Wächter der Macht 04 - Exil
wir nicht gewinnen.«
»Nicht ohne wohlhabende, mächtige Planetensysteme, die sich unserer Seite anschließen.«
»Die wir beinahe sicher hatten«, grollte Koyan, »bis Jacen Solo und seine Eltern unser Vorhaben im Hapes-Konsortium vereitelt haben.«
Wedge verkniff sich eine Erwiderung. Eine gute Herrscherin wie Königinmutter Tenel Ka zu ermorden, sodass ein verräterischer, betrügerischer neuer Anführer ihren Platz einnehmen konnte, der auf Corellias Seite stand, hätte vielleicht dabei geholfen, diesen Krieg zu gewinnen, doch der darauffolgende Friede wäre brüchig gewesen und bestimmt kein Friede auf lange Sicht. Allerdings wäre es nicht gut gewesen, vor diesen Männern und Frauen etwas Derartiges zu äußern.
Gejjen, der Wedges Reaktion in dessen Zügen zu lesen schien, schaute zu einem seiner persönlichen Berater hinüber. »Führ Admiral Delpin herein!« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Wedge zu. »Admiral Antilles, wir haben ein Problem, und das Problem ist, dass ich nicht glaube, dass Sie gewillt sind, um jeden Preis den Sieg zu erringen.«
»Das bin ich auch nicht«, gab Wedge zu. »Und Sie ebenso wenig.«
»Doch, ich bin dazu bereit«, erklärte Gejjen.
»Auch wenn zu siegen bedeutet, dass das corellianische System als einziges Zentrum der Zivilisation den Krieg überlebt?«
Gejjen runzelte die Stirn. »Das ist lächerlich und überzogen.«
»Exakt.« Wedge nickte. »Aber ich wette, dass Sie einen solchen Sieg zu akzeptieren nicht bereit wären. Was wiederum bedeutet, dass Sie nicht gewillt sind, um jeden Preis zu gewinnen. Wir müssen für dieses herrschende Gremium also festlegen, was die extremsten Konsequenzen sind, die wir für einen Sieg hinnehmen würden.«
Gejjen unternahm einen weiteren Versuch und legte damit ein Maß an Geduld und sogar Respekt an den Tag, das selbst Wedge überraschte. »Admiral, Sie wurden bei der Entscheidung bezüglich der. ahm, Kurskorrektur der hapanischen Politik außen vorgelassen, weil für den Rest von uns in Anbetracht Ihres Werdegangs klar war, dass Sie letzten Ende niemals damit einverstanden gewesen wären.«
»Da könnten Sie recht haben.«
»Aber wir sind uns bereits darüber einig, dass das Opfern des Diktators einer fremden Regierung sehr wohl im Rahmen der extremsten Konsequenzen für einen Sieg liegt, die wir gewillt sind, auf uns zu nehmen.«
Die Tür der Kammer öffnete sich zischend, und eine Frau in der Gardeuniform einer Admiralin der corellianischen Verteidigungsarmee - derselben Uniform, die Wedge trug -trat ein. Sie hatte Wedges Größe und war kräftig gebaut, die Art Frau, die vermutlich ihre gesamte Freizeit im Fitnessraum zubrachte. Ihr kurz geschnittenes Haar war schwarz und fing blaue Schimmer von den Glühstäben rings um den Raum ein. Sie war ungefähr halb so alt wie Wedge und sah gut aus, und ihre Züge zeigten keinerlei Hinweise auf Schminke.
Allerdings lag eine Spur Mitgefühl in ihnen, als sie einen kurzen Blick auf Wedge warf. Sie blieb vor Gejjens Stuhl stehen, ihre Mütze militärisch unter den linken Arm geklemmt. »Admiralin Genna Delpin meldet sich wie befohlen zum Dienst.«
Wedge kannte sie. Sie war ein schnell aufsteigender Stern in den corellianischen Streitkräften und hatte die Angriffsflotte bei dem katastrophalen Putschversuch im Hapes-Konsortium befehligt. Dass der Versuch fehlgeschlagen war, hatte man nicht auf ihre mangelnden Fähigkeiten zurückgeführt, sondern auf Faktoren, die weit außerhalb ihrer Kontrolle lagen, wie die Einmischung durch die Jedi und das Auftauchen unerwarteter feindlicher Streitkräfte.
Gejjen begrüßte sie mit einem Nicken, dann wandte er sich wieder an Wedge. »Admiral, was Sie im Hinblick auf die Befreiung von Tralus erreicht haben, macht deutlich, dass wir keinen besseren Anführer für unsere vereinten Streitkräfte hätten auswählen können. Doch die Zeiten ändern sich, und ich glaube, dass Ihr persönlicher Verhaltenskodex künftig eher hinderlich sein wird für die Ziele dieser Regierung. Admiral Delpin hingegen weiß, welche Rolle ihr zukommt und welche Pflichten sie der Regierung gegenüber hat. Außerdem verfügt sie über dieselbe Fähigkeit wie Sie, Untergebene anzutreiben und zu motivieren. Aus diesem Grund - und bitte verstehen Sie, dass das nichts Persönliches ist, wir werden Ihnen weiterhin mit dem größten Respekt begegnen - entlasse ich Sie aus Ihrem Amt als oberster Befehlshaber der corellianischen Streitkräfte.« Er wandte sich dem
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