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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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gepackt werden musste, und ein Krieg, den es zu gewinnen galt.

    DAS APARTMENT DER SKYWALKERS, GALACTICCITY

    Die Türen des Apartments gingen auf, bevor Ben den Öffner drücken konnte. Luke spürte, dass er kam, ein Tumult von Emotionen in der Macht.
    Ist es das, was ich in ihm auslöse? Dass er Angst vor mir hat? Ich glaube, da war es mir lieber, als er einfach alles ignoriert hat, was ich gesagt habe.
    »Kein Grund, so verängstigt dreinzuschauen«, sagte Mara. Sie ergriff Bens Schulter und dirigierte ihn ins Wohnzimmer. »Wir machen uns bloß Sorgen um dich, das ist alles.«
    Sie ließ ihn sich setzen und warf Luke einen warnenden Blick zu, als er den Raum betrat, um seinen Sohn vom Rand des Abgrunds zurückzuziehen. Ben trug noch immer seinen schwarzen Kampfanzug, bei dem es sich tatsächlich um nicht s anderes handelte als um die gewöhnliche Uniform für Sondereinsatzkräfte, die aus irgendeinem Grund jedoch um einiges finsterer wirkte. Er sah mit Sicherheit nicht aus wie ein Jedi.
    Du hast versucht, ihn dazu zu zwingen, etwas zu sein, was er nicht sein will. Das ist dabei herausgekommen. »Geht es dir gut, Ben?« »Ja, Dad.«
    »Ich bin nicht wütend auf dich.« Luke zog sich einen Stuhl heran. »Aber wir sehen, was für Dinge Jacen in letzter Zeit tut,
    und wir fragen uns, ob du daran wirklich teilhaben solltest.«
    Ben hielt seinem Blick stand. Luke hatte diesen Ausdruck schon früher auf Kindergesichtern gesehen, aber das waren Flüchtlinge gewesen, Kinder aus Kriegsgebieten, die schneller erwachsen geworden waren, als vertretbar oder vernünftig war, und die nie wieder sorglose Kinder sein würden.
    »Ich lerne viel«, sagte Ben.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das die Dinge sind, die du lernen solltest.«
    »Warum nicht, Sir?«
    Ben hatte ihn immer Dad genannt. Plötzlich war aus ihm ein Sir geworden. Luke entging Maras Reaktion nicht, ein kleines mentales Zucken unter ihrem beruhigenden Lächeln, das wie festgewurzelt wirkte.
    »Es ist gewalttätig, Ben.«
    Ben schluckte. »Jedi tun gewalttätige Dinge. Wir fliegen Raumjäger mit Laserkanonen. Wir benutzen Lichtschwerter. Wie viele Leute hast du getötet, als du gegen das Imperium gekämpft hast?«
    Luke erstarrte mitten in der Bewegung. Er ertappte sich dabei, wie er die Worte formulierte: »Aber das waren alles.«
    Alles was? Alles Bösewichter? Alles Leute, die nicht von Bedeutung waren? Die meisten von ihnen hatte es bloß auf die falsche Seite verschlagen: Soldaten, Piloten, sogar Zivilisten -lediglich Kanonenfutter? Damals war es leicht gewesen, die guten von den bösen Jungs zu unterscheiden. Diesmal aber war es ihm nicht möglich, die Hand auf sein Herz zu legen und zu sagen, dass er wahrhaftig glaubte, er hätte bloß böse Männer getötet.
    »Ich habe eine Menge Leute umgebracht«, sagte Luke.
    »Und ich ebenfalls«, sagte Mara betont. »Und ich stand auf
    der anderen Seite.«
    Ben sah aus, als würde er seine Worte abwägen. Er hatte sich eine kleine Geste angewöhnt - die Gewohnheit, zu Boden zu schauen, das Kinn auf der Brust, und seine Lippen zu schürzen -, die durch und durch Jacen war. »Aber ich habe niemanden getötet. Ich weiß, dass ich in den letzten paar Wochen einige Leben gerettet habe. Bloß, weil es schlecht aussieht, heißt das nicht, dass es schlecht ist.«
    Luke hatte darauf eine Antwort. Sein Bauchgefühl und seine wiederkehrenden Träume von der Gestalt mit der Kapuze hatten sich nicht im Mindesten geändert, aber sein Verstand sagte etwas anderes. Der flüsterte Heuchler. Mara suchte seinen Blick.
    »Ben, was würdest du dazu sagen, wenn ich dich bitte, für eine Weile auf die Akademie zu gehen?«, fragte Luke. »Jetzt?«
    Luke hatte einen sofortigen Ausbruch der Verärgerung erwartet, nicht bloß eine aus einem Wort bestehende Frage. »So habe ich mir das gedacht, ja.«
    Ben blickte wieder nach unten, ein Echo von Jacen. »Wirst du mich dazu zwingen?«
    »Das möchte ich eigentlich nicht.«
    »Dann würde ich lieber noch eine Weile länger bei der Garde bleiben. Es gibt da Dinge, die ich verstehen muss, bevor ich wieder zur Schule gehe. Dinge, die ich auf keiner Akademie lernen kann.«
    Lukes Macht-Sinne sagten ihm, dass Ben das genau so meinte, wie er es sagte. Er versuchte, keine Zeit zu schinden oder die Situation zu beeinflussen.
    »In Ordnung, Sohn«, sagte Luke. »Wir werden später darüber reden.«
    Sie aßen zusammen, ihr erstes Mahl als Familie seit - wie es schien - sehr langer Zeit, und eine Weile konnte

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