Wächter der Macht 01 - Intrigen
steiler von ihr weg.
Lysa rollte wieder nach oben in eine natürlichere Position, brachte den Planeten unter ihren Kiel und zog ihren Steuerknüppel nach unten, was sie höher aufsteigen ließ. Langsam ging sie in die Kurve und steuerte auf die letzte bekannte Position ihres Geschwaders zu.
Sie hatte sich noch niemals zuvor wirklich mit den mystischen Tiefen des Rufs ihres Vaters auseinandersetzen müssen. O ja. sie war im Bewusstsein seiner Berühmtheit aufgewachsen, und es war ihr Bestreben gewesen, aus eigener Kraft eine Karriere außerhalb des Schattens von Wedge Antilles zu machen, und das hatte sie dazu gebracht, ihre Ausbildung an der Akademie unter dem Namen Lysa Dunter zu absolvieren statt als Syal Antilles. Sie hatte sich sogar dafür entschieden, die meiste Zeit mit den HochgeschwindigkeitsJägern mit schwacher Panzerung wie dem Eta-5-Abfangjäger zu trainieren statt mit den widerstandsfähigen alten X-Flüglern, die ihr Vater so liebte, alles in dem Bemühen, ärgerliche Vergleiche mit ihm zu vermeiden.
Sie hatte seinen Ruf immer mehr als historische Tatsache hingenommen statt als etwas Legendäres. Doch jetzt, nachdem sie ihm unter den ungewöhnlichsten Umständen begegnet war, an einem Ort und zu einer Zeit, wo Geschichte geschrieben wurde, außerstande, ihm irgendwelchen Schaden zuzufügen, obwohl sie es unter Aufbietung all ihres Könnens und Willens versucht hatte, spürte sie, dass mehr dahintersteckte.
Sie hatte auf ihren Vater gefeuert. Sie hatte Corellianer getötet, Leute, die vom selben Planeten wie sie selbst stammten. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt, die sie sich in dem Augenblick aufgebürdet hatte, in dem sie den Offizierseid geschworen hatte, statt einfach den Dienst zu quittieren, weil auf einmal ihr Heimatplanet der Feind war.
Innerhalb weniger Minuten war das Universum zu einem Tollhaus geworden.
Sie zwang sich, ihre Grübelei abzuschütteln. Vor ihr waren Gegner, und Tagträumen nachzuhängen, während sie sich ihnen näherte, würde dafür sorgen, dass sie umkam. »Konzentrier dich«, sagte ihr Vater - seine Stimme drang aus ihrer Erinnerung, nicht aus der Kommkonsole. »Konzentrier dich, und deine Chancen zu überleben steigen.«
Sie würde sich konzentrieren. Sie hatte ihm versprochen, dass sie nicht abgeschossen werden würde.
Voraus ortete Syal Antilles feindliche Signale, und ihre Sensortafel identifizierte sie als ein Paar A-9-Vigilance-Ab-fangjäger. Einer gab offenbar dem anderen Deckung, dessen Schubdüsen Funken sprühten. Sie wuchsen an, um ihr gesamtes Denken zu beherrschen, alle anderen Überlegungen
mit einem Mal zu vergessen, und sie donnerte auf sie zu.
13.
CENTERPOINT-STATION
Jacen zerteilte das Blastergewehr seines letzten Gegners, katapultierte den Mann dann mit einem Tritt über das Geländer des Laufstegs. Mit einem entsetzten Heulen stürzte er zwei Stockwerke tiefer auf den Metallboden - ein Aufprall, der ihn, wie Jacen schätzte, zwar verletzen, aber vermutlich nicht töten würde.
Jacen drehte sich um, um die paar Meter in die Richtung zurückzuschauen, aus der er eben gekommen war. Acht der CorSic-Agenten lagen auf dem Laufsteg, bewusstlos, einige blutend, zweien davon fehlte der rechte Unterarm. Zwei R5-Astromechs, in deren untersetze Körper Schallwerfern eingelassen waren, standen rauchend und reglos da.
Die anderen vier CorSic-Agenten und Thrackan Sal-Solo hatten den Rückzug durch eine schwere Metalltür angetreten -ungefähr vier Meter hoch, sah sie aus, als würde sie zur ursprünglichen Ausstattung der Centerpoint-Station gehören, selbst wenn das Sicherheitsfeld daneben neueren Datums war. Auf der anderen Seite dieser Tür konnte Jacen Gefahr spüren -und Niedertracht.
Er streckte die Hand nach dem Öffnen-Knopf aus. ohne davon auszugehen, dass der Mechanismus funktionieren würde: zweifellos hatte Thrackan die Tür verriegelt. Gleichwohl, eine Vision der Zukunft - einer möglichen Zukunft - durchkreuzte Jacens Gedanken, und er riss die Hand zurück. Vor seinem inneren Auge sah er sich selbst den Knopf drücken, woraufhin durch die Leitungen des Sicherheitsgeräts ein elektronisches Signal zu einer sonderbaren Vorrichtung auf der anderen Seite geleitet wurde und eine Explosion auslöste, die stark genug war. um die Tür und einen großen Teil der Wand rings darum herum zu nichts zu zerblasen...
Jacen trottete den Laufsteg hinunter und brachte eine gute Entfernung zwischen sich und die Tür. dann drehte er sich wieder um. um sich auf
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