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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Jetzt zitterte sie. Sie tat ihm leid, nicht Fett. »Ihr zwei solltet besser miteinander ins Reine kommen. Zügig.«
    »Er ist alles, was du noch hast, Mirta«, sagte Leia leise. »Glaub mir, wie schlimm die Dinge auch immer sein mögen, am Ende ist deine Familie alles, was du hast.«
    Verlass dich nicht zu sehr auf deine diplomatischen Fähigkeiten, Liebling, dachte Han. Mirta wurde zwar von Tränen geschüttelt, aber sie sah dennoch mordgierig aus. Sie hatte heute Nacht einen Mann getötet, und sie machte nicht den Eindruck, als hätte sie irgendwelche Probleme damit, zwei daraus zumachen.
    Han fand, dass es höchste Zeit wurde, dass Leia und er sich Gedanken um ihre eigene Haut machten. Konnten sie jetzt offen auf Corellia leben? Er nahm sein Komlink, um Dur Gejjen anzurufen, hielt jedoch inne, als Fett mit einem Mal seine Panzerplatten ablegte, Brust und Rücken, und sie zu Boden fallen ließ. Er hielt seine Arme an seine Seiten.
    »Heb deinen Blaster auf, Mirta Gev«, sagte er. Leia rührte sich, wie um sie aufzuhalten. »Nein, lass sie.«
    Und das Mädchen kam der Aufforderung nach. Sie beugte sich vor, nahm den Blaster, die rechte Hand um den Griff geklammert, die Linke darunter gewölbt, um die Waffe ruhig zu halten, und zielte auf Fett.
    Fett griff mit beiden Händen langsam nach oben und nahm den Helm ab.
    Er war grauhaarig und vernarbt und hart. Es war das erste Mal überhaupt, dass Han das Gesicht seines Feindes sah. Es war ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte, und genau deshalb umso schockierender. Es war ein Gesicht, das so gefühllos war wie eine Steinplatte. Es hieß, dass einem das eigene Leben irgendwann ins Gesicht geschrieben stand, und Fetts Leben musste äußerst kalt, brutal und einsam gewesen sein.
    »Nur zu«, sagte Fett. Er sah seine Enkelin geradewegs an. »Tu es.«
    Verflucht, sie wird es tun... Jetzt weinte Mirta nicht mehr. »Ich sagte, tu es.«
    Sie zielte fünf Sekunden lang auf ihn und - senkte dann den Blaster. Han fragte sich, ob Leia ihrem Verstand einen kleinen, sanften Schubs in die richtige Richtung gegeben hatte, beschloss jedoch, nicht danach zu fragen, jetzt noch nicht. Dann setzte sich Mirta auf das abgewetzte Sofa, den Blaster auf einem Knie, die Finger noch immer um den Griff gekrampft. Falls Han eine tränenreiche Versöhnung erwartet hatte, hatte er hier die falsche Familie vor sich. Fetts Eiswasserblut floss definitiv auch durch ihre Adern.
    Leia musterte sie argwöhnisch, als würde sie erwarten, dass Mirta ihre Meinung änderte. Fett legte seine Rüstung wieder an und stand jetzt am Fenster, um die Polizeiaktivitäten in der Stadt dahinter zu verfolgen, seinen Blaster an seiner Seite.
    Leia brach das Schweigen. »Jetzt, da sich alle wieder beruhigt haben, werde ich noch mal mit Jacen reden. Wir werden dafür sorgen, dass wir die Leiche abholen können, und dann könnt ihr gehen.«
    Sie ging in die Küche hinaus, und Han folgte ihr, während er halb damit rechnete, dass er nun, da er Fett und Mirta den Rücken zudrehte, Blasterfeuer hören würde.
    »Wann ist Fett eigentlich dein bester Freund geworden?«, flüsterte er. »Erinnerst du dich noch an diesen kleinen Urlaub, den ich dank ihm in Karbonit eingeschlossen verbracht habe? Okay, er hat uns gerettet, als die Vong.«
    »Han, ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll, aber ich glaube, es ist Fett, der allen Grund hat, einen Groll gegen uns hegen.« Sie starrte auf das Komlink, als hätte sie Angst davor, erneut mit ihrem Sohn zu sprechen. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob du mir überhaupt glauben wirst.«
    »Ich bin kein Gedankenleser. Was weißt du, was ich nicht weiß?«
    »Jacen hat Fetts Tochter umgebracht. Persönlich.«
    »Ja?« Han senkte seine Stimme noch weiter. »Das war Sinn und Zweck der Sache. Sie hatte vor, uns umzubringen.«
    »Fr hat sie getötet, während er sie verhört hat.«
    Han musste ein paar Sekunden lang darüber nachdenken. Mit jedem Tag, der verging, wurde Jacen mehr und mehr zu einem Fremden. Er wurde immer mehr zum Schlägertyp der Allianz, der Anführer ihrer Geheimpolizei, auch wenn das Ganze nichts sonderliches Geheimes an sich hatte.
    Aber er brachte keine Gefangenen um. Das konnte er nicht. Bloß Monster machten solche Dinge. Jacen konnte kein Monster sein. Er war sein Sohn, sein süßer Junge.
    »Nein.«
    »Ich glaube, er hat sie gefoltert, Han.«
    »Nein.«
    »Siehst du jetzt ein, dass wir ein Problem haben?«
    »Ich weigere mich, das zu glauben.«
    »Denkst du,

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