Wächter der Macht 04 - Exil
die statt einer Uniform dunkle Zivilkleidung trug. Es war Belindi Kalenda, seit Ende des Yuuzhan-Vong-Krieges Direktorin des Geheimdienstes der Galaktischen Allianz. »Und zwar in Bezug auf das Militär. Mir sind Informationen in die Hände gefallen, die darauf hindeuten, dass die Konföderation gegenwärtig gewisse Wachstumsprobleme hat - ein zunehmendes Problem für sie, wenn man bedenkt, dass die Militärstreitkräfte der Planeten, die sich ihnen womöglich noch anschließen,
ebenfalls koordiniert werden müssen.«
Niathal beugte ihren Kopf in Richtung der Direktorin. »Das Einzige, das mich daran überrascht, ist der Umstand, dass sie nicht schon längst einen Oberbefehlshaber ernannt haben.«
»Das ist nicht das einzig Überraschende daran. Admiral, soweit ich höre, haben die Bothaner verlangt, dass der Oberbefehlshaber bei einem persönlichen Treffen von Repräsentanten aller Planeten der Konföderation bestimmt werden soll.«
Tycho stieß einen Pfiff aus, Jacen nickte, und die anderen Offiziere begannen miteinander zu tuscheln. »Das sieht den Bothanern ähnlich«, sagte Niathal. »Von Angesicht zu Angesicht - anstatt über das HoloNetz - können sie das Ergebnis beeinflussen.«
»Darüber hinaus«, sagte Kalenda, »hat es den Anschein, als würde die Konföderation das Ganze als Rekrutierungstrick benutzen, um den Welten, die noch unschlüssig sind, zu vermitteln: >Schließt euch uns jetzt an, und ihr könnt Delegationen zu der Abstimmungsversammlung schicken, dann wird womöglich euer Kandidat unser Oberbefehlshaber.<«
»Interessant.« Niathal ließ sich die Sache durch den Kopf gehen. »Wie zuverlässig ist diese Information?«
»Es steht außer Frage, dass die Hutten eine Einladung bezüglich der Abstimmung erhalten haben und die Bothaner eifrig dabei sind, einen Kandidaten auszuwählen, der die Zustimmung der größten Anzahl relevanter Politiker findet.«
»Wir müssen dort sein«, sagte Jacen.
Niathal nickte. »Colonel Solo hat recht. Einige der besten militärischen Anführer und hellsten Köpfe der Konföderation werden zu den Delegierten gehören. Ganz zu schwiegen von Politikern, die bestens über die Pläne ihrer Planeten im Bilde sind. Wenn wir die Anwesenden eliminieren können, würde das die Planungsfähigkeit der Konföderation um ein beträchtliches Maß reduzieren. Wenn wir sie gefangen nehmen können, besteht die Chance, dass wir an eine gewaltige Menge von wichtigem Wissen gelangen. Direktorin Kalenda, bitte tun Sie alles in Ihrer Macht Stehende, um diese Informationen zu beschaffen. Zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden, falls Sie Unterstützung benötigen.«
»Verstanden. Admiral.«
CORUSCANT JEDI-TEMPEL, TRAININGSHALLE
»Ich glaube, du nimmst diese ganze >Schwert der Jedi<-Sache zu ernst«, sagte Zekk.
Wie als Reaktion darauf schoss Jaina heran und riss ihr Lichtschwert waagerecht vor sich hoch. Sie setzte zu einem hohen, schwungvollen Hieb an und versuchte dabei, Zekk durch die Macht zu vermitteln, wie ihr Angriff aussehen würde. Ihre Attacke war jedoch eine Finte, und entgegen dem, was sie Zekk vorgegaukelt hatte, stieß sie die Spitze der Klinge ein gutes Stück unter Zekks Abblockmanöver hindurch und erwischte ihn über den rechten Rippen.
Die Waffe gab ein Zischen von sich. Das Übungsschwert versetzte Zekk einen elektrischen Schlag anstelle einer neuen Brandnarbe wie der, die er sich vor nicht allzu langer Zeit zugezogen hatte.
Er trat zurück und rieb über die Stelle, wo die Klinge ihn berührt hatte. »Hey. Du hast geschummelt.«
Jaina nickte. »Ich habe mich auf den Umstand verlassen, dass du ständig glaubst, im Voraus zu wissen, was ich tue. Weil du dich zu häufig darauf verlässt, im Voraus zu wissen, was ich tue.«
»Kann schon sein.«
»Und ich nehme den Titel als >Schwert der Jedi< nicht zu ernst. Wie könnte ich, wenn ich nicht einmal weiß, was er bedeutet? Nicht einmal Onkel Luke weiß genau, was dahintersteckt. Er ist sich nicht einmal ganz sicher, warum er das überhaupt gesagt hat. Vielleicht war es die Macht, die durch ihn gesprochen hat.«
Zekk griff wieder nach seinem Übungsschwert. »Möglicherweise bedeutet es, dass du die neue Auserwählte bist.«
Jaina erschauerte, dann ging sie wieder in Habachtstellung. »Ich hoffe, nicht. Es hat meinen Großvater Jahrzehnte, mehrere Amputationen und jede Menge Tragödien gekostet, sein Schicksal zu erfüllen.« Sie rückte vor und vollführte einen schwungvollen Abwärtshieb, der sich quer
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