Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Gev.«
»Da ist noch der corellianische Agent, Sir«, sagte Girdun und richtete sich auf. »Er weiß nicht, auf wen Habuur angesetzt war, bloß, dass der corellianische Geheimdienst ihm gesagt hat, dass er ihr eine sichere Unterkunft und Waffen besorgen soll.«
»Ein schlechter Agent, wenn er so viel ausgeplaudert hat.«
»Ich kann sehr überzeugend sein, Sir«, sagte Girdun. Shevu trat auf ihn zu. »Wir wollen nicht noch einen toten Gefangenen.«
Jacen schaute durch Shevu hindurch, als wäre er überhaupt nicht da. »Nehmen Sie ihn sich weiter vor, Girdun, nur für den Fall.«
Ich muss irgendetwas unternehmen. Ben konnte den Gedanken nicht ertragen, dass noch jemand anders so sterben würde, wie diese Frau gestorben war. Er hatte eine Idee: Er musste die ganzen Informationen noch mal durchgehen, genau wie die Ex-CSK-Männer es ihm gesagt hatten. Das war zwar verrückt, weil Jacen intelligent genug war, dass ihm irgendetwas Nützliches selbst aufgefallen wäre, und wenn seine Machtkräfte nicht ausgereicht hatten, um die gewünschte Information aus Habuur herauszubekommen, hatte Ben kaum eine Chance, es besser zu machen. Doch er beschloss, jene Tricks anzuwenden, die gewöhnliche Leute einsetzten, wenn sie Unterlagen durchforsteten.
»Kann ich bitte das Datenpad sehen?« Ben kämpfte darum, ruhig zu bleiben. Sein Unglauben hatte sich in Schock verwandelt. Er wusste nicht, warum Jacen das getan hatte, aber er musste einen Grund dafür gehabt haben. Es war bloß so. dass Ben ihn im Augenblick noch nicht verstand. Er musste ruhig bleiben. Aber er wollte nach Hause zu seiner Mutter laufen, und. ja, zu seinem Vater.
Du kannst so nicht weitermachen. Das hier ist kein Spiel. Du bist jetzt erwachsen. Du kannst nicht die Dinge tun, die du tust, und dann nach Hause rennen, wenn es beängstigend wird.
Jacen reichte ihm das Datenpad, mit einem Mal ganz vernünftig und besorgt. »Bist du sicher, dass es dir gut geht, Ben?«
»Ich - ich habe nur noch nie so eine Leiche gesehen.«
»Das ist schon in Ordnung. Möchtest du nach Hause gehen? Ich meine, nach Hause zu deiner Mom. Es ist okay, wenn du das möchtest.«
»Mir geht es gut.«
Ben nahm das Datenpad und zog sich in den nächstgelegenen leeren Raum zurück. Es war die Station des Reinigungsdroiden. Er setzte sich auf einen umgedrehten Eimer und versuchte, die Daten auf zweckmäßige und rationale Weise durchzusehen, aber das war schwierig, wenn man gerade gesehen hatte, wie sein persönlicher Held etwas
Schreckliches tat.
Da. Er hatte sich getraut, es zu denken. Jacen war nicht vollkommen.
Er schaute die Bilder in dem Datenpad durch, Hunderte davon, und es waren alles Aufnahmen von Raumschiffen, genau wie Shevu gesagt hatte. Er musste sie zigmal durchgehen, bevor der Gedanke, der hinten an seinem Verstand nagte, mit einem Mal deutlich wurde und er erkannte, was auf vielen der Bilder zu sehen war - nicht auf jedem, aber auf den meisten. Manchmal war es bloß eine Detailaufnahme, und manchmal war es beinahe das halbe Schiff, aber es war dieselbe Schiffsklasse.
Es war eine YT-1300, ein altes corellianisches Transportmodell, das in den Kernwelten nach wie vor ein alltäglicher Anblick war. Sie flogen ewig. Onkel Hans Falke schien bis in alle Ewigkeit zu fliegen. Und da traf Ben ein Blitz des Begreifens.
Ben marschierte den Korridor hinunter und trat vorsichtig an Jacen heran, in der Hoffnung, dass er recht hatte - und in der Hoffnung, dass diese Information den corellianischen Agenten vielleicht vor Girdun rettete.
»Sie war hinter Onkel Han her, Jacen.« Ben gab ihm das Datenpad zurück. »Das ist das Schiff, das sie beschattet haben. Es ist auf mehr als der Hälfte der Bilder. Sie dachten, er wäre immer noch hier. Sie hat nach dem Falken gesucht.«
Jacen schloss einen Moment lang die Augen und schluckte. »Ich nehme an, da war sie hier richtig. Ich nehme es an, Ben. Das sollte uns allen eine Lehre sein - man darf nie irgendetwas annehmen.« Er konzentrierte sich, die Augen geschlossen, und hielt das Datenpad in seinen Händen, als würde er sich etwas in der Macht ausmalen. »Sie schien auch nicht auf Dad fokussiert zu sein.«
Ich dachte, du könntest mit der Macht alles tun, Jacen. Warum ist dir das entgangen? Was hat dich dafür blind gemacht?
Jacen öffnete wieder die Augen und schien darüber, dass er das übersehen hatte, genauso überrascht wie Ben.
»Du hast recht, Ben. Ich fühle es. Gut gemacht. Also hat diese Mirta Gev damit womöglich irgendetwas
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