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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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tun, die als böse zu betrachten man ihn erzogen hatte.
    »Pilot, setzen Sie uns bitte hier ab.«
    Lumiya ging neben ihm die Promenade entlang, die zum Tempel führte, und es fühlte sich an, als hätte sie sich selbst vollkommen eingehüllt. Er konnte ihr Unbehagen spüren, aber jede Spur von Dunkelheit war zu nichts weiter als zu den schwelenden Gefühlen reduziert, die sich in jedem gewöhnlichen, ungeschulten menschlichen Wesen fanden. Sie trat durch die großen Türen des eindrucksvollen Eingangs und reagierte so, wie es jede andere normale Person ohne Machtsensibilität getan hätte: Sie blieb abrupt stehen und sah sich um. Hätte sie keinen kompletten Schleier über ihrem Gesicht gehabt, hätte sie ebenso gut mit offenem Mund gaffen können.
    »Eine ziemliche Zurschaustellung materieller Pracht, nicht wahr?«, sagte er.
    »Eine Machtdemonstration«, erwiderte Lumiya, wunderbar doppeldeutig.
    Schauen wir mal, wie viel Versuchung du standhalten kannst.
    Er führte sie durch die wenigen Bereiche, die auch Nicht-
    Jedi zugänglich waren, und niemand hielt ihn auf. Immerhin war er Jacen Solo, und er hatte das Recht, einen weltlichen Gast hierher einzuladen.
    Er brachte sie in den Raum der Tausend Fontänen. Falls irgendetwas sie dazu zwangen konnte, ihre wahren Absichten zu enthüllen - und wenn auch nur als Schimmer eines Anflugs von Rachsucht -, war es die Nähe zu einem Ort der Meditation, und dann würde er es entdecken.
    Anschließend wartete noch eine weitere Prüfung, doch auf die musste er ein bisschen vorsichtiger hinarbeiten: Er wollte Lumiya bis auf Schlagreichweite an Luke Skywalker heranbringen.
    Es gab nichts Besseres, um die wahren Gefühle von jemandem zu entschlüsseln, als diesen Jemand mit einer alten Liebe zusammenzubringen, die gleichzeitig ein alter Freund war.
    Sie gingen in das gewaltige Gewächshaus voller exotischer Pflanzen, die aus allen Teilen der Galaxis zusammengetragen worden waren. Lumiya strahlte weiterhin Neugierde und ein wenig Überraschung aus. Im Moment meditierten hier nur wenige Jedi, und Jacen fand eine bequeme Bank zwischen zwei Assaribäumen, deren Zweige sich ungeachtet des Fehlens von Wind sanft wiegten. Wasser strömte über einen großen Granitfelsen und ergoss sich in einen Bach, der unter einem Dickicht aus Bhansgrekbüschen verschwand.
    »Ich würde es vorziehen, wenn du auf Coruscant bliebest«, sagte Jacen.
    »Wenn es das ist, was Ihr wollt.«
    »Ich werde ein sicheres Versteck für dich arrangieren.« Dies war nicht der Ort, um eine Unterhaltung dieser Art zu vertiefen. »Und ich möchte darüber sprechen, was meine
    weitere Unterweisung womöglich beinhaltet.«
    »Eile wird dabei von einiger Bedeutung sein«, sagte Lumiya.
    Oh, ich weiß, wie schnell sich die Dinge entwickeln. »Warum?«
    »Ich fühle, was Ihr fühlen könnt - dass wir an der Schwelle eines weiteren Krieges stehen, und es gibt Kriege, von denen sich die Bevölkerung vielleicht nie wieder erholt.«
    »Ich glaube nicht, dass es in unserer aufgezeichneten Geschichte jemals eine Zeit gab, in der nicht irgendwo ein Krieg tobte.«
    »Dann ist das bloß ein Grund mehr, die Zukunft zu ändern.«
    Jacen zeigte ihr so viel vom Rest des Tempels, wie er mit einem Besucher betreten durfte, und kein Jedi reagierte auf sie. Sie verriet sich nicht durch eine einzige Emotion, die auf irgendwelche Absichten hindeutete, die über die hinausgingen, die zu haben sie vorgab: dass sie ihm dabei helfen wollte, sein Schicksal als oberster Sith-Lord zu erfüllen.
    Er warf einen Blick auf seinen Chronometer. Ihm kam eine verwegene Idee, und er gewöhnte sich allmählich daran, sie als Ratschläge der Macht zu sehen und darauf zu hören. Das planmäßige Treffen des Hohen Rates würde in Kürze zu Ende sein.
    All seine Studien Hunderter verschiedener Methoden, sich die Macht nutzbar zu machen, waren jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sie endgültig Früchte tragen würden. Die einzigen Lücken in seinem Wissen über die Macht waren jene über die Wege der Sith.
    Sith-Techniken sind lediglich eine weitere Waffe.
    Und sie waren grundsätzlich weder gut noch böse. Sie existierten einfach, wie ein Blaster, und man konnte einen Blaster genauso einfach dazu benutzen zu morden wie um sich zu verteidigen. Es hing ganz davon ab, wer ihn in Händen hielt und wer in der Schusslinie stand.
    So viel wusste er.
    »In Ordnung. Wie kann ich die Zukunft zum Besseren wenden?«
    »Die nächsten paar Wochen werden darüber entscheiden,

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