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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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versuchte erneut, etwas zu spüren, das dieses Gefühl von fest umklammerter Macht erklären konnte, das das Gebäude durchdrang. Es kribbelte beinahe in seinen Fingern. Es bewegte sich fast wie ein Symbiont in seiner Brust, der in seinen Körper eingedrungen war.
    Vielleicht sind es der Ehrgeiz und der Stolz von Architekten, Handwerkern, Bauarbeitern. Urteile nicht zu vorschnell.
    Doch Konstruktionsdroiden hatten den Großteil der Arbeit erledigt.
    Er konnte den deutlichen Eindruck von Macht - und der Leidenschaft dafür - nicht abschütteln, und es fühlte sich an, als hätte es sich über die Jahrhunderte hinweg gebildet wie das Schichtgestein in einem uralten Fluss. Das hatte er noch nie zuvor gespürt.
    Marmor und Pleekholz schufen ein unaufdringliches, kühles Interieur, das gelegentlich von sorgsam nachgebildeten Büsten großer Jedi-Meister unterbrochen wurde; sie standen in Nischen an genau denselben Stellen zur Schau gestellt wie vor den Yuuzhan Vong und bevor der Tempel bei den Säuberungsaktionen, die Palpatines Machtübernahme folgten, niedergebrannt worden war.
    Als er durch die Eingangshalle ging, blieb Jacen erneut stehen.
    Es hatte Einwände gegen die Kosten für den Wiederaufbau des Tempels gegeben, da es so viele andere dringende Instandsetzungsprojekte nach dem Krieg gegeben hatte, die wesentlich wichtiger schienen. Einige Bürger konnten das Ganze nicht einsehen. Die Regierung aber hatte darauf bestanden, und der Jedi-Rat hatte behauptet, die Normalität wiederherstellen zu wollen.
    Onkel Luke, das war nie die Art und Weise, wie du den Orden gesehen hast, oder? Wie haben sie dich hierzu überredet?
    Jacen wusste genau, wo er jetzt stand, und das machte ihm Angst. Er hatte ein fein abgestimmtes Gespür dafür, wo er sich im Raum befand. Wäre er in der Zeit neunundfünfzig Jahre zu exakt dieser Entfernung vom Kern des Planeten zurückgegangen, zu exakt dieser Entfernung vom Nordpol des Planeten, zu genau diesem Punkt in den drei Dimensionen, wäre er neben seinem Großvater Anakin Skywalker einhermarschiert.
    Aber ich kann in der Zeit zurückgehen.
    Jacen konnte durch die Zeit treiben. Er hatte davon fast zu viel Angst, um es zu tun, aber er tat es dennoch, beinahe ohne nachzudenken. Als er sich selbst in die Vergangenheit versetzte und eins mit ihrer Wirklichkeit wurde, sah er einen jungen blonden Jedi mit gezücktem Lichtschwert, flankiert von Soldaten in weißen Rüstungen. Jacen betrachtete ihn von hinten. Er konnte sehen, wie die Muskeln um seinen Kiefer zuckten, während er auf der Suche nach etwas den Kopf drehte: Er konnte seine Furcht und Entschlossenheit spüren.
    Niemand sprach. Sie suchten, alle schauten erst zur einen und dann zur anderen Seite, zielten mit ihren Gewehren und senkten sie dann ein wenig. Irgendetwas Schreckliches geschah.
    Anakin.
    Anakin Skywalker hielt sein Lichtschwert in beiden Händen, und einen Moment lang war Jacen eins mit den Gefühlen seines Großvaters. Die Furcht und der Widerwille überwältigten ihn - die gleiche Furcht und der gleiche Widerwille, die er selbst verspürt hatte, als Lumiya ihm sein Schicksal offenbarte. Auch Jacen hatte das erdrückende Gefühl, dass etwas Schreckliches und Tödliches bevorstand.
    Er hielt sich im Hintergrund. Er war schon einmal entdeckt worden, während er durch die Zeit getrieben war, und gezwungen worden, sich zurückzuziehen. Aber er musste hier dabeibleiben. Er wagte es kaum, den Gedanken weiterzuverfolgen.
    Möglicherweise bin ich imstande, ihn zu fragen. Möglicherweise bin ich imstande, Großvater Fragen über sein eigenes »Überlaufen« zu den Sith zu stellen.
    Das wäre dann die Antwort im Hinblick auf seinen eigenen Weg.
    Er berührte wieder Anakins Emotionen, verglich sie mit seinen eigenen, und dann spürte er etwas, das überhaupt nicht in ihm war: Es war verzweifelter, entsetzlicher Verlust. Eine Sekunde lang konnte er sich keinen Reim darauf machen. Dann festigte sich das Gefühl und verdichtete sich. Es ähnelte sehr dem flüchtigen Kummer, den er verspürt hatte, als er Abschied von Tenel Ka und seiner Tochter genommen hatte. Anakin sah der Trennung von Padme entgegen und hatte Angst davor.
    Doch sein Großvater empfand dieses Gefühl nicht nur in diesem Moment - es erfüllte ihn zur Gänze. Anakin war durch gequälte Liebe auf die dunkle Seite getrieben worden. Die Erkenntnis lähmte Jacen, weil das so beschränkt und so. egoistisch war. Erleichterung durchflutete ihn.
    Das ist anders. Das ist nicht

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