allen neun Händlern Detektive unterbringen können.«
    »Jawohl, Sire.«
    »Aber gehen Sie unauffällig vor. Und machen Sie sich nichts daraus, wenn Sie keinen Erfolg haben. Keiner der Händler auf Yorlq beschäftigt bisher Einheimische. Ich frage mich, weshalb. Wenn Sie abgelehnt werden, können Sie sich ja nach dem Grund erkundigen.«
    »Jawohl, Sire.«
     
    *
     
    In seinem eigenen Büro stellte Darzek den Bildschirm an und betrachtete die Karte mit der Dunkelheit. Er tat es nicht zum erstenmal, und immer wieder kam er auf Fragen zurück, die ihm nur der Rat des Höchsten hätte beantworten können.
    Er bemerkte die Anwesenheit von Gud Baxat erst, als der Unterhändler entschuldigend sich räusperte.
    Darzek fuhr hoch und schaltete den Schirm aus. »Was gibt es?« fragte er.
    Gud Baxak stand vor ihm, das Gesicht rosa vor Erschlaffung, die stativartigen drei Beine weit gespreizt. Er war offensichtlich erschöpft, aber seine großen Augen glänzten.
    »Ich bin einer großartigen Sache auf der Spur«, quietschte er aufgeregt. »Haben Sie Zeit, um sich die Daten anzuhören?«
    Darzek rutschte verärgert hin und her. Ihm standen Inventarlisten, Produktvorhersagen, Angebote und Verkäufe bis zum Halse. Er sagte trocken: »Ich bin auch einer großartigen Sache auf der Spur. Und ich werde ihr ab jetzt meine ganze Zeit widmen.« Er erhob sich. »Gud Baxak, ich befördere Sie. Betrachten Sie sich als Partner von Gula Schlu und mir. Schließen Sie die Geschäfte ab, wie Sie es für richtig halten. Ich werde dafür sorgen, daß Sie ab sofort Zutritt zu unserem Konto haben. Wir vertrauen Ihnen.«
    »Danke, Sire«, sagte Gud Baxak strahlend.
    Er ging, und Darzek ließ sich zurücksinken und dachte über die Dunkelheit nach.
    Und über die neun Händler.
    »Wenn sie mit der Dunkelheit Handel treiben, wollen sie das Monopol für sich behalten. Wenn nicht, oder wenn es nur einige tun, dann müßte ich sie gegeneinander ausspielen. Die Frage ist nur, wie.«
    Er hatte einen vagen Plan mit E-Wusk als Zentralfigur. E-Wusk war zumindest bereit, über die Dunkelheit zu sprechen. Darzek ging auf und ab, bis sein Plan einigermaßen Gestalt angenommen hatte. Dann betrat er durch den Transmitter E-Wusks Büro.
    Der alte Händler stieß ein Freudengeheul aus, als er ihn sah. »Gul Darr! Oh-hoho! Sind Sie hergekommen, weil Sie einen kleinen Wassertanz aufführen wollen?«
    »Ich hoffte, Sie würden mir eine Lektion geben.«
    »Oh-hoho!« E-Wusk hopste vor Vergnügen. »Ich – Wassertanzen! Das würde noch komischer aussehen als bei Ihnen, oh-hoho!«
    »Ich habe einen geschäftlichen Vorschlag für Sie«, sagte Darzek.
    »Ein Vorschlag von Gul Darr ist eine seltene Ehre.« Der Händler war sofort ernst geworden. »Setzen Sie sich, und erzählen Sie.«
    »Sie haben Erfahrung mit der Dunkelheit ...«
    »Leider. Ich habe sie erlebt, und ich werde sie wieder erleben. Sie selbst werden sie auch erleben.«
    Darzeks Gedankengänge waren völlig durcheinandergeraten. Er starrte den Alten groß an. »Wann?« fragte er.
    E-Wusk winkte lässig mit drei Armen ab. »Ich weiß nicht. Aber die Dunkelheit wird kommen – bald.«
    »Ich verstehe. Aber im Moment beschäftige ich mich mit den Welten, auf denen die Dunkelheit gewesen ist. Und ich dachte mir folgendes: Früher trieb die Galaxis regen Handel mit den jetzt isolierten Welten. Wer liefert jetzt die Waren, die auf den einheimischen Märkten nicht zu bekommen sind?«
    E-Wusk arrangierte seine Arme und Beine in einem anderen Winkel, aber er schwieg.
    »Ich schlage vor, daß wir den Handel mit den Welten der Dunkelheit wieder aufnehmen.«
    »Handel – mit der Dunkelheit?« flüsterte E-Wusk.
    »Was ist die Dunkelheit?« fragte Darzek verärgert. »Ein Lebewesen? Hat sie einen Körper und einen Verstand? Oder existiert sie nur in den Hirnen derer, die vor ihr fliehen?«
    »Ich denke in Schiffsladungen und Kontoabrechnungen«, sagte E-Wusk langsam. »Diese Fragen sind nichts für mich.«
    »Sie haben Sinnesorgane. Sie sind viermal mit der Dunkelheit zusammengetroffen. Haben Sie sie je gesehen?«
    »Ich habe die Feuer und die rasenden Mobs gesehen. Ich habe ihr Geschrei gehört. ›Grilf! Grilf!‹ Kennen Sie das Wort? Nein, und ich hätte es auch nicht aussprechen sollen. Nur die Dunkelheit spricht es aus. Ich möchte keine Geschäfte mit der

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