Wächter der Macht 02 - Blutlinien
Luke beinahe so tun, als wäre alles so, wie es sein sollte. Ben schickte sich an zu gehen.
»Können wir ein bisschen mehr Zeit miteinander verbringen, wenn sich diese ganze Sache wieder beruhigt hat?«, fragte Ben.
Es war die Annahme eines unschuldigen Kindes, dass sich die Situation in einem Zeitrahmen klären würde, den er sich ausmalen konnte: Tage, Wochen, Monate. Luke wünschte, das würde stimmen.
»Das wäre großartig«, sagte er.
Als Ben gegangen war, wartete Luke auf Maras Reaktion. Es dauerte eine Weile.
»Jetzt sieh mir in die Augen und sag mir, dass Jacen Ben verdirbt«, sagte sie.
»Dieses Wort habe ich nie benutzt.«
»Du hast ihm auch nicht gesagt, dass du willst, dass er sich von Jacen fernhält.«
»In Ordnung, Ben ist sehr, sehr schnell erwachsen geworden.«
»Und er stellt die Dinge in Frage. Noch nie hat uns jemand diese Frage gestellt.«
»Welche?«
»Wie wir rechtfertigen können, was wir beide in der Vergangenheit getan haben. Es fällt mir nicht schwer, zurückzuschauen und zu sehen, was ich gemacht habe, aber was ist mit dir? Da hat Ben nicht unrecht.«
»Du bist in letzter Zeit bemerkenswert nachsichtig«, sagte Luke.
»Ich bin jetzt um einiges älter, und ich mache mir mehr Sorgen um meine eigene Familie als um die Probleme der
Galaxis«, sagte Mara. »Das nimmt einem Mädchen seine Ecken und Kanten.«
Einen Moment lang wollte Luke glauben, dass er im Hinblick auf Ben und Jacen überreagiert und dass Mara recht hatte. Sein Verstand sagte ihm, dass das, was er an der Oberfläche sah, die Wahrheit war. Aber sein Bauchgefühl sagte etwas anderes. Es sagte ihm, dass das, was er in seinen Träumen sah. realer war als das, was er in seinen Wachstunden erlebte.
»Ich bin froh, dass wir das besprechen konnten, ohne zu streiten und ohne dass Ben hinausstürmt«, sagte Mara.
Jeder glaubte, was er glauben wollte. Wäre da nicht dieser Nachhall von Lumiya gewesen - und in dieser Hinsicht täuschte er sich gewiss nicht -, dann hätte Luke es ebenfalls geglaubt.
KEBEN-PARK, CORONET, CORELLIA
Er hat vor, deine Frau und deine Kinder umbringen zu lassen. Das ist alles, was du wissen musst.
Han Solo war kein geborener Killer, und er wusste es. Nach all den Malen, in denen er sich ausgemalt hatte, seinen Cousin Thrackan zu töten, von seinen Jugendjahren an bis gerade mal vor ein paar Stunden, fragte er sich jetzt, ob er tatsächlich kaltblütig einen Blaster auf ihn richten und den Abzug ziehen konnte.
Der Mann verdiente es. Aber das bedeutete nicht, dass Han es tun konnte.
Trotzdem würde er es versuchen. Jacen hatte vielleicht Ailyn Habuur aus dem Verkehr gezogen, aber es gab noch eine weitere potentielle Attentäterin dort draußen, diese Frau namens Gev. Und falls dem nicht so war, dann würde Thrackan trotzdem weiter Jagd auf sie machen, Jahr um Jahr. Er hatte
Hans Leben so lange verdorben, wie er sich erinnern konnte.
Die Pläne, die Gejjen Han gegeben hatte, waren die allgemein zugänglichen, die sich jeder corellianische Steuerzahler in der öffentlichen Bibliothek ansehen konnte. Auch konnte sich der Reiseplan des Präsidenten ändern, was bedeutete, dass Han einiges an ernsthafter Aufklärungsarbeit würde leisten müssen, bevor er sich sicher genug fühlen konnte, um die Sache durchzuziehen. Thrackan schien sich nicht mit einer gewaltigen Sicherheitstruppe zu umgeben, wie es für die meisten paranoiden Blechtopfdespoten typisch war. Aber vielleicht glaubte er, die Leute würden ihn genauso sehr lieben, wie er sich selbst liebte, und dass er nach einer Laufbahn voller Korruption und Verrat, die einen Hutten in Verlegenheit gebracht hätte, erneut an die Macht gewählt worden war, sprach dafür, dass er damit wahrscheinlich recht hatte.
Han fand einen guten Aussichtspunkt im Park, von dem aus er die Regierungsbüros und die Präsidentenresidenz überblicken konnte. Die RBs, wie die Corellianer sie jetzt nannten, waren ein einziger großer Komplex, ein geschmackvolles kleines Dorf aus mit Säulen versehenen, niedrigen Gebäuden in klassischem Stil, umgeben von gepflegten, geometrischen Gärten. Der Park darum herum stieg sanft zu einem künstlich angelegten Hügel hin an, der ein gefahrloses Gefälle für Brettski bot, wenn es schneite. Han suchte sich oben auf dem Hügel einen Sitzplatz und holte einige Brotstangen hervor, um darauf herumzukauen, durch und durch der gewöhnliche Mann, der im Park sein Mittagessen aß. Er fütterte sogar die Gleitvögel, die sich um ihn
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